(04.07.2016, 23:24)icheinfachma schrieb: ...weil früher das Abitur und das Studium viel schwerer waren und nur von ganz wenigen zu schaffen war.
Jein.
In den 50er, 60er Jahren machten 4-5 % der Jahrgänge Abitur, wobei Frauen unterrepräsentiert waren.
Daraus darf man nicht schliessen, dass viele Andere nicht in der Lage gewesen wären,
sie hatten oft nicht die 'richtigen' Eltern, es war wegen Vollbeschäftigung keine Notwendigkeit, usw.
Andererseits gab es durchaus mehr Klippen: von den Kriegs- und Krisenzeiten traumatisierte, neurotische Lehrer,
oft mit wenig pädagogischer Begabung.
Und vor allem konsequente, teilweise willkürliche Benotung(schwere Diktate, wo nur wenige Fehler toleriert wurden, Zensurenvergabe nach 'Wohlverhalten', usw.)
In den 70ern hatte man - nicht nur wegen der Proteste -
sondern auch wegen der Erkenntnis, dass die Gesellschaft viel mehr Potential entwickeln und nutzen könnte,
mit Gesamtschulen, Kurssystem, mit Diversifikation und Öffnung durch zweite und dritte Bildungswege, usw.
wesentlich mehr Bildungschancen und Gerechtigkeit ermöglicht.