[MZPTLK]

Die Teilnehmerliste zeigt Erstaunliches:

- In der M85 hat einer für 60, 200, Hoch, Weit, Drei, Kugel, Diskus gemeldet
- In der M90 tut sich einer 60, 200, 3.000 Bahngehen, Kugel, Diskus, 5 KM Strassengehen an

Bleibt nur noch eine Frage zu klären:
Wer staubt die ganzen Medaillen(ab)?
(Ich meine natürlich zu Hause!)

[Rolli]

Leider nur peinlich. Auch in Erfurt habe ich mich gefragt, ob manche Qualis nicht überdacht werden sollten.

[Hellmuth K l i m m e r]

- In der M90 tut sich einer 60, 200, 3.000 Bahngehen, Kugel, Diskus, 5 KM Strassengehen an

Seit ich an intern. Meisterschaften der Senioren teilnahm (Budapest 1990, Turku 1991, ...) stellte ich fest, dass (fast ausschließlich in den hohen AKs) Männer und Frauen starteten, die scheinbar tolle "Vielseitigkeitswunder" sind: Ein Berliner Kampfrichter kann sowohl sprinten (400 m), gehen (3000 m) als auch werfen.
Meine hallesche Sportfreundin konnte Hoch-, Stabhoch- und Weitspringen, aber auch den Speer werfen und sprinten.

Meine Meinung war immer: Jede/r sollte nur das machen, was er (in der Kinder- u. Jgd.zeit) "gelernt" hat. Ein Streben nach Maximierung der Medaillenanzahl (nur bei hohen AKs möglich) ist nicht zu akzeptieren. Leider wird das bei WM / EM etwa durch die Limitierung der Anzahl der möglichen Disziplinen (z.B.: MK + drei weitere Disz.) nicht gemacht (aus merkantilen Gründen).

Der Leipziger Sportmediziner Prof. SIEGFRIED ISRAEL hatte das in einem Leitartikel für die ZS "Geriatrie Praxis" Nr. 6/'91 mit dem Titel "Sport im Alter - ,Mit 70 noch Spitze?´" treffend kritisiert: "Irrationell anmutender leistungssportlicher Aktionismus einzelner älterer Männer löst bei den Mitmenschen Unverständnis aus. Die Extremisten unter den Alterssportlern sind fraglos auch ein Problem der Psychologen. Ihre Leistungsbesessenheit trägt mitunter psychopatische Züge."

Will hoffen, dass in Torun und Lyon die wenigen Medaillengeilen zur Einsicht kommen.

H. Klimmer / sen.

[decathlonitis]

- In der M90 tut sich einer 60, 200, 3.000 Bahngehen, Kugel, Diskus, 5 KM Strassengehen an

Der Leipziger Sportmediziner Prof. SIEGFRIED ISRAEL hatte das in einem Leitartikel für die ZS "Geriatrie Praxis" Nr. 6/'91 mit dem Titel

"Sport im Alter - ,Mit 70 noch Spitze?´" treffend kritisiert: "Irrationell

anmutender leistungssportlicher Aktionismus einzelner älterer Männer löst bei den Mitmenschen Unverständnis aus. Die Extremisten unter den Alterssportlern sind fraglos auch ein Problem der Psychologen. Ihre Leistungsbesessenheit trägt mitunter psychopatische Züge."

Will hoffen, dass in Torun und Lyon die wenigen Medaillengeilen zur Einsicht kommen.

H. Klimmer / sen.

Diese Albernheiten der Vielfachstarterei bzw. Vielfachmeldungen, waren doch bei Männlein und Weiblein schon früher häufig zu beobachten.
In den Ak über 75 wird die Konkurrenz so gering, dass Medaillen fast von alleine abfallen. Und um dann noch in die Staffeln zu kommen, da genügt fast alleine die Anwesenheit. 
Hoffen wohl alle, Sportler des Jahres im Verein, in ihrem Landeskreis oder gar auf Bundesebene zu werden.

Aber da haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Da gibt es noch die jüngeren Vielfach-Rekordbrecher und Medaillensammler.
Absolut famose Leistungen.
Dennoch behaupte ich, einem Stabhochspringer der Extraklasse fällt es leichter, Rekorde zentimeterweise auf zustellen - und daraus ein regelrechtes Spiel zu machen - als in den anderen Disziplinen der Leichtathletik. Das ist ein karer Vorteil!

Hellmuth,
dein eingeblendetes Zitat von S.Israel halte ich aber für nicht mehr ganz zeitgemäß.
Es gibt zwar besessene Einzelfälle, aber ich habe eine Vielzahl von zwar sportlich Ehrgeizigen, dennoch sympathischen und selbstkritischen Menschen darunter kennen gelernt. Du und andere sicher auch.
Und die Leistungsbereitschaft und Fähigkeit hat sich altersgemäß nach hinten verschoben.
Natürlich gibt es immer welche, die von ihrem Naturell her ab einem gewissen Alter" keinen Bock auf nichts so richtig mehr haben " und es gibt andere, die früher Vernachlässigtes im Alter wieder aufleben lassen wollen.
 
Alles mehr oder weniger Philosphen. Ein Stückchen Sinnfindung: wer bin ich - was kann ich - und warum nicht jetzt? Wann dann ?  
Ist aber nichts krankhaftes, kann aber ansteckend sein!

Zu deiner/meiner Personenforschung:

Ich bin ein Freund der Leichtathletik und somit auch dein Freund. Such nicht weiter.
Daten/Zahlen/Fakten von dir kann man, wenn man will, heutzutage im Internet usw. immer finden.

Bleib gesund und munter und verkürz den Anlauf!
deca




  

[DerC]

So viele unwürdige Greise also?

Das ist ja dramatisch, vielleicht sogar nicht normal.

Vielleicht könnte ein staatliches Antivielstartergesetz Abhilfe schaffen.

Gruß

C

[Javeling]

Sieh mal an, endlich ein total neues Thema. Und ich dachte die ganze Zeit, dass ich der Einzige bin, der schon für die M 95+ (entspannend) trainiert, um im Stab, Hü/Gehen (alle Meter-Möglichlichkeiten), Hammer, Wassergraben und natürlich alle WM-/EM- Angebote voll auszunutzen. Da kriege ich die Medaillen in einer so kurzen Zeit, in/bei der sich andere im jahrelangen Training abquälen müssen. Das nenne ich einfach mal Rationalisierung pur.
Guckst du !

Heinz Engels, Mainz

[Rolli]

So viele unwürdige Greise also?

Das ist ja dramatisch, vielleicht sogar nicht normal.

Vielleicht könnte ein staatliches Antivielstartergesetz Abhilfe schaffen.

Gruß

C

Bei DM gibt es wenigstens Quali, bei EM nicht, und das macht die Veranstaltung als Sportveranstaltung nicht besonders attraktiv.

Man soll das eher als Aktiv-Urlaub betrachten. 

[Hellmuth K l i m m e r]

Bei DM gibt es wenigstens Qualifikationsleistungen - bei EM nicht, und das macht die Veranstaltung als Sportveranstaltung nicht besonders attraktiv.

A b e r   ab 1.1.2015 wurden die Medaillenstandards, die bei weniger als drei Teilnehmern erfüllt werden mussten,  a b g s c h a f f t .

Das vermeidet die Vielstarterei allerdings   n u r  , wenn die Q.-Leistungen für eine Meisterschaft entsprechend hoch sind. Hilfreich kann eine Limitierung z.B. auf die 20 Besten der akt. deutschen BLi in den hohen AKs   n i c h t  sein; viel mehr sollte man rigidere Anforderungen stellen: evtl. die Durchschnittsleistung der 30 Besten der Ewigen Sen.-Bestenliste der WVA. Damit würde in den höheren AKs gleichzeitig der beachtenswerte internationale Leistungsstandard in den Blick rücken.

H. Klimmer / sen.

[DerC]

Bei DM gibt es wenigstens Quali, bei EM nicht, und das macht die Veranstaltung als Sportveranstaltung nicht besonders attraktiv.

Inwiefern? Wenn mehr teilnehmen, kannst du doch noch mehr Konkurrenten besiegen. Viel Feind viel Ehr oder so ähnlich?

Wem schaden die Vielstarter eigentlich? Warum ist es ein Problem?

Gruß

C

[beity]

Bei DM gibt es wenigstens Quali, bei EM nicht, und das macht die Veranstaltung als Sportveranstaltung nicht besonders attraktiv.

Inwiefern? Wenn mehr teilnehmen, kannst du doch noch mehr Konkurrenten besiegen. Viel Feind viel Ehr oder so ähnlich?

Wem schaden die Vielstarter eigentlich? Warum ist es ein Problem?

Gruß

C

Sehe ich ähnlich, an eine Überforderung denke ich eher nicht.
Wenn ein hochbetagter 90 Minuten versuchen sollte, intensiv Fußball zu spielen, sehe ich hier aus gesundheitlicher Sicht mehr Risiken als wenn innerhalb einiger Tage verschiedene LA-Disziplinen absolviert werden. Ausnahme alle langen Laufdisziplinen bei großer Hitze (fällt in der Halle weg).
Es ist das "Erscheinungsbild" wenn motorisch die Disziplin nicht bewältigt werden kann. Es dafür dann mangels Konkurrenz sogar noch Medaillen gibt.
Das erscheint für die "seriösen" Seniorensportler das Problem zu sein.