17.03.2016, 00:28
Die These der Sprint-Auslese während der Sklavenhalterzeit in Nordamerika halte ich für höchst fragwürdig. Erstens war dies evolutionär betrachtet nur eine sehr kurze Phase, und inzwischen wäre ja schon wieder "Verdünnung" eingetreten, aber zweitens hätte es ja unter den Sklavenhaltern, die nicht mal studierte Genetiker waren, das Ziel eines Sprinters nie gegeben. Zehn Sekunden Höchstleistung und dann den Rest des Tages ausruhen? Das Ziel war doch - sofern man postulieren möchte, es hätte eines gegeben - der Sklave soll groß, kräftig und ausdauernd sein. Solche Menschen gibt es. Allerdings nicht in der Leichtathletik, denn diese kennt keine Disziplin, die diese körperliche Kombination von Begabungen belohnt. Also, ich halte diese These (siehe Eingangssatz) für kompletten Unsinn.
Interessant finde ich die Frage, wann Ausdauer höchst effektiv trainiert werden kann. Wenn man diese Frage in den Raum stellt, bekommt man völlig an ihr vorbei in der Regel die Antwort, dass man Schnelligkeit und Koordination in jungen Jahren trainieren muss. Aber kann man denn nicht Grundlagen der Ausdauerleistungsfähigkeit auch sehr früh im Leben legen? Das wird nur von Außenseitern diskutiert. Das hat viel damit zu tun, dass man mit dem Älterwerden eben an Schnelligkeit verliert, und als Läufer sich dann auf die nächstlängeren Strecken retten kann, um die Phase, in der man was reißen kann verlängert. Aber das geht auch wieder an der Ausgangsfrage vorbei.
Welches Sprint- und evtl. Krafttraining haben die besten Marathonläufer aus Kenia und Äthiopien als Kinder gehabt, welches Ausdauertraining? Wie alt oder jung sind sie beim Eintritt in die Weltspitze? Ich bin überzeugt davon, dass Griundanlagen zur Höchstleistungsfähigkeit wie im Sprint im Kinderalter gelegt werden können.
Interessanterweise kennt auch die frühe deutschsprachige Trainingsliteratur das Dogma der aufsteigenden Laufdistanzen mit Lebens- und Trainingsalter noch gar nicht. Ich habe eine große Sammlung. Ein einziges kleines Beispiel: Johannes Runge schrieb 1919 in seinem Band "Leichtathletik - Training, Technik und Taktik des Laufen und Springens" (3. Auflage) zum Thema VII. Das Laufen über die langen Strecken: "Schon in der ersten Auflage meines Büchleins habe ich nicht viel für unsere deutschen Streckenläufe übrig gehabt und folgendes ausgeführt: Wenn es nach mir ginge, so würden alle Laufstrecken von mehr als einer deutschen Meile (7500 m) in Deutschland verboten werden, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil wir bei uns noch keine Läufer haben, die sich für diese großen Strecken genügend vorbereiten, d.h. trainiert haben." Was vor 100 Jahren schon richtig angesteuert war: Das Versäumnis liegt in der mangelnden Vorbereitung.
Warum sollen Ausdauerfähigkeiten nicht schon im Kinderalter trainiert werden können, wenn doch bewegungsaktive Kinder mit wenig sportlichem Training auch z.B. Marathonläufe bestreiten können? Ausdauertraining muss ja nicht bedeuten, dass man nur lange langsam läuft.
Interessant finde ich die Frage, wann Ausdauer höchst effektiv trainiert werden kann. Wenn man diese Frage in den Raum stellt, bekommt man völlig an ihr vorbei in der Regel die Antwort, dass man Schnelligkeit und Koordination in jungen Jahren trainieren muss. Aber kann man denn nicht Grundlagen der Ausdauerleistungsfähigkeit auch sehr früh im Leben legen? Das wird nur von Außenseitern diskutiert. Das hat viel damit zu tun, dass man mit dem Älterwerden eben an Schnelligkeit verliert, und als Läufer sich dann auf die nächstlängeren Strecken retten kann, um die Phase, in der man was reißen kann verlängert. Aber das geht auch wieder an der Ausgangsfrage vorbei.
Welches Sprint- und evtl. Krafttraining haben die besten Marathonläufer aus Kenia und Äthiopien als Kinder gehabt, welches Ausdauertraining? Wie alt oder jung sind sie beim Eintritt in die Weltspitze? Ich bin überzeugt davon, dass Griundanlagen zur Höchstleistungsfähigkeit wie im Sprint im Kinderalter gelegt werden können.
Interessanterweise kennt auch die frühe deutschsprachige Trainingsliteratur das Dogma der aufsteigenden Laufdistanzen mit Lebens- und Trainingsalter noch gar nicht. Ich habe eine große Sammlung. Ein einziges kleines Beispiel: Johannes Runge schrieb 1919 in seinem Band "Leichtathletik - Training, Technik und Taktik des Laufen und Springens" (3. Auflage) zum Thema VII. Das Laufen über die langen Strecken: "Schon in der ersten Auflage meines Büchleins habe ich nicht viel für unsere deutschen Streckenläufe übrig gehabt und folgendes ausgeführt: Wenn es nach mir ginge, so würden alle Laufstrecken von mehr als einer deutschen Meile (7500 m) in Deutschland verboten werden, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil wir bei uns noch keine Läufer haben, die sich für diese großen Strecken genügend vorbereiten, d.h. trainiert haben." Was vor 100 Jahren schon richtig angesteuert war: Das Versäumnis liegt in der mangelnden Vorbereitung.
Warum sollen Ausdauerfähigkeiten nicht schon im Kinderalter trainiert werden können, wenn doch bewegungsaktive Kinder mit wenig sportlichem Training auch z.B. Marathonläufe bestreiten können? Ausdauertraining muss ja nicht bedeuten, dass man nur lange langsam läuft.