17.05.2020, 06:56
@Atanvaro:
Zitat aus dem von Dir verlinkten Artikel:
"Im Kern geht es in der Debatte darum, wie die Corona-Toten berechnet werden. Dass fast jedes betroffene Land seine Toten anders zählt und deshalb die Übersterblichkeit – die «unerklärte» Zunahme der Totenzahlen – der sicherere Wert ist, spielt auch in Russland eine Rolle."
Un genau das ist der Knackpunkt auf den auch Donald Trump hinaus möchte: passen die Zahlen nicht, passe ich meine Zählweise an - bei einer Promotion oder einer Masterarbeit würde man Dir das um die Ohren hauen.
Es geht auch nicht um die Zahlen, es geht um die Glaubwürdigkeit und die betrifft nicht nur Russland, auch in GB wird "interpretiert", sprich es gibt Streit um die Zählweise - anfangs hat die Regierung definitiv nur Tote in Kliniken und vorher als Covid19 Infizierte in Altenheimen gezählt, dagegen regte sich im Land massiv Protest unter Fachleuten (Mediziner, Statistiker, Wissenschaftler u.a.), man schlug offiziell pauschal einmal eine größere Zahl zu Toten dazu (4000). Die Zählweise wurde angepasst und es wurden Infizierte auch außerhalb des vorherigen Umfeldes gezählt, ob korrekt ist schwer zu definieren, dass NHS und die Ärzte im Versorgungsgebiet sind chronisch überlastet. (Ein Arzt ist in einer Region außerhalb Londons z.B. ist für 5 Gemeinden zuständig, jede Praxis ist 1 Tag in der Woche geöffnet!)
Ich konstatiere, dass viele Nationen durch die Pandemie rasch und hart getroffen wurden, die Fehler die zu großen Infiziertenzahlen und vielen Toten führen, sind aber immer recht ähnlich: zu spätes und zögerliches Handeln, da nützt dann auch ein totaler Lockdown wie in Spanien, Italien oder Frankreich nicht viel (und D hatte zu keinem Zeitpunkt einen Lockdown in dieser Kategorie!).
Es gibt mittlerweile Einigkeit in der Frage was hilft und wie (auch in D machen sich unabhängige Wissenschaftler Gedanken und an die Untersuchung oder auch im Original zu lesen )
Es scheint oft nicht mehr eine Frage der medizinisch-wissenschaftlichen Pandemiebekämpfung zu gehen, sondern oft eher um die Frage des wirtschaftlich-politischen Wollens und Handelns ! Das der Versuch die Wirtschaft nicht auszubremsen in einer globalen Krise bei "Einzelaktionen" kaum Wirkung zeigt, erfahren die USA aber auch GB oder Brasilien gerade bitter. Wirtschaftlich betroffen sind letztlich ALLE Staaten die ins internationale Geflecht eingebunden sind - aber auch Länder wie Nordkorea spüren diese Krise vermutlich deutlich.
Den gern angeführten "Freiheitsgedanken gegen die Beschränkung an Bürgerrechten" halte ich für für eine argumentative Farce, die "Freiheit" die 95% meinen ist die Freiheit ohne Maske (temporäre Maßnahme) herumzulaufen, in den billigen Sommerurlaub zu fliegen, die größten pandemischen Brutreaktoren aufzusuchen (Menschenansammungen, Gaststätten, Restaurants etc.). Hier zeigt sich vor allem eines: der Egosimus des Individuums ist in unserer Gesellschaft für einige das höchste Gut - sch…ß auf die Anderen. Zu unserem Glück bestimmen sie hierzulande nicht, Verhältnisse wie in GBs Großstädten, Norditalien, Paris oder NewYork kann sich niemand der bei Verstand ist ernsthaft wünschen. Das es immer politische und weltanschauliche Irrlichter gibt sieht man aktuell an den (wenigen) Demonstranten die es zumindest von der Akkustik und vom Auftreten bis in die Medien schaffen (wird ja gerade kein Fußball gezeigt…).
Und für alle "Freiheitsliebenden": Ich lebe in diesem Land und ich halte die temporäre Einschränkung einiger (!!) Freiheiten für sinnhaltig und angemessen, sie zeigen die erwünscht Wirkung (Eindämmung der Pandemie) und erlauben einen kontrollierten Übergang in die Normalität, die auch Risikogruppen (Alte, Kranke, Immungeschwächte, Überängstliche) nicht überfordert, bzw. nicht wegsperrt und ein funktionierendes Gesundheitswesen erhält (in Norditalien sind nicht wenige Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger verstorben). Weiter so!
Zitat aus dem von Dir verlinkten Artikel:
"Im Kern geht es in der Debatte darum, wie die Corona-Toten berechnet werden. Dass fast jedes betroffene Land seine Toten anders zählt und deshalb die Übersterblichkeit – die «unerklärte» Zunahme der Totenzahlen – der sicherere Wert ist, spielt auch in Russland eine Rolle."
Un genau das ist der Knackpunkt auf den auch Donald Trump hinaus möchte: passen die Zahlen nicht, passe ich meine Zählweise an - bei einer Promotion oder einer Masterarbeit würde man Dir das um die Ohren hauen.
Es geht auch nicht um die Zahlen, es geht um die Glaubwürdigkeit und die betrifft nicht nur Russland, auch in GB wird "interpretiert", sprich es gibt Streit um die Zählweise - anfangs hat die Regierung definitiv nur Tote in Kliniken und vorher als Covid19 Infizierte in Altenheimen gezählt, dagegen regte sich im Land massiv Protest unter Fachleuten (Mediziner, Statistiker, Wissenschaftler u.a.), man schlug offiziell pauschal einmal eine größere Zahl zu Toten dazu (4000). Die Zählweise wurde angepasst und es wurden Infizierte auch außerhalb des vorherigen Umfeldes gezählt, ob korrekt ist schwer zu definieren, dass NHS und die Ärzte im Versorgungsgebiet sind chronisch überlastet. (Ein Arzt ist in einer Region außerhalb Londons z.B. ist für 5 Gemeinden zuständig, jede Praxis ist 1 Tag in der Woche geöffnet!)
Ich konstatiere, dass viele Nationen durch die Pandemie rasch und hart getroffen wurden, die Fehler die zu großen Infiziertenzahlen und vielen Toten führen, sind aber immer recht ähnlich: zu spätes und zögerliches Handeln, da nützt dann auch ein totaler Lockdown wie in Spanien, Italien oder Frankreich nicht viel (und D hatte zu keinem Zeitpunkt einen Lockdown in dieser Kategorie!).
Es gibt mittlerweile Einigkeit in der Frage was hilft und wie (auch in D machen sich unabhängige Wissenschaftler Gedanken und an die Untersuchung oder auch im Original zu lesen )
Es scheint oft nicht mehr eine Frage der medizinisch-wissenschaftlichen Pandemiebekämpfung zu gehen, sondern oft eher um die Frage des wirtschaftlich-politischen Wollens und Handelns ! Das der Versuch die Wirtschaft nicht auszubremsen in einer globalen Krise bei "Einzelaktionen" kaum Wirkung zeigt, erfahren die USA aber auch GB oder Brasilien gerade bitter. Wirtschaftlich betroffen sind letztlich ALLE Staaten die ins internationale Geflecht eingebunden sind - aber auch Länder wie Nordkorea spüren diese Krise vermutlich deutlich.
Den gern angeführten "Freiheitsgedanken gegen die Beschränkung an Bürgerrechten" halte ich für für eine argumentative Farce, die "Freiheit" die 95% meinen ist die Freiheit ohne Maske (temporäre Maßnahme) herumzulaufen, in den billigen Sommerurlaub zu fliegen, die größten pandemischen Brutreaktoren aufzusuchen (Menschenansammungen, Gaststätten, Restaurants etc.). Hier zeigt sich vor allem eines: der Egosimus des Individuums ist in unserer Gesellschaft für einige das höchste Gut - sch…ß auf die Anderen. Zu unserem Glück bestimmen sie hierzulande nicht, Verhältnisse wie in GBs Großstädten, Norditalien, Paris oder NewYork kann sich niemand der bei Verstand ist ernsthaft wünschen. Das es immer politische und weltanschauliche Irrlichter gibt sieht man aktuell an den (wenigen) Demonstranten die es zumindest von der Akkustik und vom Auftreten bis in die Medien schaffen (wird ja gerade kein Fußball gezeigt…).
Und für alle "Freiheitsliebenden": Ich lebe in diesem Land und ich halte die temporäre Einschränkung einiger (!!) Freiheiten für sinnhaltig und angemessen, sie zeigen die erwünscht Wirkung (Eindämmung der Pandemie) und erlauben einen kontrollierten Übergang in die Normalität, die auch Risikogruppen (Alte, Kranke, Immungeschwächte, Überängstliche) nicht überfordert, bzw. nicht wegsperrt und ein funktionierendes Gesundheitswesen erhält (in Norditalien sind nicht wenige Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger verstorben). Weiter so!