[EsZet]

Nun will auch ich meine ersten virtuellen Spuren in diesem Forum hinterlassen.

Erstmal ein "Hallo" in die Runde 

Diejenigen, welche mich aus dem DLV-Forum kennen, wissen, daß ich leidenschaftlich gegen die ausschließliche Anwendung der Kinderleichtathletik im Wettkampfbetrieb bin.

Mich interessiert nun, wie sich in euren Kreisen und Landesverbänden die Wettkampfsaison gestalten wird, wie die Meinungen sich entwickelt haben und was es an neuen Erkenntnissen gibt.

Ich freue mich auf eure Beiträge!

Sport frei

Stephan Ziegert

[Wechselschritt1]

Wir gehen mit unseren "Kindern" zu Leichtathletik Wettkämpfen ins nahegelegene Ausland.
Oder wie ich schon > hier schrieb, machen wir unser eigenes Ding.
Es sind im übrigen nun schon über 250 Meldungen.

[Atanvarno]

Bei uns im Kreis wird die KiLA durchgeführt. Im Lauf des Jahres sind fünf Veranstaltungen auf Kreisebene geplant (ein Hallenwettkampf hat bereits stattgefunden) sowie die Teilnahme am Qualifikationswettkampf auf Regionsebene zum Landesfinale KiLA U12 und hoffentlich auch die Teilnahme daran.
Die Rückmeldungen sind bisher überwiegend positiv, auch wenn einige - Betreuer, Eltern und Trainer  wohlgemerkt, nicht die Kinder. - noch ihren Einzelergebnissen und Bestenlisten nachweinen.
Auch anfänglich sehr lautstarke Kritiker sind bereit den Weg erstmal mitzugehen. Rückgänge der Teilnehmerzahlen konnten wir nicht feststellen, eher einen leichten Anstieg (da man ja jetzt eine Mannschaft vollkriegen muss)

Klassische Diszplinen für U8 und U10 sind nicht im Angebot. In der U12 wird der klassische Vierkampf durchgeführt, sollte Seltec aber bis zum Wettkampf noch die dafür geeignete Wettkampfprogrammversion vorlegen nach Ranglistenpunkten gewertet, nicht nach Punktetabelle.

Auf Landesverbandsebene hat der Verbandstag, wenn ich es richtig mitbekommen habe, eine Änderung dahingehend beschlossen, dass die U12 wieder 800m und 4x50m laufen darf.

[EsZet]

Was ich von Bekannten aus anderen Bundesländern höre, ist, daß einige die KiLa für die U10 obligatorisch anbieten und für die U12 beide Formen zulassen. Ebenfalls erkennbar ist aber auch, daß Wettkämpfe nach traditionellem Muster starken Zulauf haben und die Meldungen in die Höhe schießen. Scheinbar gibt es beim DLV weder Ambitionen noch Möglichkeiten der Sanktionierung von nicht linientreuen Landesverbänden.

[Mockauer]

Also ich weiß bei uns im Kreis Leipzig Land eig. nur zur KKJS, nachdem "normalen" Wettkampf. Ich weiß es nicht so genau seit wann und wie das bei uns ist, da ich nur leztes Jahr mitbekommen habe.

[t.win.ning snail]

Bei uns in Niedersachsen gibt es viele Kreise, die sich nicht um die neue Kinderleichtathletik (im Sinne eines Wettkampfs) kümmern und einfach die alten - aber immer noch jungen - Kreismeisterschaften weiter anbieten.

Und das finde ich auch gut so!

Die Übungen der Kinderleichtathletik gehören ins normale, gute Training.

[Astra]

Hier sind zwei Ergebnislisten von Sportfesten, an denen auch Kinder der U12 und jünger teilgenommen haben - mit den üblichen Wettbewerben:

In Wehrheim in Hessen (dort sind auch die Mehrkämpfer von Eintracht Frankfurt gestartet) gab es in der U12 Einzelwettkämpfe (mit Teilnehmern aus der U10):
http://www.leichtathletik-wehrheim.de/fi...e_2014.htm

In Bielefeld (Westfalen) gibt es seit vielen Jahren einen Mehrkampf am 1. Mai - vor allem für die U16.
Sie haben den Dreikampf sogar bis zur W5 geführt. Die Kinder kommen ganz sicher wieder:
https://www.flvwdialog.de/daten/2014/erg...te9599.htm

Wenn ihr also normale Wettkämpfe anbieten wollt, macht es. Ich bin sicher, dass die Kinder kommen werden.

[Athletix]

Ich habe den Eindruck, dass es bei der Kinderleichtathletik nur die Einstellungen schwarz und weiß gibt. Jede Seite verschließt sich der anderen Auffassung von vornherein, ohne sich mit deren Argumenten auch nur ansatzweise befassen zu wollen.

Ob die KiLA-Einführung erfolgreich war, werden wir erst in einigen Jahren wirklich wissen. Ich vermag da keine Prognose zu stellen, obwohl auch ich von Haus aus eher Anhänger des bisherigen Systems war. 

Für ein Unding halte ich dennoch die hier vielfach als positiv herausgestellte Verhaltensweise von Vereinen, Kreisen oder gar Landesverbänden, sich einfach außerhalb des Regelwerks zu stellen und zu machen, was man will.

Das KiLA-System ist keineswegs, wie von manchen propagiert, von heute auf morgen der Basis von irgendwelchen Funktionären einfach übergestülpt worden. Es hat vielmehr eine über viele Jahre geführte Diskussion und Erprobungsphase gegeben, die in einer demokratischen Mehrheitsentscheidung mündete und ins Regelwerk übernommen worden ist. Das ist Fakt und in einem demokratischen System zu akzeptieren.

Ein Wettkampfwesen, dass diese Regeln schlichtweg ignoriert, kann wohl nicht die Lösung sein und dürfte so auch einmalig sein. Das so etwas auch noch von Landesverbänden und Kreisen getragen oder auch nur toleriert wird ist unglaublich.

Diese sportliche "Anarchie" kann nicht im Sinne der Leichtathletik sein, ganz gleich ob man Befürworter oder Gegner der KiLA ist. Dazu, dass sich alle im DLV an das Regelwerk zu halten haben, kann es einfach keine zwei Meinungen geben.

[Wechselschritt1]

Erst einmal kurz: Wir mächten keine Totengräber der LA in Deutschland sein!
Später mehr.

[EsZet]

Lieber Athletix,

danke erstmal für deinen Post. 

Jedoch habe ich eine vollkommen andere Meinung zu der Materie.

Demokratie bedeutet immer auch, daß man versucht Kompromisse zu schließen und  einen gemeinsamen Nenner zu finden. Wo ist dies hier geschehen?

Die Bereitschaft des DLV hierzu war nicht vorhanden. Natürlich gibt es derart Starrsinnige auf Seiten der Gegener der KiLa genauso. 

Und selbstverständlich bedeutet Demokratie auch nicht, daß man etwas entgegen seiner tiefsten Überzeugung tut. Das hat mit Anarchie nichts zu tun. Eher mit Kadavergehorsam. 

Auch juristisch habe ich Zweifel, ob ein Landesverband zuerst dem Willen des DLV oder dem seiner zahlenden Mitglieder verpflichtet ist. 

Im besten Falle muss man das Vorgehen des DLV als Unprofessionell einstufen, denn sehenden Auges eine derartige Spaltung seiner Mitglieder zu forcieren ist nichts anderes als das. Hier hätte es viel mehr Fingerspitzengefühl bedurft.