(17.07.2021, 12:14)CoachnEngineer schrieb: Danke für die detaillierte Rückmeldung, dass das Thema in der Tat kontrovers diskutiert wird.
Zum orthopädischen Teil des Themas: Ist es tatsächlich orthopädisch gesünder, durch die Position zu gehen wie bei Schwanitz im u.a. Video zu sehen mit starker Scher-/Knick-belastung im Knie just in der Phase in der die maximale Kraft ausgelöst wird? Wenn die Fussspitze noch nach hinten zeigt, die rechte Hüfte aber nach vorne möchte, müssen doch starke Verdrehungen über das Bein gehen, insbesondere wenn die Hüftgelenkbeweglichkeit ggf. auch eingeschränkt ist. Ich denke, eine etwas ausgeprägtere frühere Eindrehung des Fußes ist sicher in der Landephase belastender, aber dann, wenn die Kraft entfaltet wird, arbeitet das Knie im wesentlichen schon in seiner anatomisch vorgegebenen Richtung.
Gibt es dazu valide biomechanische Messwerte?
Außerdem werden bei den meisten Werfern im Hochleistungsbereich die orthopädischen Schädigungen zumeist im Krafttraining geschehen und nicht bei der Wettkampfübung selbst. Oder liege ich auch da falsch?
Es geht um Probleme im LWS-Bereich. Man sollte - bei stark verwrungenem Oberkörper im Vorfeld in einem bestimmten Segment - en bloc nach vorne drehen. Dann passiert auch nichts. Da diese Kenntnisse nicht Allgemeingut sind, können die meisten Trainer*innen auch keine punktgenauen Übungen z. B. im Krafttraining und in den Drills konstruieren. Es wird meistens ins Blaue hinein trainiert. Ich wundere mich über nichts mehr. Man sollte schon die Schädigungsgrenzen kennen. Ich habe sehr detailliert bei einigen unserer Protagonisten diese falschen Einflussnahmen aufgelistet.
Gertrud