[diwa]

Leider ist in den letzten Jahren ein Linksruck zu beobachten.

Ein Linksruck? In Deutschland?
Seit Anfang der 80er wandert die deutsche Politik und die deutsche Parteienlandschaft immer weiter nach rechts. Selbst die ehemals Linken vertreten heute neo-liberale Ansichten, die bestenfalls der Mitte zuzuordnen sind.

Doch zurück zum Thema.
Die von mir im anderen Thread erwähnte Unterbrinung von Flüchtlingen in der Schulturnhalle, in der meine Tochter normalerweise Handballtraining hat, wurde wirklich zum Ende der Ferien beendet und die Flüchtlinge mussten in eine andere Schulturnhalle umziehen.

Dort fällt dann jetzt erst mal der Sportunterricht an einer Berufsschule aus - das sieht dann nicht so schlimm aus, als wenn das an einer Grund-, Haupt- und Realschule passiert.

Aber auch dort ist (Leistungs-)Sport betroffen.
So finden dort Hockey- und Rollstuhlbasketball-Spiele (und Training) statt.

Die Stadt Frankfurt schreibt: "Die Vorsitzenden der Sportvereine, die die Halle normalerweise nutzen, sind von Birkenfeld und dem Vorsitzenden des Sportkreises Frankfurt Roland Frischkorn informiert und um Verständnis gebeten worden. Das Sportamt bemüht sich in Absprache mit dem Sportkreis zurzeit um alternative Trainingsorte für die Vereine und den Spielbetrieb."

Der betroffenen Rollstuhlbasketballer schreiben auf Ihrer Webseite: "Die Rollstuhlbasketballer der Mainhatten Skywheelers haben binnen 24 Stunden ihre Trainings- und Spielstätte, die Sporthalle der Franz-Böhm Schule in Ginnheim, geräumt, um Platz für über 80 Flüchtlinge zu schaffen. Der durch die aktuelle Entwicklung notwendige Auszug wurde dank einer großen ehrenamtlichen Helferschaft in kürzester Zeit umgesetzt. Ein unglaubliches Zeichen der Wertschätzung, des Zusammenrückens und der Anteilnahme am Schicksal vieler hilfloser Menschen."

Über eine Ersatztrainings- und Wettkampfstätte schreiben sie nichts - und das, obwohl das erste Bundesliga-Heimspiel für den 3.10. angesetzt ist.

Ciao

dirk

[Front604]

Leider ist in den letzten Jahren ein Linksruck zu beobachten.

Ein Linksruck? In Deutschland?
Seit Anfang der 80er wandert die deutsche Politik und die deutsche Parteienlandschaft immer weiter nach rechts. Selbst die ehemals Linken vertreten heute neo-liberale Ansichten, die bestenfalls der Mitte zuzuordnen sind.

Ja, Linksruck. Mit der Agenda 2010 war ein kleines Aufbäumen zu erkennen, aber mittlerweile wird ja fast alles davon rückgängig gemacht.

[Atanvarno]

Wie wurde doch gleich nochmal die Bundesrepublik aufgebaut?
Alles schon wieder vergessen?

Ein zweites Wirtschaftswunder wird es nicht geben. Die unangenehme Wahrheit, die sich keiner so richtig traut auszusprechen, ist, dass wir alle gemeinsam zukünftig weniger haben werden.

Eine nicht verfügbare Sporthalle wird unser kleinstes Problem sein.

[Front604]

Kennt man aus dem Sozialismus. Alle haben gleich...wenig,

[DerC]

Ja, die Situation ist verfahren, wird sich das ändern? Solange die internationale Ellbogenpolitik weiter Despoten unterstützt oder duldet nicht. Sie wird sich auch nicht ändern, wenn wir mit einem militärischen Eingriff das Machtgefüge entfernen, aber keine Alternativen mitentwickeln (Irak, Afghanistan, Somalia, Libyen, Mali… ). Wo wäre Deutschland heute ohne Marschallplan? Vielleicht noch in Turnhallen wohnen, oder zwangseinquartiert bei Bauern?

Volle Zustimmung auch für den ganzen Rest des zitierten Postings.

[Robb]

Die Antwort ist Nein, weil es im Zelt wäre und es Decken und Schlafsäcke bis minus 50 Grad oder nehr gibt, oder wie hat Reinhold Messner am Everest übernachtet?

Tagsüber wird übrigens gearbeitet.
Es gibt Millionen Arbeitsplätze im Umweltschutz,
in der seit vielen Jahren dringend erforderlichen Infrastruktursanierung
und in der Altenpflege, wo teilweise haarsträubende , menschenverachtende Zustände herrschen.
Usw...

Wie wärs mit Realismus statt Stammtischparolen? Keiner der Flüchtlinge darf in Deutschland arbeiten, es gibt verschiedene Fristen, zahlreiche gesetzliche Hürden und mehrere Behörden, die je nach Fall Genehmigungen ausstellen müssen und durch den Ansturm hoffnungslos überlastet sind.
Ein Artikel dazu, für die nächste Stammtischdiskussion: http://www.welt.de/wirtschaft/article146...linge.html

[DerC]

@MZ: Er versagt in dem Fall aber nicht. Das ist staatsinterventionistische Propaganda

Was du hier ablässt ist neoliberale Propaganda auf unterstem Niveau. Marktversagen gibt es immer wieder, und natürlich auch nicht erst seit der Finanzkrise. Aber seit der Finanzkrise finde ich es noch etwas seltsamer, dass sich Leute wie du noch trauen, realitätsfernes Weltbild zu propagieren ...

Und es fängt schon damit an, dass es ohne die staatlichen Interventionen in vielen Bereichen gar keinen freien Markt mehr gäbe.

Aber wenn jemand hier in D einen Linksruck sieht, dann muss die Wahrnehmung eh schon so seltsam gefiltert werden ... da helfen dann wahrscheinlich keine Argumente mehr.

@diwa: Natürlich hast du bezgl. Linksruck rechts. Es geht seit über 30 Jahren im wesentlichen in die andere Richtung. Ausnahmen gibt es sehr selten.

[Front604]

@MZ: Er versagt in dem Fall aber nicht. Das ist staatsinterventionistische Propaganda

Was du hier ablässt ist neoliberale Propaganda

:danke:

Irgendwer muss die Leute ja in ihrem Wolkenkuckucksheim wachrütteln. 

[MZPTLK]

Wie wärs mit Realismus statt Stammtischparolen? Keiner der Flüchtlinge darf in Deutschland arbeiten, es gibt verschiedene Fristen, zahlreiche gesetzliche Hürden und mehrere Behörden, die je nach Fall Genehmigungen ausstellen müssen und durch den Ansturm hoffnungslos überlastet sind.
Ein Artikel dazu, für die nächste Stammtischdiskussion: http://www.welt.de/wirtschaft/article146...linge.html

Ist doch alles bekannt.
Real existierender, dysfunktionaler, institutionalisierter Irrealismus.
ABM-Massnahmen für die seit über 30 Jahren rasant wachsende Alimentationsindustrie.
Aber Hauptsache, alles hat seine dekadente deutsche Ordnung:
diie Probleme werden nicht wirklich angepackt, weder zeitnah noch nachhaltig und schon gar nicht sozial gerecht.

[MZPTLK]

Ein zweites Wirtschaftswunder wird es nicht geben. Die unangenehme Wahrheit, die sich keiner so richtig traut auszusprechen, ist, dass wir alle gemeinsam zukünftig weniger haben werden.

Eine nicht verfügbare Sporthalle wird unser kleinstes Problem sein.

Das wäre auch richtig, wenn alle anpacken würden.
Da aber zuwenig angepackt wird, wird es uns noch bescheidener gehen.

Allen wird es übrigens nicht schlechter gehen.
Es gibt eine gewisse Fraktion, die ihr Kapital international investiert hat und sich den ganzen Blödsinn von oben anguckt.