(13.07.2017, 20:53)Hesse schrieb: Die Nichtnominierung Pohls ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die individuell in kleinen Vereinen über die Jahre Talente sichten, entwickeln und der Leistungsleichtathletik zuführen. Der DLV signalisiert all denen, die ehrenamtlich viel Zeit opfern, dass ihr Tun nicht geschätzt wird. Hätten wir Lisa Meier, wenn nicht in Langgöns über Jahre eine akribische, intelligente Aufbauarbeit geleistet worden wäre? Unser Verband hat sich einen Bärendienst erwiesen!
Ich bin insgesamt für Vielfalt und nicht für eine einheitlich ausgerichtete Lehrmeinung. Wenn Pohl auf seine Art und und Weise gut geworden ist, dann muss er nicht unbedingt nach östlichem Muster ausgerichtet werden. Immerhin hat man 20 Jahre gebraucht, um methodisch umzuschwenken. Wenn in der Peripherie ein sehr guter Trainer sitzt, sollte man die Athleten dort lassen und nicht versuchen, mit aller Macht zu zentralisieren. Pohl gehört eindeutig in die Staffel. Da gibt es überhaupt kein Wenn und Aber. Ein Sprinttrainer, der einen Athleten staffelmäßig nicht in sechs Wochen integrieren kann, hat seinen Beruf verfehlt. Das sehe ich knallhart so. Die Ausrichtung in den langen TL in USA passt nicht in jedes Berufsschema. Das sollte man vielleicht auch mal berücksichtigen. Wer also nicht aus diesen Gründen für einen längeren Zeitraum nach Florida mitfliegen kann, wird aus der Staffel eliminiert? Das ist doch wohl ein Witz!!! Man muss nicht Sportsoldat sein, um unter 10,10 zu sprinten! Aber da scheiden sich die Geister. Weniger ist manchmal mehr!!! Ich halte überhaupt nichts von Athleten, die für 10,20 ihren Beruf vernachlässigen. Ich glaube kaum, dass die beiden jamaikanischen Sprintlager Francis und Mills lange, gemeinsame TL durchführen und trotzdem läuft´s.
Was sagte gestern Hansjörg zu mir: "Wir brauchen freie, kreative Athleten und keine Jasager, deren alleinige Ausrichtung der DLV bestimmt!" Das spricht überhaupt nicht gegen eine gewisse Abstimmung!!!
Ich halte diese gesamte Zentralisierung für absolut falsch. Das IAT Leipzig hat sicherlich sehr gute Leute; aber ich würde auch immer für die "Westler" im Ruhrgebiet die DSHS Köln für viele Tests heranziehen - allein auch schon aus Kostengründen. Was spricht dann im Team gegen Kooperation der Institute? Man propagiert doch immer die Teamarbeit. Welche Gründe sprechen dagegen?
Gertrud