[AndyI]

Jetzt kann man doch auch ein gutes Fazit vom deutschen Team bei der WM machen. 

Medaillen: 
2x Gold: Christina Schwanitz, Katharina Molitor 
3x Silber: David Storl, Raphael Holzdeppe, Cindy Roleder
3x Bronze: Nadine Müller, Gesa Krause, Rico Freimuth 

Dazu 
3x 4. Platz 
3x 5. Platz
6x 6. Platz
5x 7. Platz 
3x 8. Platz 

Macht 113 Punkte und Rang 4 in der Nationenwertung, die für mich (im Gegensatz zu den Medien) entscheidend ist. 

Die absoluten Überraschungen natürlich Molitor, Krause und Roleder. 

Positiv kommt für mich noch Marie-Laurence Jungfleisch, Christin Hussong, die drei jungen Sprintmädels und das 3er Team im Zehnkampf. Da hab ich jetzt natürlich noch einige vergessen und auch etwas nach meinen persönlichen Präferenzen entschieden  Gerne ergänzen hier. 

Insgesamt war das für mich als ne gut bis sehr gute WM vom deutschen Team. Es gab viele positive Überraschungen und wenig negative. Die Nominierungen sind natürlich noch mal ein Thema für sich, aber die Athleten, die dabei waren haben einen guten Eindruck gemacht. 
Was mir auch aufgefallen ist. Das Team scheint untereinander ein ganz gutes Verhältnis zu haben. Es wird viel miteinander geredet, auf der Tribüne wird viel angefeuert und auch im Zielbereich hat man das hier und da ganz gut gesehen. 

Das ist natürlich nur mal ein Anfang was das Fazit angeht. Kann man jetzt noch sehr gut in positive und negative Aspekte detaillierter auswerten - nach Disziplin/Athleten...  

[Ericmo]

Auch fast 26 Jahre nach der Wende, liegen die Medallienschmieden in der deutschen Leichtathletik in den ostdeutschen Bundesländern. Dieser Fakt sollte weiterhin ausreichend Aufmerksamkeit in den Diskussionen über die Zukunft der deutschen Leichtathletik bekommen.

[Robb]

Das kann man aber auch anders sehen, wenn du über die Zukunft der deutschen Leichtathletik diskutieren willst. Bei der U20 EM hat der deutsche Nachwuchs elf Einzelmedaillen in den Laufdisziplinen gewonnen, kein einziger der Medaillengewinner startet für einen Ostclub.
Die Zukunft kann nicht nur in den Wurfdisziplinen liegen, auch wenn wir da (noch) die meisten Medaillen holen.

[longbottom]

Auch fast 26 Jahre nach der Wende, liegen die Medallienschmieden in der deutschen Leichtathletik in den ostdeutschen Bundesländern. Dieser Fakt sollte weiterhin ausreichend Aufmerksamkeit in den Diskussionen über die Zukunft der deutschen Leichtathletik bekommen.

Also ich hab's jetzt mal überprüft, weil mir das gefühlt falsch vorkam. Sofern ich nicht irgendwo bei den Vereinen nicht mehr auf dem neusten Stand bin, was auf jeden Fall eine Möglichkeit ist, sieht es so aus:

Fünf der acht Medaillengewinner starten für einen Verein aus Ostdeutschland, drei für einen Westklub.

Bei den Top-Acht-Platzierten in den Einzelwettbewerben (habe ich als "in Medaillennähe" gerechnet) sind es 14 von einem westdeutschen Verein und zwölf von einem ostdeutschen. Von den acht Startern in den Sprintstaffeln läuft nur Rebekka Haase für einen ostdeutschen Verein.

Wo man anhand dieser Zahlen ablesen will, dass die Medaillenschmiede immer noch hauptsächlich im Osten ist, weiß ich nicht. Es ist alles in allem sehr ausgeglichen. Mal abgesehen davon, dass ich es doof finde, 25 Jahre nach der Wende noch solche Rechnungen zu machen.

[AndyI]

Mir ist eh ein Rätsel, wieso so schnell das Thema Ost/West aufgegriffen wurde. Was soll denn damit bezweckt werden? 
Gut, dass ihr das so schnell geklärt habt  

[longbottom]

Hast Recht, zurück zum Thema.

Es lief aus deutscher Sicht wirklich fast perfekt. Natürlich gab es Enttäuschungen wie Heidler oder Spiegelburg, aber das lässt sich bei so einem großen Team nicht vermeiden. Entscheidend ist, dass die Mehrheit ihre Leistung abgerufen hat. Genau andersrum als in Zürich.

Wirklich stark auch ohne Medaille fand ich auch die Speerwurf-Männer. Auf Röhler hatte ich schon seit etwa der DM gehofft, weil die stabilen 80er-Weiten fast durchgängig kamen, aber dass sie mannschaftlich auch so überzeugen hätte ich nie gedacht.

Roleder ist für mich die aus deutscher Sicht größte Sensation seit Ingo Schultz. Bei Molitor und Krause konnte man nach dem Saisonverlauf zumindest von den Ergebnissen träumen, aber Roleders Lauf war unfassbar. Und es sah wunderbar aus, wie sauber sie über die Hürden ist.

[Ericmo]

Mir ist eh ein Rätsel, wieso so schnell das Thema Ost/West aufgegriffen wurde. Was soll denn damit bezweckt werden? 
Gut, dass ihr das so schnell geklärt habt  

Wenn 5 von 8 WM-Medalliengewinnern aus Mitteldeutschland kommen, sollte dass doch ein Zeugnis für die gute Arbeit dieser Trainer und Zentren in Halle, Leipzig und Chemnitz sein.

[AndyI]

Ist aber ja auch relativ kurz gedacht, dass nur auf die Medaillengewinner zu beziehen. 

Dennoch verstehe ich deinen Punkt. Dahinter steckt wohl auch die Meinung, dass im Normalfall den Trainern dort zu wenig Aufmerksamkeit für die guten Leistungen entgegengebracht wird. 

[Robb]

Roleder ist für mich die aus deutscher Sicht größte Sensation seit Ingo Schultz. Bei Molitor und Krause konnte man nach dem Saisonverlauf zumindest von den Ergebnissen träumen, aber Roleders Lauf war unfassbar. Und es sah wunderbar aus, wie sauber sie über die Hürden ist.

Storl 2011 war nicht so sensationell?

[AndyI]

Wirklich stark auch ohne Medaille fand ich auch die Speerwurf-Männer. Auf Röhler hatte ich schon seit etwa der DM gehofft, weil die stabilen 80er-Weiten fast durchgängig kamen, aber dass sie mannschaftlich auch so überzeugen hätte ich nie gedacht.

Roleder ist für mich die aus deutscher Sicht größte Sensation seit Ingo Schultz. Bei Molitor und Krause konnte man nach dem Saisonverlauf zumindest von den Ergebnissen träumen, aber Roleders Lauf war unfassbar. Und es sah wunderbar aus, wie sauber sie über die Hürden ist.

Stimme ich beiden Punkten voll zu. 

Die Speerwerfer hatte ich ganz vergessen. Das war aber auch auf jeden Fall ne top Leistung im Team, wenn man das Alter und teilweise die Stabilität betrachtet. 

Für mich war Krause und Molitor fast genauso überraschend. Molitor hätte man von den Leistungen vllt vorne sehen können, hätte aber nie gedacht, dass sie die auch bei der WM bringt. Und bei Krause hatte ja beides passen müssen - das Rennen und ihre Form. Hat in dem Fall beides perfekt gepasst. Aber ja zu Roleder. Das war nochmal ne Nummer drüber