[dominikk85]

Was haltet ihr Werfer von dem Konzept? Nach der klassischen biomechanik sagt man ja, dass man zuerst die Hüften aufmachen soll und dann erst zum Schluss die schultern, damit man quasi Energie im Rumpf speichert. Was passiert dort? Ist es so, dass diese verwringung schon in der wurfauslage anglegt ist und dann die Hüften dieses "x" nach vorne ziehen, oder sollte sich diese verwringung zu Beginn der endbeschleunigung noch erhöhen indem sich die Hüften öffnen und die schultern aktiv hinten bleiben?

Mein Trainer hat in meiner aktiven Zeit dieses Konzept nie gelehrt ( immer nur von Körper drehen und strecken geredet), ist das überhaupt etwas was gelehrt werden muss, oder eher  natürlich kommt?

[Hellmuth K l i m m e r]

Meinst du: Hüfte-Schulter-Verwringung?

hek (= H.K. sen.)

[omega]

Ich denke die maximale Hüft-Schulter Verwringung sollte in der Wurfauslage erreicht werden und dann durch den sukzessiven Einsatz von Fuß, Hüfte, Schulter, Arm aufgelöst werden.

Wenn die Endbeschleunigung schon begonnen hat ist es mMn nicht mehr möglich die Schultern noch aktiv zurückzuhalten. Man würde dann im Abwurf nochmal eine Konterbewegung einbauen, die Bewegung wird dann zu kompliziert und kann denke ich nicht mehr maximal schnell ausgeführt werden.

Oder gibt es Spitzenathlethen die solche Bewegungsmuster haben?

Klärt uns auf, liebe Wurfexperten.

[MZPTLK]

Ich bin kein Wurfexperte, aber zunächst sollte geklärt sein, über was für Wurfarten wir uns unterhalten und über welche Technikvarianten,
weil sonst Mistverständnisse und unnötiger Streit vorprogrammiert sind.

[omega]

Ich bin kein Wurfexperte, aber zunächst sollte geklärt sein, über was für Wurfarten wir uns unterhalten und über welche Technikvarianten,
weil sonst Mistverständnisse und unnötiger Streit vorprogrammiert sind.

Ich bezog mich auf die von dominikk85 dargestellten zwei Abwurfvarianten und dabei zunächst auf Kugel (Angleiten) und Diskus.

[Gertrud]

Es gibt doch zwei Richtungen. Die Gehrmannsche Schule hat das Voreilen der Hüfte propagiert und technisch mit etlichen Drills trainiert. Die andere Richtung favorisiert die gegensätzliche Variante. Jetzt ist es jedem selbst überlassen, aus biomechanischer und anatomischer Sicht die "richtige" Form zu finden. Die Wirbelsäule verzeiht keine Fehler!!!  Man fährt gut, die mechanische und anatomische Seite zu beachten.

Gertrud

[MZPTLK]

Den Mist habe ich gestern gerade wieder aufm Platz gesehen.
Aber ob das alleine auf Gerhmann zurückzuführen ist, glaube ich nicht.
Das scheint in vielen Aus- und Fortbildungen so gelehrt zu werden.

[Gertrud]

Richtig!!!! Hier sehe ich einfach Handlungsbedarf, das Thema Technik weiter in allen Disziplinen in den Fokus zu rücken und vor allem "heiße" Diskussionen zuzulassen und nicht - wie erlebt - kurzerhand abzuwürgen. Ich muss ehrlicherweise dazu sagen, dass der Wurfbereich in der Hinsicht noch gut aufgestellt ist. 

Ich habe in Mainz erlebt, dass beim Hürdensprint und beim Weitsprung das Thema Detailarbeit viel zu kurz kam. Nur bei präzisen Kenntnissen sind Trainer in der Lage, das Übungsrepertoire richtig einzuschätzen und im Notfall zu modifizieren und zu erweitern.

Bart Bennema: 

10,81 und 21,63 Sekunden. Wie ist das möglich? Bennema zuckt mit den Schultern: "Talent und Fokus auf diese Events. Wir haben unsere Aufmerksamkeit immer mehr auf den technischen Part des Sprints verlegt. Vorher lief es eher nach dem Motto: Sprinten? Klar, macht Spaß, gehört dazu."

Gertrud

[dominikk85]

Es gibt doch zwei Richtungen. Die Gehrmannsche Schule hat das Voreilen der Hüfte propagiert und technisch mit etlichen Drills trainiert. Die andere Richtung favorisiert die gegensätzliche Variante. Jetzt ist es jedem selbst überlassen, aus biomechanischer und anatomischer Sicht die "richtige" Form zu finden. Die Wirbelsäule verzeiht keine Fehler!!!  Man fährt gut, die mechanische und anatomische Seite zu beachten.

Gertrud

was meinst du mit der gegensätzlichen variante? und welche bevorzugst du?

[W. Kronhard]

Verwringung der Wirbelsäule in den Wurfdisziplinen ist letztes Jahrhundert.
 
Die hat zwei gewaltige Nachteile:

a) Gesundheit.
Verwringung unter Besastung macht die Wirbelsäule kaputt. Das kann man drehen wie man will, ist und bleibt so.
edit mod: Beitragsteil hierhin
Besser als Müller-Wohlfarth?
verschoben.


b) Schnelligkeit
Die Bewegung aus der Verwringung ist nicht die schnellste beim Werfen.

Daher ist die Drehtechnik gesünder und schneller. Nur die ist noch nicht richtig verstnden worden. Kommt vielleicht bald noch.

Wie immer Sachmeinung und keine kritik.