[longbottom]

Wettkämpfte ohne Stimmung sind die Sportler doch aus Rio und Doha schon gewohnt. Und da noch ganz ohne Pandemie.

[runner5000]

In Rio gab es nur Stimmung als Thiago Braz gewonnen hat und Lavillenie massiv ausgebuht wurde.

[Atanvarno]

Japans Problem kann man hier sehen

https://ourworldindata.org/explorers/cor...ry=JPN~DEU

Die Bevölkerung ist generell impfskeptisch und die Impfkampagne kommt nur sehr schleppend voran, bis zu den Spielen ist man von 50% Geimpften weit entfernt. Entsprechend groß ist daher die Furcht vor einer Welle. Wie real diese Angst mit Blick auf die in ihrer Bubble ziemlich gut abgeschotteten Sportler ist, darf man durchaus diskutieren.

Die Japaner sind die Gastgeber dieser Spiele und machen die Regeln. Ich kann auch damit leben, dass sie Zuschauer nicht ins Stadion lassen wollen, aber dass die in der Bubble lebenden Sportler für das Zeigen jeglicher menschlicher Regung mit Strafe bedroht werden, dafür habe ich absolut kein Verständnis.
Das ist aber alles kein Grund die Spiele abzusagen. Trotz fehlender Stimmung und restriktiver Regeln ist der Start bei den Spielen der Lebenstraum jedes dort antretenden Sportler und wenn es irgendwie möglich ist, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, dann soll das auch geschehen.

--edit
Bei einer Wahl in Tokio wurden am Sonntag im Exitpoll die Wähler auch zu den Olympischen Spielen befragt und haben sich mit 2/3-Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Spiele stattfinden sollen. So dramatisch negativ wie von markus.jonda dargestellt scheint die Stimmung in der Bevölkerung also doch nicht zu sein
Quelle: https://twitter.com/JRNHeadlines/status/...7102407680

[RalfM]

Missbrauch von de Coubertins Gedanken zu Lasten der Sportler hat es oft genug gegeben. 1900 und 1904 als Begleitprogramm der Weltausstellung. 1936 als Inszenierung der Nazis. 1976 und 1980 als Armdrücken der Atommächte.

Es sind keine Olympischen Spiele, wie sie sein sollten, aber die Sportler*innen sollten nicht noch extra bestraft werden.

[UliH.]

Missbrauch von de Coubertins Gedanken zu Lasten der Sportler hat es oft genug gegeben. 1900 und 1904 als Begleitprogramm der Weltausstellung. 1936 als Inszenierung der Nazis. 1976 und 1980 als Armdrücken der Atommächte.

1984, nicht 1976

[RalfM]

Ja natürlich, aber 1976 hätten wir sonst vergessen: den Boykott der Afrikaner.

[Sprunggott]

In Rio gab es nur Stimmung als Thiago Braz gewonnen hat und Lavillenie massiv ausgebuht wurde.

Das war wirklich ein unglaublich lautes Pfeifkonzert im Finale - und Braz hat sich geschämt dafür. 

In Tokio soll während der Olympischen Sommerspiele wieder der Corona-Notstand ausgerufen werden. Das soll die japanische Regierung planen...  Eventuell wird es ja keine live Zuschauer geben - das wäre schrecklich. 
https://www.sport1.de/olympia/2021/07/me...ia-geplant

[lor-olli]

1. Die Spiele werden stattfinden (der finanzielle Verlust wäre astronomisch…)

2. Der Gastgeber bestimmt die außersportlichen Regeln

3. In Asien ist man generell Pandemien (die überwiegend ihren Urspung in China haben) gegenüber sehr empfindlich, wer sich die japanischen Daten (bis zu den "daily new cases" scrollen) in ihrer Entwicklung betrachtet, erkennt, dass sich gerade eine weitere Welle aufbaut. Sie wird ob der geringen Impfqoute bemerkbar sein, aber wohl nichr so stark ausfallen wie die letzten. Im Gegensatz zu anderen Regionen der Welt würde man diese Welle ein kaum spürbares "Plätschern" nennen, das sehen die Japaner ganz anders. Die Mehrheit, gerade in der Region Tokio, spricht sich für die Spiele aus da sich viele ein gutes Geschäft erhoffen /erhofft haben - das fällt wohl aus, die Kritik daran wird aber leise und erst nach den Spielen hörbar werden.

4. Die Spiele werden stattfinden, auf weil der Gastgeber auf jeden Fall den Gesichtsverlust vermeiden wird. (Ich hatte ein interessantes Gespräch mit einer Japanologin, selbst Japanerin, sie war bemüht mir die Bedeutung des Gesichtsverlustes im japanischen Verständnis nahezubringen. Wir Europäer würden bei diesem "Riesenproblem" oft einfach mit der Schulter zucken… )

Ziehen wir nach den Spielen Bilanz, inbesondere für die Sportarten mit nicht so großer Medienpräsenz und zusätzlich ohne Zuschauer wird es natürlich keine "lebensprägende" Erfahrung werden - trotzdem wird nahezu kein Athlet diese Chance missen mögen. (einige "Profis", Tennis etwa, verzichten aber schon)

[runner5000]

Zuschauerausschluss für alle Wettbewerbe ist beschlossene Sache: 
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eil...-5709.html

[lor-olli]

Wenn man etwas "Gutes im Schlechten" finden möchte dann vielleicht dies: Üblicherweise schneidet die Heimnation klar besser ab, als im Vergleich mit anderen Olympiaden, diesmal fällt der Heimvorteil eher weg und wir können vielleicht abschätzen, wie viel dieser Vorteil wirklich ausmacht…

Schade ist es trotzdem, nicht unbedingt für die Fernsehzuschauer, wohl aber für die Athleten, da puscht keine klatschende Meute.