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Beschleunigungsphase von Gina Lückenkemper
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28.04.2022, 11:40
Habe den thread mal eröffnet falls jemand da gerne was inhaltliches diskutieren will, vielleicht ja sogar mit videoanalyse.
Hat jemand eine zeitlupe von ihr am start von der seite ? (28.04.2022, 11:40)dominikk85 schrieb: Habe den thread mal eröffnet falls jemand da gerne was inhaltliches diskutieren will, vielleicht ja sogar mit videoanalyse. Startvariationen ab 5:37 Min., allerdings nicht in Zeitlupe. Man kann aber die Positionen gut erkennen und werten. https://www.youtube.com/watch?v=0QRE4LaGT9Q&app=desktop Gertrud
Es gibt auch Videos von G.L. auf denen die Starts etwas besser sind. Ich denke das Bild unten spricht für sich.
Hier eine Zeitlupe mit besserer Bewegung aus dem Block bzw. anderer Starttechnik.
https://youtu.be/MYpb77LEWh4?t=187
Beachtet bitte auch, dass es Trainingsaufnahmen sind.
Im Training werden schon mal Dinge über/untertrieben, um bestimmte Effekte zu erzielen. Ob das hier auch der Fall ist, weiss ich natürlich nicht.
18.05.2022, 07:49
Uns fällt auf, dass sie seit Jahren die 200m meidet. Ich kann mir als Gründe die Verletzungsträchtigkeit vorstellen. Die 200m betreffen eine ganz andere, sehr differenzierte Sichtweise der orthopädischen Belastung, der man Rechnung generell und individuell tragen muss!!! Man sollte sich Gedanken über punktgenaue Übungskonstruktionen machen, die den Körper entsprechend präparieren. Die Belastungsverträglichkeit muss eine sehr große Rolle spielen: was, wie, wie viel und wann???
Gertrud
Die Technik kann zwar ein erheblicher Grund bei ihr sein, wie man sieht, aber nicht der einzige. Man sollte auch in der muskulären Ansteuerung ganz präzise suchen. Außerdem sehe ich erhebliche Mängel in den Krafttrainingsausführungen und in der teilweise mangelhaften Spezifik der Kraftübungen, die im Internet gezeigt werden. Die momentanen Kraftübungen sind nicht präsent. Vielleicht sollte man sich angewöhnen, einfach mal versierte Personen auf die Übungen schauen zu lassen.
Ganz nebenbei möchte ich noch eine andere Sache anfügen, dass ich bei den Startdefiziten nicht verstehe, dass man seit Jahren die 200m auslässt. Wenn Lückenkemper aus verletzungsträchtigen Gründen die 200m nicht sprinten kann, dann sollte es doch wahrscheinlich orthopädische Gründe hinsichtlich Mitbringseln, Dysbalancen geben oder an Defiziten im Energiesystem liegen. Die orthopdäsche Seite kann man durch sehr gute gezielte Übungen kontern. Es dürfte doch kein Problem sein, diese Dinge zu orten und abzustellen. Natürlich kommt hinzu, dass sie wohl streckenweise alleine trainiert. Dazu eignen sich beileibe nicht alle Athletinnen.  Mein Credo ist dann immer: "Sie müssen sich auch in den Griff bekommen lassen!"  Manch eine potentielle Weltklasseathletin ist schon an Beratungsresistenz gescheitert. Da kann auch kein Verband und noch so gute/r Heimtrainer/in helfen. Da ich sie nicht kenne, kenne ich die Gründe im Detail nicht. Gertrud Improvisation ist das halbe Leben, mit Geld kann jeder (Filmaussage). HjH: Für Technik gibt es keine Pillen, nur richtiges Training! (Das war schon fast despektierlich!)
Es ist doch so: Das Krafttraining beeinflusst die Technik stark. Das gilt für alle Disziplinen. Was sollten wir im Schüler- und Jugendalter also machen? Welche Sachen sollten forciert werden? Manche schleppen Fehler aus dieser Zeit durch die gesamte Karriere mit. Man muss unterscheiden zwischen (spezifischem) Krafttraining, Kräftigung und einem Training, das eher der (richtigen) muskulären Ansteuerung dient. Es kommt da natürlich zu Überschneidungen. Der Kraftraum ist nicht nur zum Gewichte bolzen da und das bringt einen auch nicht immer weiter. Auch bei schon sehr guten AthletInnen würde ein Schritt zurück manchmal helfen, oft ist es dann aber auch schon zu spät.
Nur als Beispiel mal ein Punkt aus den Nordic Hamstring Curls: Unter welchen Winkeln stehen welche Muskelgruppen dort unter (extremer) Spannung? (21.05.2022, 10:47)muffman schrieb: Es ist doch so: Das Krafttraining beeinflusst die Technik stark. Das gilt für alle Disziplinen. Was sollten wir im Schüler- und Jugendalter also machen? Welche Sachen sollten forciert werden? Manche schleppen Fehler aus dieser Zeit durch die gesamte Karriere mit. Man muss unterscheiden zwischen (spezifischem) Krafttraining, Kräftigung und einem Training, das eher der (richtigen) muskulären Ansteuerung dient. Es kommt da natürlich zu Überschneidungen. Der Kraftraum ist nicht nur zum Gewichte bolzen da und das bringt einen auch nicht immer weiter. Auch bei schon sehr guten AthletInnen würde ein Schritt zurück manchmal helfen, oft ist es dann aber auch schon zu spät. Das ist gleich ein umfassender Fragenkatalog. Gehen wir heute von einer kleinen Gruppe von Schülern oder Jugendlichen aus, die allgemein im Vereinstraining gemeinsam trainiert wird, dann sind allgemeine und individuelle Erfordernisse vonnöten. Will man es richtig machen, dann ist Differenzierung schon hier gefragt, weil es schon enorme individuelle Unterschiede gibt. Ich würde immer zwischen einem gelenkprotektivem Training, einem Athletiktraining, einer Phasen-Übungsspezifik und einer strukturellen Herangehensweise unterscheiden. Vor allem würde ich die disziplinspezifischen Schwachstellen wie Hamstrings, Plantarfaszie, zweites Metatarsale z.B. in den Fokus der Prophylaxe rücken. Wir müssen uns vorstellen, dass die vier unterschiedlich langen Hamstringanteile alle in derselben Zeit in den unterschiedlichen Bewegungen differenziert arbeiten. Hier geht´s natürlich schon stark ans Eingemachte mit fundiertem Wissen. Die Nordic Hamstrings gehören allenfalls in die bloße Kräftigung eines Hamstringanteiles, der aber nicht primär z. B. sprintorientiert ist. Zudem entspricht er nicht der Sprintbewegungsfolge, wobei allenfalls noch die Razorausführung tolerierbar ist. Wenn wir das vulnerable Timing stark beachten, dann gibt es keine Gemeinsamkeiten mit dieser Übung. Dann muss man sich auch überhaupt nicht wundern, dass es trotz dieser NCL-Ausführung zu schweren Biceps-femoris-caput-longum-Verletzungen kommt. Zu beachten sind zudem die proximale und distale Variante. Man muss schon sehr punktuell in vielerlei Hinsicht präparieren. Richtig ist, dass bei Verletzungen irgendwo Fehler gemacht werden. Es ist nicht immer sehr einfach, genau zu analysieren, wo die Ursache(n) liegen. Nehmen wir nur mal eine Lisa Mayer mit ihren Rezidiv-Hamstringverletzungen?! Ich habe mir z.B. Gedanken darüber gemacht, wie man die myotendinösen Übergänge genau schulen kann, die beim BFCL sehr oft betroffen sind. Da findet man in der Literatur so gut wie nichts. Es liegt oft an sehr kleinen Stellschrauben, punktgenau zu agieren. Solche Dinge kann man nur in den Mittelpunkt rücken, wenn man permanenten Kontakt zu den AuA hat und sie sich sehr für solche Dinge sensibilisieren. Ich finde auch immer wieder Beinübungen im Übungskatalog selbst bei Topleuten, die die Hamstrings als Konter der Extensionsmuskulatur völlig ausschalten - ein verheerender Fehler!!! Ich habe bisher keine Fortbildungen erlebt, wo derartige Feinheiten behandelt worden sind. Gertrud
21.05.2022, 16:39
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