[Delta]

Es gibt Olympiaden die bleiben aber Rio wird das nicht sein. Es ist mit den zwei in den USA Salt Lake city als die schlechteste aller Zeiten.
Organisatorisch absolutes Dilettantentum auf allen Stufen. Halbfertige Anlagen - Zuschauer - falls es welche hatte. 

Ich sah Tennis Games da hätten die Spieler und Spielerinnen ein 100 Pak Autogrammset 1:1 als Eintrittskarten verteilen können.

Zwischenrufe im Tennis es war schlimmer als an jedem US Open.

Vom Verkehrspuff wollen wir nicht sprechen - es schauen alle grosszügig darüber hinweg - auch wenn der Weg mal 20 Min oder eben auch 70 Minuten dauert. Wenn der Buschaffeuer keine Ahnung vom Weg hat und die Sprinter, Weitspringer für den Halbfinal/Final beliebiges ankreuzen zu spät in den Callraum bringt.
OK die Holländer haben rund 100 Fahrräder für die Athleten/Athletinnen organisiert von "Gazelle" - es war unmöglich in Rio ein seriöses Fahrrad zu finden.
Das Essen war so mies, dass hunderte von Athleten vor dem einzigne McDonald verbringen.

Dass die Zuschauer als Chauvinisten bekannt sind wissen wir spätestens seit der Fussball WM - da wurde jeder Brasilian Gegner von gewisser Stärke ausgepfiffen. Das ist nicht die Ausnahme sondern der Regelfall.

Ich verstehe auch das IOC immer besser, dass Chinesen und Russen Games bekommen. Das Chaos wollen die nicht nochmals durchmachen. Die FIA hat im Gegensatz zum IOC selber Hand angelegt in Form von eigenem Staff für die Stadien und Planung.
Selber kriegen die Brasilianer so etwas nicht hin schon überhaupt nicht in Rio. Sao Paulo wäre da wohl die bessere Variante gewesen.

Editmod: Verschoben, hat nichts mit Leichtathletik zu tun

[trackman]

Das kommt z.T. auch auf die Kriterien an. Ich persönlich nehme auch noch Nachhaltigkeit mit in die Kriterien, und da schneiden fast alle OS schlecht ab. Was passiert mit den Wettkampfstätten und Bauten nach den Spielen? Inwiefern hat die Bevölkerung nach den OS einen Vorteil? Wie hoch ist die Steuerlast nach den OS? Und überhaupt: Wieviele Grünflächen mussten dem Bau der Infrastruktur weichen? Wenn man dann noch Umweltverschmutzung o.ä. mit einbezieht, wird ein richtiger Schuh draus.
Da kann ich jeden verstehen, der einer Austragung der OS im eigenen Land oder gar vor Ort skeptisch gegenübersteht. Da müsste das IOC endlich auch mal gegensteuern, aber es werden mehr und mehr Wettbewerbe in den Disziplinenkatalog aufgenommen. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.
Ich verstehe auch, dass Athleten dem Treiben nicht nur mit einem lachenden Auge zuschauen, wenn man die zukünftigen Austragungsorte in Betracht zieht. Winterspiele sind da schon fast noch grotesker. Wo fällt denn noch Schnee? Da ist es fast tröstlich, dass es den Fußballern da auch nicht besser geht. 

Wird sich was ändern? Ich glaube nicht.

[lor-olli]

Wird sich was ändern? Ich glaube nicht.

Wenn der olympische Gedanke nur noch dem Geldverdienen, dem Prestige einer ausrichtenden Nation und den Eitkelkeiten von Politikern und Funktionären unterliegt wird sich das nicht ändern sondern verschlimmern. Olympia wird zur “Marke" mit der man Kohle machen will, dazu werden alle sportlichen Regeln über den Haufen geworfen… (Fängt mit den Zeiten für bestimmte Zeitansetzungen an, Endlauf um Mitternacht, aber klar doch wenn die “Zeitzone es will", Athleten haben zu funktionieren…)

[gera]

FQ

Ja, das ist wohl so.
Und die Zuschauer reagieren auch schon, sehr viele leere Plätze in den Stadien. Die Ereignisse werden immer mehr zum Fernsehevent, vor Ort sieht es trostloser aus.
War ja auch schon bei der EM 2014 im sonst leichtathletikbegeisterten Zuerich zu sehen. Viel leere Ränge und die Zuschauer gehen noch vor Schluß einer Entscheidung nach Hause.

[trackman]

Vielleicht sind so manche leere Ränge auch mal wieder Gefälligkeiten geschuldet, d.h. die entsprechenden Eintrittskarten gingen gar nicht in den öffentlichen Pool. 
Dann noch Schwarzmarkthandel. Da war ja vor Tagen etwas in den Medien mit 'nem hohen IOC-Tier:
http://www.zeit.de/sport/2016-08/patrick...handel-ioc

Und wer die Spiele an arme Länder vergibt, muss sich nicht wundern, wenn die dortige Bevölkerung sich die Tickets nicht leisten kann - Schwarzhandel hin oder her.

[gera]

FQ

Diese Punkte kommen auf jeden fall auch noch dazu.

[alist]

Olympische Spiele und auch Weltmeisterschaftern aller Sportarten sind reine Medien-Events geworden. Hauptsache, es sieht gut aus, wie es hinter den Kulissen zugeht, interessiert nicht. Wenn man die Spiele an ein Schwellenland vergibt und nicht von den IOC-Auflagen abweichen mag, muss man damit rechnen, dass es organisatorische Defizite in Sachen Infrastruktur, Transport, Sportanlagen etc. gibt. Dass sich der Durchschnitts-Brasilianer keine Tickets leisten kann, kommt dann noch dazu. 

Ich weiß nicht, ob die militärisch organisierten Spiele in Peking oder Sotschi besser waren. Sicher war das organisatorisch perfekt, aber war dort mehr Fairness,  Begeisterung? 

Solange das IOC hohe Auflagen auch in Sachen Werbung macht und die Veranstalterländer immer draufzahlen, wird sich nichts ändern. Und solange es noch immer geltungssüchtige Regimes gibt, die -zig Millarden spendieren, um sich öffentlich zu präsentieren, auch nicht. Olympische Winterspiele in Peking 2022 ist ja schon mal ein schlechter Witz. In Oslo und München hat es das Volk abgelehnt, den Steigbügelhalter für IOC-Funktionärs-Allmachtsfantasien zu spielen.

[Remus88]

Das ganze ist doch symptomatisch und hält den Spiegel der Gesellschaft vor Augen. Wenn der Athlet in jungen Jahren seinen Erfolg hat verliert er den Hunger. Sportgymnasien, Internate, Zuweisung von Studien und Ausbildungsplätzen mit Vitamin B. die ganzen schönen Annehmlichkeiten nutzen und die Leistung bleibt auf der Strecke weil der Hunger an Leistung schwindet und man merkt, es funktioniert auch mit DM Titel für die Sportförderung. International in der U18 bis U23 da muss deutlich mehr gemacht werden. Wenn Athleten so wenig Preisgelder bekommen und Heimtrainer so wenig oder übrhaupt nicht bezahlt werden. Das ganze ist ein gesellschaftliches Anerkennungsproblem. Die deutschen müssen sich entscheiden ob Sie ihre Helden richtig bezahlen und anerkennen. Ansonsten brauch man sich nicht über dieses Ergebnis zu beschweren.

[Josch84]

Ob Rio nun wirklich die schlechtesten Olympischen Spiele aller Zeiten sind, darüber kann man bestimmt streiten. Sie werden aber auch nicht als mein Highlght in Erinnerung bleiben. Leider waren viele Wettkämpfe zu schlecht besucht (mehrere Gründe, wurden auch fast schon alle angesprochen von den Vorschreibern), bei Kombitickets aber auch verständlich das ich vielleicht nicht alles schaue. Das Problem, dass alles immer teurer wird ist natürlich dann bei einem Land wie Brasilien, wo das Einkommen eher niedrig ist, ungleich bedeutender als etwa in London zuvor - wo zumal die Anreise für viele Sportbegeisterte aus vielen anderen Ländern deutlich einfacher und günstiger war.
Hinzu kamen die vielen negativ Schlagzeilen (Schmutzig,, Sicherheit, Zika). 
Das die Zuschauer teilweise sehr unfair waren, ist sehr schade. Das passt gar nicht zur olympischen Idee. Wie es mit der Nachhaltigkeit aussieht, muss sich erst noch zeigen. Das finde ich besonders wichtig. Beim Fußball war gut, das die Stadien nun schon mal da waren auf dem neuesten Stand
Das Müll- und Verschmutzungsproblem gerade der Gewässer wurde leider nicht gelöst. Es wurde verbessert, aber viele Maßnahmen waren manueller Natur, sprich wenn alles vorbei ist kommt das meiste von dem Dreck wieder. Das ist sehr schade. Ich finde das ICO als möchtige Organisation muss darauf mehr achten, dass Olympische Spiele den Ländern poisitives bringen und Müllprobleme einfach nicht vorkommen können.
Leider ist Korruption sehr verbreitet - und natürlich auch recht einfach wenn Funktionäre so viel macht haben und sonst wenig Chancen auf das große Geld haben.
Es ist nicht alles schlecht in Rio, aber sicherlich hätte vieles besser sein können und einiges hätte ich auch besser erwartet.

[Delta]

Aus meiner Sicht sieht man einen recht grossen Unterschied zur FIFA und der WM. Die haben dort viel Eigenleistung produziert nicht aber das IOC. Gepfiffen wiird überall mal - aber nicht so. 

Die Stadien sind riesig - wenn aber jemand vom Zentrum in Rio 2x umsteigen muss um zum Olympiagelände zu kommen - bei diesem Verkehrschaos - dann verstehe ich schon warum einer nicht hingeht.

In München ist man in 20 Minuten vor Ort. In Moskau nicht viel mehr bis zum Olympiagelände wenn man einigermassen im Zentrum ist.
Die hatten jetzt mind. 8 Jahre Vorlaufzeit. Man hätte auch Sao Paulo nehmen können - ok - die sind schon deutlich reicher als Rio.
Jeder hier in der Schweiz sagt Dir das gleiche - Ferien in Rio vergiss es. Dagegen ist Griechenland ein Segen.