18.03.2018, 09:38
(17.03.2018, 19:51)Robb schrieb: Gibts eigentlich weitere Vorhersagen Einsteins, an denen Wissenschaftler immer noch nagen?Einige neuere wissenschaftliche Fragestellungen sind heute nicht so sehr ein Problem der Nachvollziehbarkeit, sondern eher ein Problem der Phänomologie. Gravitationswellen etwa, bewegen sich in einem Bereich, der erst jetzt mit unseren heutigen technischen Möglichkeiten und erheblichem finanziellen Aufwand, beweisen lässt. Zudem sind solche Ereignisse selten, neben den genannten Punkten gehört auch etwas Glück dazu, die entsprechenden Signale zu erfassen, zu erkennen und deuten zu können.
Quantenmechanische Prozesse exakt zu beweisen ist in der Theorie schon ein Problem (wie viele verstehen die benötigte Mathematik?… selbst unter Mathematikern nicht viele!), in der Praxis kommen noch eine ganze Reihe an Problemen dazu, die sich vor allem auf den Zeitrahmen wie auf die Größenordnung bedingen. Wir brauchen 27km gekühlter Vakuumröhre, ca. 10000 Magneten, Unmengen an flüssigem Helium, einen über 3000 Tonnen schweren Detektor und erzielen TeraByte an Daten pro "Schuss" die ein komplettes Rechenzentrum beschäftigen - um Teilen von subatomarer Größenordnung auf die Spur zu kommen. Teilchen in einer Größenordnung (4*10^-36kg für Elektronneutrinos) bei der Licht im für uns sichtbaren Bereich um viele Größenordnungen zu "breit" wäre > wir sehen also nix, wir müssen den Messwerten glauben…
Die Zeiten in denen ein genialer Wissenschaftler, in diesem Bereich der Forschung, alleine Ergebnisse erzielen kann sind vorbei, am Cern arbeiten hunderte Mitarbeiter fix, dazu noch Forscher die nur temporär hier sind. Dieses Wissen in der Summe zusammen zu fassen und einzuordnen sind nur wenige überhaupt in der Lage ("Rosinenpickereie"?), insofern nagen eigentlich alle Beteiligten ständig. Einstein hat einiges an Gedanken gehabt, nicht alle sind veröffentlicht (im Sinne einer ordentlichen Publikation), einiges hielt auch Einstein für nicht lösbar (> Gott würfelt nicht…).