(09.07.2016, 20:58)Delta schrieb: Grandios Ingebrigsten jnr holt den Titel. Tesfaye geht wie immer die Puste aus auch bei Zeiten von 3.47
Ob ihm wirklich die Puste ausgeht? ich meine eher, dass ihm für einen harten Spurt einfach die Grundschnelligkeit fehlt.
Er sollte lieber auf 5000m gehen.
Ich finde eher, das seit der für mich etwas früh erreichten OS Norm es seitdem zu keinem Formanstieg mehr kam.
Ursache könnte sein die lange Verletzungspause und dann vielleicht doch zu viele intensive Belastungen. Ist das Fundament nicht stabil genug läuft werden die Beine zu früh "dick". Das wird dann die Saison auch nicht besser.
Ich denke Tesfaye ist noch nicht wieder in Bestform, solide Leistung ist möglich, das reicht aber in Meisterschaftsrennen in der Regel nicht - da braucht man einen harten Kick (und der von Ingebrigtsen war richtig gut), es sei denn man/frau (…) kann die Gegner gleich zu Beginn mit einem harten Antritt auf Distanz halten.
Zu Rysih: Man erinnere sich nur an Lavillenie, Pokern kann gut gehen, muss es aber nicht, Ryzih hat das Glück gehabt. Ihre Erläuterung im anschließenden Interview klang auch durchaus plausibel (Beuger zwickt leicht, sie wollte so wenig Sprünge wie möglich riskieren).
Bei Lavillenie ist es immer das Dilemma, dass er “stundemlang auf dem Platz rumgammelt" und dann antreten muss. Geringere Höhen sind bei seinen Stäben und seinem Tempo sehr ungünstig, verlangen sie doch eine erhebliche Umstellung der Technik und "bringen nichts" für die angestrebten Finalhöhen. Das er die Höhe locker drauf hatte konnte man an der seitlichen Kameraeinstellung sehen - nur eben zu weit vor der Latte. Er hat die Ständer auch schon bis zum Maximum heranfahren lassen und trotzdem bekam er den Gegenwind zu spüren - Lavillenie kann mit Rückenwind gut leben, bei Gegenwind bekommt er öfter mal Probleme weil seine Sprünge steil und hoch erfolgen (wenig Weite), so einer wird vom Gegenwind natürlich stärker gebremst. Zudem ist eher leicht und kann die Sprünge wegen seiner guten Akrobatik so "durchziehen", wenn die Physik ihm keinen "Gegenwindstrich" durch die Rechnung macht.
das ist mir bei John auch aufgefallen.
Er bringt sein Schwungbein von der Seite über die Hürde, nicht von vorn.
Das bringt Verwringungen in der Hüfte und einen schlechten Rhytmus zwischen den Hürden.
Aber das in seinem Alter noch abstellen ... ?1
10.07.2016, 12:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2016, 13:04 von Walker.)
(10.07.2016, 07:53)lor-olli schrieb: Zu Rysih: Man erinnere sich nur an Lavillenie, Pokern kann gut gehen, muss es aber nicht, ...
Danke für die gute, plausible Erklärung für den interessierten Laien, welcher vorgestern wohl eher mit Kopfschütteln und einem Stirnrunzeln angesichts des Malheurs zurückgelassen wurde.
10.07.2016, 23:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2016, 23:38 von Gertrud.)
(10.07.2016, 08:30)gera schrieb: genau Gertraud,
das ist mir bei John auch aufgefallen.
Er bringt sein Schwungbein von der Seite über die Hürde, nicht von vorn.
Das bringt Verwringungen in der Hüfte und einen schlechten Rhytmus zwischen den Hürden.
Aber das in seinem Alter noch abstellen ... ?1
Die Shuffleschritte zwischen den Hürden machen oft den Erfolg bei der Hürdenüberquerung aus. Kommt man zu nah an die Hürde, kommt es zu schlechter Hürdenüberquerung. Solche falschen Automatismen wird man wohl kaum später beheben können. Ich bin im letzten Jahr extra nach Kaiserslautern gefahren, um mir den sehr guten Vortrag von Hansjörg Holzamer anzuhören. Er ist ein erstklassiger Hürden-Fachmann vor allem in allen Zubringern. Bei den meisten deutschen Hürdensprintern reicht die Technik nicht zu absoluten Weltklasseleistungen im internationalen Vergleich.
Man sieht bei John vor allem bei Aufnahmen von oben, dass er nach der Hürde völlig aus der Geradlinigkeit gerät.
Auch Merritt zeigt ein völlig anderes Nachziehbeinverhalten als Traber.
11.07.2016, 09:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.07.2016, 09:24 von Gertrud.)
Die Europameisterschaften im Olympiajahr sind zwar in manchen Disziplinen "Rumpfveranstaltungen", aber z. B. für die Sprints, Würfe und manch andere Disziplinen und auch junge Athleten eine gute Gelegenheit des Vergleichs auf hohem Niveau. Ich bin z. B. gespannt, welche Leistung Vetter noch in Rio erzielt. Die Bewertung kann hier jede/r für sich vornehmen.
Ich hoffe für die deutsche Männersprintergarde, dass man aus diesen Erfahrungen die richtigen Schlüsse ohne Selbst-Beweihräucherung zieht. Ich hatte den Eindruck, dass man für die Wechselqualität keine langen Trainingslager benötigt. Das meine ich nicht sarkastisch, sondern sehe ich als Fakt an. Natürlich kann auch mal etwas nicht funktionieren.
Fairerweise muss man sagen, dass es vor allem wie immer im Wurf auch Licht gab. Das wird auch in Rio wieder eine Garantsparte sein.
Ich möchte mal wissen, wenn der Epo-Support mal aufhört, wo sich andere Nationen ohne diese Unterstützung einreihen. Zur Zeit glaubt man Kenia und Co gar nichts mehr. Es geraten ja fast alle in Verdacht, die ihr TL in Kenia aufgeschlagen haben.