[MZPTLK]

Natürlich ist alles, was in der Natur vorkommt, von ihr generiert wird.
Also alles, was es im Universum gibt.
Was es nicht gibt, ist nicht Natur - oder doch?
Da der Mensch Natur ist, ist alles, was er macht, natürlich.
Auch Gift, Doping, usw.

Die Frage ist nur, ob es ihm gut tut oder nicht.
(Homo-zentrische Betrachtungsweise, bei der physio-zentrischen ist alles gleichberechtigt)

[Pollux]

Ja klar. Deshalb ist ne Beinprothese auch ein Naturprodukt. 

PS: Es gibt halt angemessene Verwendungsweisen des Begriffs... und solche, die Nonsens generieren. Aber so was kann ja auch gut tun. 

[lor-olli]

@said 88,
Ich verwende den Begriff natürlich deswegen, weil er umgangsprachlich ist und keine endlose Erklärung nach sich zieht…

Wenn Dir der Begriff Hemerobie (mit den Abstufungen von ahemerob bis metahemerob) bekannt ist, darfst Du sie gen austauschen. Der Begriff der Natürlichkeit unterliegt selbstverständlich einer individuellen Zuordnung die WIR ihm geben, dennoch denken wir intuitiv richtig wenn wir zuordnen.

Nicht-Natürlich ist ja leider schon der größte Teil unserer Nahrung, da sollten es wenigstens die Methoden sein mit denen wir nach Leistung streben (obwohl nicht wenige meinen, dass es dann darauf auch nicht mehr ankommt…)

[MZPTLK]

Ja klar. Deshalb ist ne Beinprothese auch ein Naturprodukt. 

PS: Es gibt halt angemessene Verwendungsweisen des Begriffs... und solche, die Nonsens generieren. Aber so was kann ja auch gut tun. 

Natürlich ist eine Beinprothes ein Naturprodukt.
Ebenso wie unterstützende Mittel
Wer den Thread über Leistung gelesen hat, weiss,
dass ich zwischen erlaubten(EM) und unerlaubten(UM) Mitteln unterscheide
Ob die unterstützen oder nicht, ist kein Kriterium.

Ich wollte klarstellen, dass der Begriff Natur im Zusammenhang mit Doping null hilft.
Doping ist, was die soziale Gemeinschaft, also der Verband, als solches ab einem bestimmten Zeitpunkt definiert.
Alle sonstigen Begriffsversuche führen zu Verwirrnis.

[Atanvarno]

Aber auch der Verband muss ja begründen, was er warum auf die Verbotsliste setzte, s. oben und damit ist man dann doch wieder mitten drin in der Diskussion, was natürlich ist und was nicht.

[MZPTLK]

Aber auch der Verband muss ja begründen, was er warum auf die Verbotsliste setzte, s. oben und damit ist man dann doch wieder mitten drin in der Diskussion, was natürlich ist und was nicht.

Nicht notwendigerweise.
Es müssen die  Kriterien (wahrscheinlich)gesundheitsschädlich
und unerlaubte beabsichtigte(Effekt- und Erfolgs-unabhängige) Vorteilsnahme reichen.
(Aber auch die können teilweise in Zweifel gestellt werden)

Ein alleinseligmachendes Kriterium scheint es also (noch?) nicht zu geben.

Jedenfalls kommt der Streit darüber, was natürlich ist und was nicht,  nie an ein vernünftiges Ende.

[Pollux]

Ich wollte klarstellen, dass der Begriff Natur im Zusammenhang mit Doping null hilft.
Doping ist, was die soziale Gemeinschaft, also der Verband, als solches ab einem bestimmten Zeitpunkt definiert.
Alle sonstigen Begriffsversuche führen zu Verwirrnis.

Falsch! Der Naturbegriff ist als Orientierungsinstanz immer im Spiel! Das zeigte schon der Verweis von Lor-Olli. Dass es dabei kein „alleinseligmachendes Kriterium“ gibt, ist überhaupt kein Argument! Im Übrigen hat niemand außer Said behauptet, dass der Bezug auf das ‚Natürliche’ uns einen hinreichenden Maßstab zur Einordnung des Dopings liefert. 

Im Übrigen gehört Natur zu den Bedingungen sportlichen Handelns. Wie sollte man das Kriterium "gesundheitsschädlich" überhaupt ohne Bezug darauf formulieren. Es sei denn, man hält jeden gesundheitlichen Schaden für reparierbar. Oder man sagt: Die Kriterien für Gesundheit unterliegen einer willkürlichen Absprache. Aber selbst bei einer korrektiven Bezugnahmne auf die möglichen Risiken bzw. Folgen nimmt man Bezug auf Naturbedingungen des Handelns. 

Wenn eine Sportkultur Doping ächtet, akzeptiert sie stets auch notwendige Grenzen einer schrankenlosen Verfügung über (menschliche) Natur. Das muss gar nicht explizit geschehen. Das alternative Programm ist ja bekannt.

[MZPTLK]

Ich verstehe Dich ja, aber ich bin eben ein radikaler Denker.
Wir leben in einem freien Land.
Wer möchte, kann Definitionsversuche unternehmen, was natürlich ist und was nicht.
Ich bin damit überfordert.

[said88]

@lor-ollie: Hemerobie habe ich noch nie gehört.

Beim lesen der -teilweise schon nicht ganz einfachen- Antworten  fühle ich mich doch immerhin etwas bestätigt in meinem Denken : das ganze ist halt doch nicht so klar wie es vielleicht  oberflächlich erscheint.

Schon der Anspruch Leistungssport betreiben zu wollen ist nicht "natürlich ". 

Wenn die Gesellschaft solch hohe Anreize schafft, dann wird es immer jemanden geben der alles erlaubte ausreizt und andere die noch weiter gehen. 

Der Vorschlag nach seperaten Veranstaltungen für gedopte und "saubere" Athleten, der genannt wurde, ist doch lachhaft. Nicht lange und man hätte den ersten Dopingfall bei den "sauberen". 

Leistungssport wie wir ihn kennen wird es ohne Doping nicht geben. Nicht bei diesen Anreizen. Von den Funktionären hört man manchmal was von einem Neuanfang, der gemacht werden muss. Alles auf null sozusagen. Das ist gut. Interessant wäre nur die Frage: wann ist man wieder am exakt gleichen Punkt wie im Moment.

Man schaue sich doch mal das Bergzeitfahren bei der Tour an. Hundsteure Rennmaschinen, hinter jedem Fahrer ein noch viel teureres Auto. Daran ist doch nichts "natürlich". Ich könnte bei sowas nicht mitmachen, deshalb hätte ich nie Leistungssportler sein können - obwohl ich immer 10000m WR laufen wollte...

[MZPTLK]

Schon der Anspruch Leistungssport betreiben zu wollen ist nicht "natürlich ".

Woher kommt denn der Wille dazu?
Aus unserem tiefsten Inneren wie so Vieles, über das wir bei rationaler Analyse den Kopf schütteln.
Wir sind eben Zwitterwesen mitten in der Evolution mit allen Widersprüchen.
Und das ist eben natürlich, nicht wahr, Pollux?