(15.08.2023, 16:14)markus-jonda@gmx.de schrieb: Hey Maximilian, schön dass Sie online sind. Eine Frage, an Sie als Jemanden, der mit den Mittel- und Langstreckendamen sicher oft zusammen trainiert bzw. in Trainingslager geht. Wie ist diese aktuelle Verletzungsmisere, insbesondere bei den Frauen (Mittel- und Langstrecke) zu erklären? Trainingskonzepte?, Schuhe?, zu Frühes Einsteigen in Training in der Rekonvaleszensphase? Ich glaube dies würde auch andere interessieren.
Das kann und möchte ich nicht beurteilen, weil ich einerseits bei 99% der Verletzten nicht nah genug dran bin um alle Hintergründe zu kennen und das ansonsten auch z.T. private Informationen sind.
Ich bin der Überzeugung, dass wir sehr viele ehrgeizige AthletInnen haben - die extrem viel für ihren Sport geben. So wie das deutsche System aufgebaut ist, ist es ganz schwierig ein "Rund um Sorglos" Paket herzustellen wie z.B. in US Teams. Das ist teilweise auch eine finanzielle Frage: Ich würde auch gerne einen Privatphysio einstellen wie ein Jan Frodeno - das werde ich mir aber nicht leisten können.
Kurz um: Ich glaube nicht das es die eine Ursache für die Verletzungen gibt (auch wenn das einfacher wäre) und die tatsächlich in jedem Fall individuell sind. Wir sind alle gefragt DLV, Trainer, wir Athleten selber uns immer wieder in unserem Set-Up zu hinterfragen und zu schauen wo wir optimieren können.
Ich glaube zur Verletzungsfrage gehören auch übergeordnete Themen wie dass das BMI Bundestrainern nicht erlaubt ausländische Athleten zu trainieren (sodass hier keine Gruppen zu Stande kommen), das Physio nur über die OSPs abgerechnet wird und nicht bei dem Physio ist wo man sich wohlfühlt, das im Bereich der "zweiten Karriere" also an der Uni etc. viele Rahmenbedingungen Erholung, gesunde Ernährung, etc. verhindern.