[Clutch]

Man muss ja nur mal einen Blick über die Grenze werfen: Die Niederlande holen mit deutlich weniger Einwohnern letztes Jahr 8 Medaillen bei Olympia.
Natürlich ist da auch durchaus etwas Glück bei gewesen und eine Sifan Hassan hat man auch nur alle Jubeljahre, aber dennoch ist das ein bemerkenswertes Ergebnis. Vor allem wenn man bedenkt, dass bspw. Dafne Schippers ja gar nicht dabei war.

Interessant finde ich hierbei besonders, dass die Niederlande im Juniorenbereich nun nicht alles abgeräumt haben und Ausnahmetalente am laufenden Band produzieren, sondern einfach ihre Talente offenbar sehr effektiv fördern.

Deshalb halte ich das Argument des fehlenden Nachwuchs für schwach. Natürlich kam schon mal mehr aus dem Juniorenbereich hoch, aber ich bin überzeugt, dass man nicht ansatzweise das vorhandene Potenzial abruft. Man kann sich ja auch mal fragen, ob man überhaupt noch in irgendeiner Disziplin technisch und methodisch in der Weltspitze ist? An den Talenten liegt es mMn nur bedingt.

[Freaky]

Dass Weber eine Medaille holt glaube ich eher nicht.


Ich denke, er holt mindestens Bronze. Ohne Vetter, Hoffmann und Röhler fehlen drei Konkurrenten.


Also mind. Bronze halte ich für eine gewagte These. Auch wenn Weber gut drauf ist, ist die Konkurrenz mit Chopra, Peters, Vadlejch sehr stark. Ich würde auf 3. oder 4. tippen. Bin aber stark dafür das ich zu tief staple

[runner5000]

Man muss ja nur mal einen Blick über die Grenze werfen: Die Niederlande holen mit deutlich weniger Einwohnern letztes Jahr 8 Medaillen bei Olympia.
Natürlich ist da auch durchaus etwas Glück bei gewesen und eine Sifan Hassan hat man auch nur alle Jubeljahre, aber dennoch ist das ein bemerkenswertes Ergebnis. Vor allem wenn man bedenkt, dass bspw. Dafne Schippers ja gar nicht dabei war.


Das wird bei den Niederlanden auch dieses Jahr nicht viel anders aussehen, obwohl Hassan keine drei Medaillen holt.
4x400 m Mixed und Kugel F haben sie schon. Gleich kommt die nächste durch Vetter. Noch eine durch Bol über 400 m Hürden  ist ebenfalls sicher. Die beiden 4x400 m holen wahrscheinlich auch noch eine. Hassan über 5000 m ist auch noch möglich. Das wären schon 7.

[frbcrane2]

Das Traurige ist, dass wir in den ehemals guten Wurfdisziplinen Kugelstoßen, Hammerwurf und Diskus-Männer noch nicht einmal eine Finalteilnahme verbuchen können. Im Kugelstoßen der Damen haben die deutschen Teilnehmerinnen noch nicht einmal enttäuscht. Das Niveau ist einfach deutlich gestiegen in der Weltspitze.


Aber warum muß man mit 18.xx zufrieden sein? Warum stößt eine junge Niederländerin PB und holt Bronze, während die Deutschen wie seit vielen Jahren mit 18m zufrieden sind? Wir hatten in den letzten zehn Jahren zahlreiche Talente, Sven Lang hatte von Alina Kenzel vor Jahren behauptet, sie könne 19m stoßen. Aktuell behauptet er das von Katharina Maisch, in zwei Jahren vielleicht von Nina Ndubuisi. In vielen Disziplinen muß sich grundsätzliches ändern, die alte Trainerriege gehört weg, ich würde sehr gerne mehr Sebastian Bayer und Yannik Engel beim DLV sehen. Vielleicht sind die bereit, neue Ideen anzunehmen, sich weiterzubilden und einzugestehen, daß man nicht alles wissen kann.

[aj_runner]


Die Staffeln werden alles rausreißen 


Ich hoffe nicht, dass irgendjemand seine Hoffnung auf die 4x4 der Männer setzt ‌. Wenn sie nicht letzter in ihrem Vorlauf (gegen wen auch immer) werden, bin ich schon zufrieden.
4x100 m der Frauen ist die einzige deutsche Staffel, die ich sicher im Finale sehe (wenn sie den Stab im Vorlauf bis ins Ziel tragen). Ich freue mich aber trotzdem unsere Staffeln zumindest einmal bei dieser WM zu sehen


Ich freue mich auf die 4 x 1 der Männer, die sind noch jung und erfolgshungrig

[said88]

Und: Zwei Jahre zuvor, in Tokio 1991, hat der DLV 17 Medaiillen geholt. Und wer hat hierfür Erklärungen parat?

Viele Topathleten von damals waren ehemalige DDR-Athleten. Damals wurden bereits in den Schulen die besten Talente gefunden und entsprechend gefördert. Damals hatten wir eine komplett andere Ausgangslage.

1987 bei Heim-WM hat die BRD damals nur einmal Silber (Jürgen Hingst) und zweimal Bronze (Sigi Wentz, Harald Schmid) gewonnen. Viel besser waren wir damals nicht. Allerdings gab es mehr Top 8 Platzierungen.



1987 Heim-WM? Die waren doch in Rom und Jürgen Hingst, eh, ich weiß ja nicht ‌.
 Aber interessant ist der Fakt, dass es damals nur drei westdeutsche Medaillen gab.


Medaillen der BRD in Rom 87:

Harald Schmid - Bronze
Siggie Wentz - Silber
Beate Peters - Bronze

Dass die LA in den USA ausserhalb der Olympischen Spiele auf kein allzu großes Interesse stößt ist jetzt nicht gerade die allerneueste Neuigkeit.

Die Region Stuttgart hat etwa sieben mal soviel Einwohner wie die Region Eugene. Und wenn man den Radius noch etwas größer wählt, fällt der Unterschied noch deutlich größer aus. Dazu waren die Eintrittspreise in Stuttgart damals sehr moderat (stimmen die Horrorpreise die für Eugene zu lesen waren?).

Die LA war damals noch relativ kurz nach der Wiedervereinigung sehr populär in Deutschland (Drechsler, Riedel, Baumann (wenn auch bei "seiner" WM nur als Kommentator dabei) usw.). International gab es ganz grosse Rivalitäten (z.B. Ottey, Torrence, Privalova, Devers).

Auch wenn ich schon immer gegen den WM Zwei-Jahres-Rhytmus war, bin ich bisher sehr positiv überrascht. Trotz der wenigen Zuschauer ist die Stimmung (wie ich finde) meist gut.
Die beiden 10.000m-Läufe bspw. fand ich absolut klasse.

Warum Deutschland kurz davor steht in die Drittklassigkeit abzurutschen? Wohl eher ein Thema für zig Doktorarbeiten. Ich würde das  hauptsächlich als gesellschaftliches "Problem" einstufen.

Was schon bemerkenswert ist, dass deutsche Athleten seit Jahren den Ironman Triathlon auf Hawaii dominieren, aber im Marathon eher immer "langsamer" werden. Die Weltspitze (hauptsächlich Ostafrika, aber nicht nur) hat sich hier enorm verbesssert in den letzten Jahrzehnten (mehrere Minuten). Die besten Deutschen hätten gegen Abebe Bikila kaum eine Chance (nicht als Häme gemeint).
Warum ist das so? Talent? Fehlende Motivation wegen "den Afrikanern"? Fehlender "Fun"-Charakter? Kaum Chancen auf ne Menge Kohle?

Vielleicht bisschen gewöhnungsbedürftig dass plötzlich Holländer, Schweizer oder Polen Deutschen davonlaufen. Schlimm ist das aber nun wirklich nicht.

Dass Doping bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt glaub ich eher nicht.

[frbcrane2]

Das Argument, der geringeren Zahlen beim Nachwuchs, ist zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, aber es ist auch bequem. In einer ähnlichen Krise wie der DLV war vor einigen Jahren der DSV. Irgendwie haben sie es aber hingekriegt, dass es jetzt plötzlich wieder Weltklasseschwimmer*innen gibt.


Das erklärt gar nichts. Wenn der Nachwuchs fehlt, dürfte es bei internationalen U23/U20/U18 Meisterschaften auch nur wenig Medaillen geben, dem ist aber nicht so. Außerdem müßte jemand erklären, warum Deutschland dieses Problem hat, die Briten, Niederländer oder Polen aber nicht? Die Konkurrenz durch andere Sportarten ist bei den Briten größer als in Deutschland, denn neben Fußball sind die Briten auch noch Rugby- und Cricket-verrückt. Trotzdem haben die Briten Weltklasse-Läufer über 800 und 1500m, darunter viele sehr junge Athleten. Jedes Jahr kommen neue dazu, in Deutschland flippen wir aus, wenn mal jemand unter 1:46 bleibt.
Wie schon ein paar mal erwähnt, man braucht die richtigen Trainer für Weltklasse-Leistungen. Beispiel: 2018 waren drei junge deutsche Damen unter den zehn schnellsten Europäerinnen über 400m in der U20, Marie Scheppan, Corinna Schwab, Lisa Sophie Hartmann. Auf Platz 24 dieser Liste mit einer Zeit über 54 Sekunden war Femke Bol als beste Niederländerin. Am ersten April 2019 wechselte Laurent Meuwly zu den Niederländern, ein Jahr später lief Femke Bol die 400m in 51,13. Die Niederländer holen Medaillen auf Weltniveau und wir diskutieren, warum die Deutschen so schlecht sind.

[Gertrud]

Wie schon ein paar mal erwähnt, man braucht die richtigen Trainer für Weltklasse-Leistungen. Beispiel: 2018 waren drei junge deutsche Damen unter den zehn schnellsten Europäerinnen über 400m in der U20, Marie Scheppan, Corinna Schwab, Lisa Sophie Hartmann. Auf Platz 24 dieser Liste mit einer Zeit über 54 Sekunden war Femke Bol als beste Niederländerin. Am ersten April 2019 wechselte Laurent Meuwly zu den Niederländern, ein Jahr später lief Femke Bol die 400m in 51,13. Die Niederländer holen Medaillen auf Weltniveau und wir diskutieren, warum die Deutschen so schlecht sind.

Diese Fragen sollte man sich ganz objektiv und ohne Anklage stellen. Es ist nicht nur eine Frage der Trainer*innen, sondern auch der Funktionäre, ob sie in der Lage sind, die richtigen Fragen zu stellen und die angemessenen Entscheidungen zu treffen. 

Es geht hier ganz klar um das "Eingemachte". Ich stelle den vorrangigen Gedanken vom Team und der guten Stimmung die Verbesserung der Bereiche Techniktraining, der geeigneten Fehleranalyse und der adäquaten Übungen im Ausschlussverfahren und Metabolikinhalte gegenüber. Dazu kommt noch die intensive Verletzungsprophylaxe. Wenn diese Sachen und somit die Erfolge stimmen, kommt die gute Stimmung von allein. Es kommt auf die geeignete Schwerpunktsetzung an.

Gertrud

[Gertrud]

Das Auftreten der drei deutschen Diskuswerferinnen war wirklich sehenswert - vor allem auch aus mentaler Sicht. ‌ ‌  Da geht eine Medaille hoffentlich bestimmt.

Zudem kann Weber alles erreichen oder bei der Dichte mit 88m auch "nur" einen vierten Platz belegen. Hoffen wir da mal auf eine Überraschung. Mihambo gilt als fixer Medaillenbestandteil. Da ist von 6,80m bis 7,20m+ alles drin. Die Männerstaffel kann auch positiv überraschen. 

Gertrud

[alex72]

Aktuell hat GB gerade mal eine Bronzemedaille und Länder wie FRA und ITA wie wir 0.

Es ist zu früh um alles schlecht zu reden.