(15.08.2022, 22:09)CoachnEngineer schrieb: Ich halte das Abschneiden von K. Klosterhalfen für absolut anerkennenswert und würde es keinesfalls als Enttäuschung bezeichnen, wenngleich sie selbst und ihr Umfeld (gemäß ihrer Aussage im Interview) tatsächlich mehr erwartet hätten. Dafür, dass diese Ziele nicht erreicht wurden, mag es spezifische Gründe geben.
Was mich jedoch erstaunt, ist die Tatsache, dass es einem als so hochprofessional dargestellten Umfeld (ehemals NOP, jetzt entsprechende Nachfolge-Organisation) über Jahre nicht gelingt, signifikante Fortschritte im Bereich Lauftechnik und der Behebung struktureller Schwachstellen zu generieren. Hier ist mE wenig geschehen in den letzten Jahren, bei keiner der bekannten Athletinnen aus diesem Umfeld.
Beschränkt sich die Professionalität tatsächlich nur auf trainingsphysiologische Aspekte (Steuerung der Höhenketten, Training in Unterdruckbedingungen, Stoffwecheloptimierung etc. etc.) und Fortschritte in der Ausrüstung (Carbonplatten<Laufschuhe etc.)?
Ist dies so dominant leistungsdeterminierend? Wenn eine Dämpfungs/Elastizitäts-Technologie im Schuh offenbar das Laufen Lichtjahre nach vorne bringt, warum vernachlässigt man dann laufökonomische Aspekte (z.B. Spiraldynamik), die rein biomechanisch ähnlich wirksam sein könnten, offenbar so vehement?
Ich frage mich das tatsächlich total wertfrei. Ist es vielleicht einfach zu aufwändig, solche Ressourcen anzugehen?
Ich habe damals einen Vortrag in Leverkusen mit diesen Inhalten in Anwesenheit ihres Trainers auf Initiative von Henning van Papen gehalten. Da war sie wohl schon willens, in die USA zu gehen. Wir hätten das gemeinsam bewältigen können. Ich hätte sicherlich bei ihrem Krafttraining und den strukturellen Sachen geholfen. Ich hatte den Eindruck, dass ihr Trainer willens war, etwas zu verändern. Es gab aus meiner Sicht Fehler im Krafttraining und in der Herangehensweise an bestimmte strukturelle Laufinhalte.
Gertrud