06.08.2022, 16:38
(05.08.2022, 14:14)h3inz_h4rtm4nn schrieb: 1. Emilia Lehmeyer war nur über das Ranking qualifiziert, zur Direktnorm fehlen 9,5 Minuten - was über 35km EXTREM VIEL (!!!) ist.Für das, was am Ende dabei herauskommt (die Leistung in München), trägt der DLV die Verantwortung. Dass dem Gehen u.U. noch mehr Hohn und Spott entgegengebracht wird, ist eine logische Konsequenz. Aber ,Mich betrifft das Gehen nicht.‘ ist eine Einstellung, die leider auch Entscheidungsträger im DLV haben. Menschen, die sich hinter undurchsichtigen Statuten verstecken, aber den wahren sportlichen Wert einer Leistung nicht hinterfragen.
2. Da das 35 Km-Gehen eine neu-eingeführte Disziplin ist und auch höchstwahrscheinlich nicht in dieser Form olympisch werden wird (Anm.: Es wird über ein Mixed-Event für Geher in Paris spekuliert.), haben viele starke Athletinnen und Athleten in diesem Jahr noch auf die 20 Km gesetzt, de facto ist das World Ranking in dieser Disziplin kein realistischer Indikator zur Einschätzung darüber, ob jemand auf Kontinentalniveau konkurrenzfähig ist oder nicht.
3. Beide deutschen Geherinnen haben bisher nur einen Wettkampf über die Distanz bestritten und das waren die DM, bei denen sie auch die einzigen beiden Teilnehmerinnen waren.
4. Emilia Lehmeyer wäre mit ihrer PB 11. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 28 (von 35), Katrin Schusters 12. von 13 Europäerinnen in Eugene und Gesamtplatz 34 (von 35) geworden.
5. Warum der Verband eine Athletin mit 20 Minuten Rückstand zur Norm (Katrin Schusters) und 40 Minuten zur europäischen Spitze nominiert, aber jemanden mit knapp 10 Minuten Rückstand zur Norm Zuhause lässt, ist etwas, dass Außenstehende nicht begreifen können. Es ist naheliegend, dass die Athletin von sich aus gesagt, dass sie mit dieser Leistung nicht konkurrenzfähig ist und nicht als Tourist in der bayrischen Hauptstadt ihre Runden drehen will. Offensichtlich vertreten diese Einstellungen nicht alle, aber solange es vom DLV unterstützt wird, ist doch alles in Ordnung.
Übrigens wurden bislang noch nicht einmal Bundeskadernormen für die 35-Km-Distanz veröffentlicht, was auch wieder den Stellenwert der Disziplin im Verband reflektiert.