(07.01.2018, 23:10)Robb schrieb: Robert Harting hat Episode zwei seiner Abschieds-Doku veröffentlicht und erwähnt darin eine Verletzung, ich hab nicht genau hingehört, guck gerade NFL. Irgendwas ist gerissen, wegen dem er schonmal operiert wurde.
http://www.sechsviertel.de/#episode2
Quadrizeps-Sehnenriss?!
Mein Vorschlag für die Verletztenstatistik ist, dass eine DLV-Sammelstelle bei unseren Topleuten auch nach der Karriere ganz detailliert Verletzungen, OP und Fehlervermutungen hinterfragen sollte und auch ein unabhängiges Gremium den Übungsbereich unter die Lupe nimmt. Ich glaube, dass man daraus enorm viel für kommenden Generationen ableiten und lernen kann. Wenn die Quadrizepssehne wiederholt reißt, sollte man nachhaken, ob man die Übungstools verändert hat oder gleich gelassen hat. Das Schlimmste wäre, im eigenen Saft zu schmoren; dann wiederholen sich die Fehler, wobei meistens keine Veränderungen vorgenommen werden. Man sollte dann sehr genau auf die Trainingsinhalte schauen. Man sollte dann auch sehr genau nachhalten, ob neue Übungen den alten "Tatbestand" nur verdecken, verbessern oder verschlimmern. Was kann man mit einem Diskuswerfer alternativ trainieren, der so stark knielädiert ist? Das ist hier die naheliegende Frage!!!
Es ist wichtig, die Übungen prophylaktisch zu sehen und nicht erst abzuändern, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Die unglaubliche Anzahl von Knieläsionen bei unseren Diskuswerfern und Kugelstoßern ist auffällig. Auffällig ist für mich auch das ähnliche Übungspotential seit Jahren. Wir müssen zu ganz neuen Konzepten kommen. Ich bastele permanent daran.
Letztens habe ich eine TV-Nachtschicht eingelegt, weil mich Dokumentationen in den Bann gezogen haben. Man arbeitet intensiv an neuen Therapieansätzen aufgrund ganz neuer Betrachtungsweisen und neuer Inhalte von Forschungen. Deshalb empfinde ich es auch nicht als verkehrt, wenn Wissenschaftler in der LA in den praktischen Bereich wechseln. Hier stehen wir erst am Anfang in der Einbeziehung von Athleten. Mein Kopf hat da ganz andere Ideen ausgebrütet, diese Dinge in den Griff zu bekommen. Es gibt nur wenige, mit denen ich kooperieren kann und die zu solchen Anschauungen bereit sind.
Eine wichtige Frage steht meines Erachtens im Vordergrund: "Welche Belastungen halten die individuellen Strukturen aus?" Wo liegen die Belastungsnormen? Liegt der Athlet über, unter oder im Normbereich?
Es gibt einen netten Witz: Ein Mann lässt sich einen Anzug bei einem Schneider maßschneidern. Der Anzug sitzt aber nicht. Nun nimmt der Schneider Korrekturen in der Haltung des Mannes vor. Der Anzugrücken rechts war viel zu füllig geschneidert worden. Er schlägt dem Mann vor, rechts einen kleinen Buckel zu machen, damit der Anzug dort passt. So geht das immer weiter. Eines Tages geht der Mann in dieser Haltung und in diesem Anzug über die Straße, als zwei Passanten ihn sehen und sagen: "Mein Gott - hat der Mann gesundheitliche Probleme, worauf der andere sagt: "Aber eins muss man ihm lassen, ein guten Schneider hat er gehabt!" So sollte unsere Einflussnahme auf das Übungspotential möglichst nicht aussehen. Diese Art von "Flickschusterei" stelle ich sehr oft fest, weil die globalen und speziellen Kenntnisse einfach nicht vorhanden sind. Wenn die NHC immer noch durch das obere DLV-Segment in TL geistern, fasse ich mir an den Kopf ob der Multiplikatorenform.
Gertrud
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Verletzte DLV-Athleten 2018