05.11.2015, 13:16
(09.09.2015, 23:05)Gertrud schrieb:Zitat:Natürlich kann man bei zu häufigem und intensivem Gebrauch da auch Verletzungen erleiden; das ist wie mit zu häufig (und technisch schlecht ausgeführten) Tiefkniebeugen ...
Schlecht ausgeführte Kniebeugen potenzieren die Verwendung noch erheblich.
Gertrud
Auch gute und erfahrene Trainer/innen fallen dem Denkfehlern anderer sogenannten Fachspezialisten zum Opfer. Aber gerade die Fachleute werden oft von einer Idee geleitet, und blenden dabei den Fachverstand und den normalen Menschenverstand sträflich aus. Die Folge: Die ganze Welt macht den Mist fleißig, bis zu Selbstschädigung mit, weil der Spinner einen "Namen" hat.
Das beste Beispiel dafür ist die tiefe Kniebeuge. Hier auf dem Video die als normal eingestufte Ausführung:
https://www.youtube.com/watch?v=rZWrAHFD88w
Grundsätzlich ist es so, dass die Gelenke eine funktionelle, an jedem Ende eine von der Evolution bestimmte Begrenzung der Bewegung mit darin eingebautem Stop-Mexanismus, Strecke haben.
Wichtiger ist dabei der Stop-Mechanismus beim Zusammenklappen zweier Knochen (Armbeuge, Kniebeuge), die das Gelenk bilden.
Was hält die Gelenke ab ohne Muskeltätigkeit auseinanderzufallen? Genau, die Bänder mit der Gelenkkapsel sind es. Die Bänder sind es auch, die bei der vollen Ausnutzung der Gelenkbeweglichkeit, die natürliche Grenze (Stop) bilden.
Genau die auf dem Video ausgeführte Variante ist physio-logisch falsch und Schädlich.
Warum? Die Muskeln und Bänder werden nicht adäquat zueinander trainiert. Muskeln mehr als Bänder. Das führt irgendwann zu laschen Bändern und zu viel Knochenfreiheit in den Gelenken. Ich wurde oft gefragt, wie denn die zuviel Freiheit in den Gelenken entsteht. So entsteht dann auch nächstes Problem. Zu viel Freiheit führt zu schnellen Abnutzung der Auflageflächen in den Gelenken und schon haben wir sogenannte Sportarthrose.
Meine Paradeerklärung in der Praxis früher war das mit den Autoreifen. Gerade jetzt passt es gut zum Reifenwechsel zum Winter.
Kinder nicht nachmachen, nur der Papi darf es!!!
Jetzt beim Reifenwechsel die Schrauben nur mit der Hand zudrehen und so fahren. Bald leiert alles durch die Freiheit aus und eines Tages überholt dich der Reifen beim Fahren auf der Autobahn. Gut das die Knie und die Hüften das mit dem Überholen nicht machen können.
Physio-logisch richtige Variante, bei der die Muskeln und Bänder auf natürliche Art und Weise miteinander und zueinander trainiert werden, ist die volle tiefe Kniebeuge und noch mit gekonntem Wippen. Wir trainieren im Sitz unten oft mit Doppelwippen und erst dann aufstehen. So vermeidet man Bänderrisse durch eigene Muskelkraft nachher.
Meine (Wlad Kronhard) Empfehlung zu der tiefen Kniebeuge ist:
a) Die Hacken auf Schulterbreite auseinander stellen.
b) Die Fußspitzen leicht nach aussen drehen, so dass beim Hinsetzen die Knie nach vorne und leicht zur Seite gehen können. So trainieren Sie die 5 Adduktoren gleich sinnvoll mit.
c) Unter die Fersen eine Erhöhung von 4 bis 7 cm unterlegen. Das schont die LWS beim Hinsetzen.
d) Das untere Wippen (oder 2, oder 3, bei bis zu submaximalen Gewichten) ermöglicht ihnen eine dynamischere Ausführung durch bessere Kniestreckung.
Niemand ist gezwungen das so zu machen. Jeder soll eigene Entscheidungsfehler geniessen.
Liebe Gertrud,
bitte um Entschuldigung,
aber das ist das Einzige wo ich Dienen Vorstellungen widersprechen muss. Mein Fachwissen verlangt das.
Gruß
Wlad