05.07.2016, 09:10
(05.07.2016, 09:06)MZPTLK schrieb:(04.07.2016, 23:24)icheinfachma schrieb: ...weil früher das Abitur und das Studium viel schwerer waren und nur von ganz wenigen zu schaffen war.
Jein.
In den 50er, 60er Jahren machten 4-5 % der Jahrgänge Abitur, wobei Frauen unterrepräsentiert waren.
Daraus darf man nicht schliessen, dass viele Andere nicht in der Lage gewesen wären,
sie hatten oft nicht die 'richtigen' Eltern, es war keine Notwendigkeit, weil Vollbeschäftigung war, usw.
Andererseits gab es durchaus mehr Klippen: von den Kriegs- und Krisenzeiten traumatisierte, neurotische Lehrer,
oft mit wenig pädagogischer Begabung.
Und vor allem konsequente, teilweise willkürliche Benotung(schwere Diktate, wo nur wenige Fehler toleriert wurden, Zensurenvergabe nach 'Wohlverhalten', usw.)
In den 70ern hatte man - nicht nur wegen der Proteste -
sondern auch wegen der Erkenntnis, dass die Gesellschaft viel mehr Potential entwickeln und nutzen könnte,
mit Gesamtschulen, Kurssystem, mit Diversifikation und Öffnung durch zweite und dritte Bildungswege, usw.
wesentlich mehr Bildungschancen und Gerechtigkeit ermöglicht.
Gut, ich beziehe mich da mehr auf die DDR, dort konnten alle Schichten Abitur machen. Natürlich gab es auch ideologische Barrieren, aber es war auf jeden Fall nicht möglich, mit so schlechten intellektuellen Voraussetzungen Abitur zu machen und ein Lehramtsstudium abzuschließen, wie es heute der Fall ist.