Es ist allerdings nicht so, dass diejenigen Athletinnen und Athleten mit schlechtem Übungspotential keine guten Leistungen zeigen, weshalb sich dann Trainer nicht gezwungen sehen, ihr Übungspotential auszutauschen. Alle Welt führt nach wie vor das traditionelle Bankdrücken aus, obwohl die Übung absoluter orthopädischer Mist ist. Schaut euch die Programme vieler Kugelstoßer an! In kaum einem Programm fehlt das Bankdrücken. Sogar viele einarmige Varianten haben Klippen, so dass man sie weglassen sollte. Auf der Suche nach wirklich guten Übungen muss man enorm selektieren und konstruieren. Die "Sachen von der Stange" erfüllen die orthopädischen Bedingungen meistens nicht. Wenn z.B. einige unserer Diskuswerfer unter Verletzungen leiden und das Diskuswerfen in der gängigen Literatur als wenig verletzungsträchtige Disziplin genannt wird, dann läuft irgendetwas falsch. Ich habe mich komplett von der Übung verabschiedet. Natürlich habe ich sie auch früher durchgeführt und durchführen lassen, als ich es noch nicht besser wusste. Wenn ich morgens aufwache, befinde ich mich oft in der Rücklage mit nach (Ruhrgebietsdeutsch mit zwei Präpositionen hintereinander ) oben über Kopfhöhe rechtwinklig gehobenen Armen. Dann brauche ich eine Zeit, bis die Schulterschmerzen vergehen. Das ist sicherlich ein Relikt aus meiner sportlichen Bankdrückzeit. Auch in Trainingsplänen und biomechanischen Tests (hier etwas modifiziert) werden sehr häufig diese Übung und beidbeinige Kniebeugen mit Werten genannt. Ich würde in Tests ganz andere Formen verwenden. Man müsste dann natürlich die Geräte austauschen. Wie kann man beidbeinige Übungen zur Prophylaxe verwenden, wenn die rechte Seite oft etwas ganz anderes in den azyklischen Disziplinen als die andere Seite durchführt?
Gertrud
Gertrud