[Jo498]

Die 12jährige Australierin Imogen Stewart lief in Sydney 9:19.42 über 3000m. Mit der Zeit wäre sie bei uns dieses Jahr in der U20 die schnellste und bei den Frauen die Nummer vier.

Sie wäre damit auch 5. in der europ. U20 und 4. in der australischen U20
http://athletics.com.au/Portals/56/Compe...301017.pdf

Wir können ja ein langfristiges Tipspiel machen, ob Imogen Stewart in 6 Jahren

a) 8:30 läuft (australischer Rekord ist 8:38)
b) 9:00 läuft
c) überhaupt nicht mehr läuft

[Andreas]

Kaum zu glauben mit 12 Jahren schon eine 9:19 min über 3.000 m. Noch nie so eine außergewöhnlich gute Leistung von einem Kind gehört. Das dürfte Weltrekord in dieser Altersklasse sein. Bei All Athletics steht kein Alter angegeben.

[Jo498]

Jedenfalls vermutlich Weltrekord bei einem Kind mit zuverlässiger Geburtsurkunde... Der DLV führt anscheinend keine offiziellen BL für die Strecke unter w15 (da ist der Rekord 9:27). Es ist eine außerordentliche Leistung für das Alter, daher meine Skepsis, wie viel man daraus schließen sollte.
Alina Reh lief mit 15 9:31 und mit 16 9:17; mit 13 6:26 auf 2000 und 17:14 auf 5k, eine offizielle 3000-Zeit finde ich für 2010 und 11 nicht, aber mit den genannten Zeiten müsste knapp unter 10 drin gewesen sein.

[Atanvarno]

Jedenfalls vermutlich Weltrekord bei einem Kind mit zuverlässiger Geburtsurkunde...

Ja, wie auch schon mit 10 und 11
http://age-records.125mb.com/

In der gleichen Liste findet man über 1500m (wo Stewart die Rekorde der W10 und W11 hält) ab der W12 ein anderes australisches Supertalent - Georgie Clarke. Die lief mit 15 4:06,77. Ihre persönliche Bestzeit sind 4:06,50, gelaufen mit 21 Jahren. Ihre Leidensgeschichte kann man hier nachlesen
https://www.runnersworld.com/elite-runne...-run-a-bit

[Jo498]

Es kann natürlich auch gut gehen. Aber gerade bei außerordentlichen Leistungen unter 14-15 sollte man sehr vorsichtig sein. Als ich vor gut 30 Jahren als Schüler Leichtathletik betrieben habe, hatte zwei Jahrgänge über mir jemand mehrere Bezirks- und Landesrekorde von C-Schüler bis A-Schüler in den Mittel/Langstrecken aufgestellt. Das waren nicht so fantastische Leistungen wie bei Stewart oder Ingebrigtsen, aber meiner Erinnerung nach 9:18 über 3000m für die damals noch bis 14 gehenden A-Schüler (was dieses Jahr auch Platz 1 mit 10 sec. Vorsprung in der dt. M14 wäre; die Leistungen als 10-12jähriger waren noch stärker: 9:56 mit 12, 6:36 über 2000 mit 10). In der B-Jugend war er noch in der erweiterten Landesspitze dabei, danach hat man eigentlich nichts mehr von ihm gehört.
Und natürlich werden auch zig Talente mit Spitzenleistungen etwas später ca. 14-18 "verheizt" oder erfüllen nicht die Hoffnungen.

Andererseits ist in anderen Sportarten wie Turnen, Eiskunstlauf (oder auch Ballett) ein semiprofessionelles Training im Kindesalter vermutlich unvermeidbar. Insofern kann man es für die LA auch nicht einfach rundheraus ablehnen. Man sollte halt nur extrem vorsichtig sein und den langfristigen Aufbau nicht aus den Augen verlieren.

[dominikk85]

Es kann natürlich auch gut gehen. Aber gerade bei außerordentlichen Leistungen unter 14-15 sollte man sehr vorsichtig sein. Als ich vor gut 30 Jahren als Schüler Leichtathletik betrieben habe, hatte zwei Jahrgänge über mir jemand mehrere Bezirks- und Landesrekorde von C-Schüler bis A-Schüler in den Mittel/Langstrecken aufgestellt. Das waren nicht so fantastische Leistungen wie bei Stewart oder Ingebrigtsen, aber meiner Erinnerung nach 9:18 über 3000m für die damals noch bis 14 gehenden A-Schüler (was dieses Jahr auch Platz 1 mit 10 sec. Vorsprung in der dt. M14 wäre; die Leistungen als 10-12jähriger waren noch stärker: 9:56 mit 12, 6:36 über 2000 mit 10). In der B-Jugend war er noch in der erweiterten Landesspitze dabei, danach hat man eigentlich nichts mehr von ihm gehört.
Und natürlich werden auch zig Talente mit Spitzenleistungen etwas später ca. 14-18 "verheizt" oder erfüllen nicht die Hoffnungen.

Andererseits ist in anderen Sportarten wie Turnen, Eiskunstlauf (oder auch Ballett) ein semiprofessionelles Training im Kindesalter vermutlich unvermeidbar. Insofern kann man es für die LA auch nicht einfach rundheraus ablehnen. Man sollte halt nur extrem vorsichtig sein und den langfristigen Aufbau nicht aus den Augen verlieren.

Im Eiskunstlauf oder turnen sind die Athleten aber auch mit 17 auf dem Höhepunkt und mit 22 ist Schluss. Da man ja schon so 5-6 Jahre hochleistungstraining braucht muss man da entsprechend früh anfangen. In der LA sehe ich es einfach als schwachsinnig an mit 13 hochleistungstraining zu machen, da das ja nicht die endleistungsfähigkeit beeinflusst, sondern lediglich die Peak nach vorne schiebt. Das ganze endet dann meistens wie bei Mary Cain oder der isländerin die mit 17 2m liefen und sich seitdem nicht mehr steigern. 

Ab und zu gibt es mal einen wie bolt der mit 15 Top ist und dann durchkommt, aber von den meisten teen Phänomenen hört man wenn sie 21 sind nichts mehr.

[Atanvarno]

Mary Cain...

...will 2018 nochmal angreifen, s. http://www.letsrun.com/news/2017/11/not-...cing-2018/

Schaun mer mal

[Jo498]

Hinriksdottir (wenn die gemeint war) hat sich zwar nicht mehr stark verbessert (seit 2013 nur um 1 sec.) , ist aber immer noch sehr gut (2:00,05 2017) und war 3. bei der Hallen-EM und 2. bei der U23. Das ist erstmal ziemlich gut für eine 21jährige, auch wenn sicher die Erwartungen höher waren bei einer 2:01 mit 16.

Abgesehen davon, dass es tückisch ist, vorübergehende körperliche Vorteile vor/während der Pubertät auszunutzen, die erstaunliche Leistungen ermöglichen können, dann aber eben wegfallen, worauf Stagnation folgt, ist es natürlich auch ein psychologisches Problem.
Jakob Ingebrigtsen muss im Grunde der beste europäischstämmige Läufer der letzten 20 oder gar 40 Jahre werden, alles andere wäre nach seinen Leistungen von 14-17 tendenziell enttäuschend. Wie soll man sich solchen Erwartungen entziehen?
Der unvermeidliche Erwartungsdruck ist ja selbst bei relativ langsam aufgebauten Athleten kitzlig, wenn sie einmal richtig gut sind. Wenn z.B. Kaul oder Klosterhalfen nächstes oder übernächstes Jahr mal stagnieren sollten, wird man auch sehen müssen, wie sie damit zurecht kommen (da die nicht mehr so blutjung sind, glaube ich erstmal nicht, dass es bei den genannten ein Problem werden wird, aber einfach ist das für ehrgeizige und erfolgsverwöhnte Sportler sicher auch nicht.)

[Robb]

Mary Cain...

...will 2018 nochmal angreifen, s. http://www.letsrun.com/news/2017/11/not-...cing-2018/

Schaun mer mal

Die US-Talente unterschreiben schon mit 16-17 Jahren hochdotierte Verträge mit Nike, ASICS oder anderen und dann gehts bergab. Ich glaube, das NCAA-System würde ihnen gut tun.
Kaylin Whitney (98) lief mit 16 schon 11.10s und 22.49s, dann mit 17 der Renten-Vertrag (Laufzeit 10 Jahre) mit Nike, dieses Jahr 11.47 und 23.26.
Candace Hill (99) mit 16 10.98s und 22.43s, Vertrag mit ASICS, die PBs stehen immer noch.
Alexa Efraimson (97) mit 17 4:03.39 über 1500m, Vertrag mit Nike, auch heute noch ihre PB.

[dominikk85]

In den USA ist es wohl auch üblich schon mit 12-13 mit schweren Gewichten anzufangen weil das college Sport recruiting schon mit 14-15 anfängt. Das kann die Kurve natürlich  auch verschieben.

Vor 10-12 jahren oder so gab es auch mal nen high school kugelstoßer (name fällt mir nicht mehr ein) der damals weit über 21m mit ner leichteren Kugel stieß da hat man auch nie mehr was von gehört.

Allerdings gewinnen die USA natürlich dennoch immer die meisten Medaillen,  viele werden verbrannt,  aber einige kommen eben  auch durch.