(03.06.2014, 21:27)MZPTLK schrieb: Kalkül welcher menschengemachter Ausgestaltung auch immer......schlimmen Dinge wie Instrumentalisierung, Inhumanität, Doping stellen nur eine Seite möglicher Optionen im Kalkül-Universum dar.......hoher ethischer Anspruch leider allzuoft unerfüllbar bleiben wird und muss, weil er an allen Ecken und Enden auf menschliche Irrtümer, Inkompetenz, Egoismen bis hin zur Kriminalität stösst.
Und sowohl als Betroffener wie auch als Beobachter musst Du diese humanen Fehler (ein-)kalkulieren, wenn Du realistische Szenarien für menschliches und menschenmögliches Handeln - und nur das ist humanes Handeln - entwerfen willst.
Oder anders ausgedrückt:
Wenn die Menschen ihr eigenes Unglück beschliessen, was es in der Geschichte und im Sport ja unzählige Male gegeben hat und geben wird, bedeutet das sowohl einen Verstoss gegen die Menschenrechte wie auch eine Instrumentalisierung.
Es ist ein alter, klassischer Konflikt der Ethik:
Normethik sorgt für die Kontinuität ethischer Entscheidungen,
aber sie ist oft Welt- und Menschen-fremd,
sie verbiegt die Wirklichkeit in vereinnahmender Kasuistik.
Situationsethik sorgt für Wirklichkeitsnähe, aber sie löst das Ganze in aktualistische Einzelentscheidungen auf.
Sie bewegt sich gefährlich dicht bei der blossen Sanktionierung des Bestehenden.
Es ist die ewige Dialektik zwischen der normativen Kraft des Faktischen
und des Sein-Sollens, des Noch-Nicht, der metaphysischen Spekulation.