(14.09.2015, 12:30)W. Kronhard schrieb: Verwringung der Wirbelsäule in den Wurfdisziplinen ist letztes Jahrhundert.die meisten Drehtechniker haben durchaus eine verwringung in der Stoßauslage, wenn auch oft etwas weniger als die angleiter.
Die hat zwei gewaltige Nachteile:
a) Gesundheit.
Verwringung unter Besastung macht die Wirbelsäule kaputt. Das kann man drehen wie man will, ist und bleibt so.
[...]
b) Schnelligkeit
Die Bewegung aus der Verwringung ist nicht die schnellste beim Werfen.
Daher ist die Drehtechnik gesünder und schneller. Nur die ist noch nicht richtig verstnden worden. Kommt vielleicht bald noch.
Hüft schulter verwringung in den würfen
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(14.09.2015, 12:30)W. Kronhard schrieb: Verwringung der Wirbelsäule in den Wurfdisziplinen ist letztes Jahrhundert. Eine Vewringung unter gesunden Auflagen ist auch mit Belastung eben in Grenzen möglich. Die schlimmste Position ist ein Sitz mit einer harten zentrierten Verwringung. Wenn man dann noch eine Tasche aus der Position auf den Schoß anhebt, ist der Bandscheibenvorfall nicht mehr weit. Es sei denn, man kennt die Grenzen. Alles ist im Endeffekt eine Frage von Kenntnissen und richtiger Umsetzung. Daher ist eine sehr kenntnisreiche Behandlung der Powerposition im Kugelstoßen (Vergleich mit dem Beispiel der Tasche) von entscheidender Bedeutung. Bei Spitzenleuten sollten auch nur Spitzentrainer ran. dominikk85 schrieb:die meisten Drehtechniker haben durchaus eine verwringung in der Stoßauslage, wenn auch oft etwas weniger als die angleiter. Richtig, bei globaler Betrachtung fallen einem die Feinheiten wie Bewegungsansätze nicht auf. Man darf nicht über orthopädische Grenzen ausreizen. Das ist der springende Punkt. Oft werden Amplituden genannt, ohne das jeweilige Rotationszentrum zu beachten. Gertrud
08.10.2015, 16:25
(10.09.2015, 08:54)omega schrieb: Ich denke die maximale Hüft-Schulter Verwringung sollte in der Wurfauslage erreicht werden und dann durch den sukzessiven Einsatz von Fuß, Hüfte, Schulter, Arm aufgelöst werden.Ich habe das Diskuswerfen vor vielen Jahren als Erzeugung und Auflösung der Verwringung gelernt und versuche es auch heute noch so zu praktizieren. Gelingt die Verwringung, das heißt der Aufbau einer Spannung zwischen Hüfte und Schulter nicht richtig, kommt keine gute Weite zu standen. Diskuswurf hat für mich geradezu etwas Philosophisches: Harmonisches Miteinander und Gegeneinander des Unter- und Oberkörpers. (Einheit und Kampf der Gegensätze) Der Abwurf beginnt mit einem Anheben der Ferse des hinteren Fußes, gefolgt von einem nach vorn oben Drücken des Oberschenkels. dabei dreht sich die Hüfte nach vorn und vergrößert die Verwringung. Die Schulter ist dabei passiv, so dass eben keine Konterbewegung ausgeführt wird. Wer nicht fliegen kann, soll wenigstens Diskuswerfen! (08.10.2015, 16:25)diskobolos schrieb:(10.09.2015, 08:54)omega schrieb: Ich denke die maximale Hüft-Schulter Verwringung sollte in der Wurfauslage erreicht werden und dann durch den sukzessiven Einsatz von Fuß, Hüfte, Schulter, Arm aufgelöst werden. Das ist nicht ganz korrekt. Der Auf- und Abbau der Verwringung zwischen Hüft- und Schulterachse wird bei den besten Werfern in der Phase zwischen Setzen Druckbein und Setzen Stemmbein realisiert, wobei die größte Verwringung vor Setzen Stemmbein und damit der eigentlichen Abwurfphase eintritt. Zudem spielt der Winkel im Schultergelenk (Differenz Schulter- zu Oberarmachse) eine Rolle. Dieser vergrößert und verkleinert sich dann in der anschließenden Abwurfphase. All das natürlich mit Auswirkungen auf neuromuskuläre Arbeitsbedingungen Was Ausprägung und Timing dieser "Verwringungen" angeht muss man weiterhin zwischen Sprung- und Stützwerfern differenzieren. Auch Frauen machen es etwas anders. Hier gibt es einen guten Überblick mit umfangreichen und aktuellen Ergebnissen: Badura, M. (2014). Untersuchungen zur Leistungswirksamkeit der Verwringung beim Diskuswerfen. Berlin: Lehmanns Media Verlag.
09.10.2015, 09:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2015, 10:25 von Hellmuth K l i m m e r.)
Zu diesem Problem (D i s k u s wurftechnik!) habe ich eine von Gerhard Böttcher, meinem ehem. Kollegen(+) vom SC Chemie Halle; FdLA) verfasste "Technikbeschreibung", die er fürs autogene Training von Ilke Wyludda am 9.2.95 verfasst hatte.
Die 2-seitige detaillierte Ausarbeitung soll hier nicht komplett wiedergegeben werden. (Vielleicht später mal.) Ich zitiere nur seine Beschreibung des Spannungsaufbaus und der Verwringung: "Der rechte Fuß dreht in Wurfrichtung weiter, das rechte Knie drückt nach außen. Der Spannungsaufbau geht über rechten Fuß, rechtes Knie, rechte Hüfte zum Becken." "Schnell überholt die re. Hüfte die re. Schulter. Bis zum Abwurf bleibt der Diskus hinter dem Oberkörper. Der Körper nimmt straffe Bogenspannung ein. Die Halsmuskulatur bleibt straff gespannt." "Die re. Schulter bleibt unten, die li. Schulter bleibt ganz fest, ganz straff. Der Druck kommt explosiv nacheinander aus dem re. Vorderfuß, re. Sprunggelenk, re. Knie, re. Hüfte, re. Schulter, re. Arm. Der ganze Körper wird gegen die stabile, feste li. Seite im Ring nach vorn geschleudert. Konzentriert und explosiv löst sich der Diskus aus der Hand - dann fliegt der Diskus." Die wirklichen Wurfspezialisten können ja mal überlegen, ob das heut alles noch richtig ist. H. Klimmer / sen.
09.10.2015, 22:20
(09.10.2015, 06:18)Solos schrieb: Hier gibt es einen guten Überblick mit umfangreichen und aktuellen Ergebnissen:@ Solos Frage an dich: Da du wahrscheinlich das Buch gelesen hast: Was fand Marco Badura auf den 284 Seiten heraus, was man noch nicht wusste? Worin liegt der Erkenntnisgewinn, der "Neuigkeitswert"? Das ist meinerseits keine kritisierende Frage, sondern sie resultiert aus meinem Kaufinteresse - nach Kenntnis der beim Verlag publizierten Inhaltsangabe der Arbeit (Promotions- ?). H. Klimmer / sen.
10.10.2015, 11:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.10.2015, 11:53 von W. Kronhard.)
(08.10.2015, 16:25)diskobolos schrieb: Der Abwurf beginnt mit einem Anheben der Ferse des hinteren Fußes, gefolgt von einem nach vorn oben Drücken des Oberschenkels. dabei dreht sich die Hüfte nach vorn und vergrößert die Verwringung. Die Schulter ist dabei passiv, so dass eben keine Konterbewegung ausgeführt wird. Nur Schwächlinge müssen Verwringen. Verwringen - ist Nachgeben bis zum Anschlag, oder, weiter geht es nicht mehr. Ein Starker kann die nötige Haltung und Spannung ohne großer Verwringung, nur durch eigene Kraft aufbringen. Wer wollte, hat schon gelernt: Die Vordehnung der Muskeln bringt keine Vorteile, nicht in der Kraft, und nicht in der Snelligkeit. Manchmal sogar Nachteile, durch längeren Muskelarbeitsweg. Große Verwringung bedeutet große Verwirrung und großen Schaden für die LWS. Kleine Verwringung bedeutet kleine Verwirrung und kleinen Schaden für die LWS. Kleiner Schaden wird mühelos vom Körper repariert. Viel Spaß mit dieser auf den ersten Blick Verwirrung ohne Verwringung. Gruß Wlad PS. Das ist ein historisches Schreiben und sollte bis zur offiziellen Anerkennung irgendwie erhalten bleiben. Schön wärs, wäre schön.
10.10.2015, 12:19
(10.10.2015, 11:48)W. Kronhard schrieb: Nur Schwächlinge müssen Verwringen. Verwringen - ist Nachgeben bis zum Anschlag, oder, weiter geht es nicht mehr. Ein Starker kann die nötige Haltung und Spannung ohne großer Verwringung, nur durch eigene Kraft aufbringen.Hast wohl noch nie Diskus geworfen? Sollen jetzt alle Rotation mit null oder wenigst Verwringung werfen?
Hast wohl noch nie neues Wissen gewusst?
Hast Du ALLE Bücher gelesen, um lesen zu können?
Ich habe nur altes Wissen vom alten Menschen, der heute noch rumläuft.
Und der ist mit Verwringungsmöglichkeiten und -Notwendigkeiten für die vielfäligen Lebenssituationen gebaut: Handwerk, Sex, Turnen, Schwimmen, Ballspiele, Sprint, Hürden, Stab..... Solltest Du Diskus-Bundestrainer werden, wird sich kein Diskuswerfer für Rio qualifizieren können. Ansonsten empfehle ich die Lektüre von Solos' Beitrag. |
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