10.07.2016, 05:59
Die derzeit beim Medaillenspiegel führende Türkei kann gut einen eigenen Medaillenspiegel erstellen: bisher 5 Medaillen aus Kenia, 1 aus Jamaika, 1 aus Kuba, 1 aus Aserbaidschan und 1 aus der Türkei.
Medaillenspiegel Türkei
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10.07.2016, 05:59
Die derzeit beim Medaillenspiegel führende Türkei kann gut einen eigenen Medaillenspiegel erstellen: bisher 5 Medaillen aus Kenia, 1 aus Jamaika, 1 aus Kuba, 1 aus Aserbaidschan und 1 aus der Türkei.
Ich denke, dass sich die IAAF und der europäische Leichtathletik Verband Gedanken machen muss, wie sich das "Athletengeschacher" in Grenzen halten lässt. Grundsätzlich ist gegen die Freizügigkeit beim Start eingebürgerter Athleten nichts einzuwenden, sind diese Athleten zudem im Land als Sportler ausgebildet worden erst recht nicht, ABER das Einbürgern (vulgo Einkaufen) fertiger, hochklassiger Athleten auf die Schnelle und mit dem Scheckbuch, zudem in einer "nationalistischen Show" wie die "Türken" , ist wettbewerbsverzerrend - zumindest im Sinne einer Nationenwertung! Würde ein Land wie die Türkei auch einbürgern wenn es keine Nationaltrikots, Siegerehrungen, Medaillenspiegel und Fahnenschwenken geben würde? Zudem wirkt das Zelebrieren und Vorzeigen des Trikots wie befohlen - was hat das noch mit dem Sport zu tun? Es ist ja auch nicht allein die Türkei die so verfährt, Bahrein und Katar machen es nicht anders.
So sehr ich es dem einzelnen Athleten wünsche, dass er mit einer sportlichen Leistung seinen Lebensunterhalt bestreitet, so sehr werden kontinentale Meisterschaften zur Farce oder einer Zirkusveranstaltung. Lösung? Vielleicht eine Quotenregelung bei Athleten die nicht schon im Kindesalter eingebürgert wurden? Bei der Türkei machen die im Erwachsenenalter eingebürgerten Athleten immerhin 80% des Kaders aus… Meinetwegen könnten wir auch gern die Nationenwertung und Medaillenspiegel komplett abschaffen - im Mittelpunkt sollte für mich eh NUR der SAUBERE Athlet stehen!
Ich habe mir mal die Vita von ein paar der türkischen Athleten angesehen. Die wurde alle genau 1 Jahr nachdem sie (angeblich???) einen Wohnort in der Türkei hatten für die Türkei startberechtigt.
Ich vermute mal, dass nur Gulyev wirklich dauerhaft dort lebt.
10.07.2016, 10:39
kann man nicht einfach bei einem Wechsel der Nation eine Frist von vier Jahren bis zur. Erteilung eines neuen Startrechts einführen?
oder ähnlich wie im Fussball dass jemand der einmal im. Nationaldress gelaufen ist nicht mehr anders starten kann?
10.07.2016, 10:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2016, 10:43 von longbottom.)
Was ich nicht verstehe: Wenn das mit dem Starten für eine andere Nation so reibungslos geht, warum darf Orlando Ortega dann noch nicht für Spanien starten? Die Staatsbürgerschaft hat er doch, oder?
Für einen schnellen Wechsel ist die Freigabe des abgebenden Verbandes nötig. Die wurde, glaube ich, im Falle Ortegas nicht erteilt.
Bei den Neutürken ist man geneigt zu vermuten, dass mit finanziellen Zuwendungen an das "Geberland" die Freigabebereitschaft erhöht wurde. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
10.07.2016, 12:07
Auch unter den Athleten scheint das auf verständlichen Widerstand zu stoßen. Fionnuala McCormack, Vierte über die 10.000m, hat ordendlich Dampf abgelassen. Übrigens nicht nur über die Einbürgerungspolitik der Türkei, sondern auch über die obligatorischen "I run clean"-Startnummern. Bei dem ein oder anderen fällt es mir schwer daran zu glauben, dass im Trikot drin steckt, was auf der Startnummer drauf steht.
http://www.independent.ie/sport/other-sp...63138.html
11.07.2016, 20:19
Statement of European Athletics President Svein Arne Hansen
EAA-Präsident Hansen ist mit der Situation auch nicht glücklich und will das Thema beim nächsten IAAF Council-Meeting auf die Agenda bringen. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
11.07.2016, 20:29
(10.07.2016, 10:39)alex72 schrieb: kann man nicht einfach bei einem Wechsel der Nation eine Frist von vier Jahren bis zur. Erteilung eines neuen Startrechts einführen? Ist zwar ein sympathischer Gedanke, aber halt auch schwer umsetzbar. Im Fußball ist die Nationalmannschaft (für den Spieler) normalerweise nur ein "Zubrot" (zumindest bei den großen Nationen), so dass da ein evtl. Verbot für die jeweilige Nationalmannschaft nicht sooo schwer ins Gewicht fällt. In der LA hängt ja das Wohl und Wehe doch extrem davon ab, bei den großen Meisterschaften (sprich: unter Landesflagge) starten zu können und da erfolgreich zu sein. Es könnte also fast einem "Berufsverbot" gleichkommen, was natürlich nicht geht und auch nicht wünschenswert sein sollte. Es gibt ja sicherlich auch Fälle, wo jemand wirklich Lebensmittelpunkt/Nationalität wechselt (Sergej ja beispielsweise, oder wohl auch früher Alina Astafei). Da dann einen Start verbieten? Find ich nicht gut
11.07.2016, 21:26
Zitat:In der LA hängt ja das Wohl und Wehe doch extrem davon ab, bei den großen Meisterschaften (sprich: unter Landesflagge) starten zu können und da erfolgreich zu sein. Es könnte also fast einem "Berufsverbot" gleichkommen, was natürlich nicht geht und auch nicht wünschenswert sein sollte. Was für ein Unsinn. Niemand redet doch von Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft verschoben haben. Die "türkischen" Athleten hätten doch alle bei internationalen Meisterschaften für ihre nationalen Verbände an den Start gehen können. Da hätten sie sich qualifizieren müssen und hätten keine Einkaufsprämie aus der Türkei bekommen. Aus der Sicht der individuellen Personen sicherlich nachvollziehbar, dass sie das Geld abgegriffen haben, aber im Sport der nationalen und internationalen Verbände sind solche Umtriebe zutiefst schädlich und nicht akzeptabel. |
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