(26.02.2023, 21:13)Chirurg schrieb: Sosna hat ein ausgeprägtes Genu valgum (X-Bein) bds. - es ist mir als Orthopäde ein Rätsel wie das im Jugendalter bei den betreuenden Orthopäden, Physiotherapeuten und Trainern klinisch "durchrutschen" kann. Noch im Wachstum befindlich hätte man dies sehr einfach mit einem wachstumlenkenden kleinen operativen Eingriff (30min pro Seite, sog. Eight-plate - Sportpause 2 Wochen) korrigieren können - ein Problem mit den Adduktoren hatte er schon 2022. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird ihn das in seiner Karriere dauerhaft begleiten und nach der Zeit als Leistungssportler über 10-15 Jahre ist der Weg zur Kniegelenksendoprothese dann auch kein weiter mehr.
Übrigens habe ich das schon vor geraumer Zeit hier bemerkt. Genau dieses Durchrutschen ist Ausdruck unserer Gesamtmisere im orthopädischen Bereich, weil sehr viele Trainer:innen sich nicht genügend fortbilden. Endlich macht hier mal ein Fachmann den Mund auf. Ich selbst kenne keine Kompromisse mehr.
https://www.youtube.com/watch?v=nTBcKWgKcAs
Bei diesem Video habe ich damals schon das ausgeprägte genu valgum beim lockeren Laufen moniert.
Ich bemerke sehr oft, dass Talente scheitern, weil die Weichen nicht richtig gestellt werden und man nur auf vorübergehende Erfolge schielt. Reihenweise werden die jungen AuA orthopädisch lädiert. Vor allen Dingen sieht man diese Position bei jugendlichen Mädchen bei einbeinigen Variationen, wobei es zu ACL-Rissen kommen kann. Die Dreispringerinnen sind im Step und die Weitspringerinnen in unilateralen Formen stark gefährdet.
Es ist ganz entscheidend, das neuromuskuläre Kontollsystem zu aktivieren. Entscheidend ist, dass man die Stabilisation in der Dynamik anwendet. Ein Teil der Hamstrings reagiert verzögert; dadurch ist das ACL gefährdet. Der VL reagiert dagegen verfrüht.
Gertrud