11.01.2021, 19:11
(11.01.2021, 10:55)Gertrud schrieb: Meine Biologiekollegin sagte mir, dass der PCR-Test nicht valide sei. Sicher sei nur ein Bluttest. Mensch, ist das alles ein Mist für uns Laien bei den unterschiedlichen Meinungen sogar bei Fachleuten!!!
Liebe Gertrud, wenn man solche Aussagen nicht selber prüft…
Die Test (sowohl PCR als auch Bluttests) sind in mehreren wissenschaftlichen Studien als sehr valide klassifiziert, allerdings gibt es einige Dinge zu bedenken
- es gibt nicht einen PCR Test sondern mehrere (ich kenne 12…), sie arbeiten etwas unterschiedlich aber unter Laborbedingungen zu über 99% sensitiv korrekt.
- ein PCR Test erkennt aktive Infektionen - aber nur innerhalb eines gewissen Zeitraums nach der Infektion (nicht zu früh = weniger als 3 Tage und nicht zu spät, deswegen sind 5 Tage ideal), ein Bluttest erkennt KEINE AKTIVE Infektion sondern nur die Reaktion auf eine Infektion (also dann, wenn sich bereits Antikörper gebildet haben…)
- der PCR-Test (Poly-merase-kettenreaktion) ist ursprünglich für DNA entwickelt worden, Viren enthalten aber nur RNA, der Test muss also angepasst werden und die Durchführung sehr sorgfältig sein (Temperatur, Reinheit, Zeitpunkt etc.)
- Falsch-positiv und falsch-negative Tests sind vollkommen normal und kein Indiz für einen Fehler, es reicht schon wenn der Zeitpunkt für das Testfenster nicht passt, weswegen die Test im Zweifel wiederholt werden (je nach Ausgangsindikation der Wahrscheinlichkeiten wie Kontakte, Orte, Häufigkeiten, Symptome).
Gerade bei Vorerkrankungen die das Immunsystem betreffen ist ein Impfung noch dringender angeraten, die Gefahr einer schweren Impfreaktion ist ist sogar verhältnismäßig viel kleiner als bei einer gesunden Person in Bezug zur Schwere einer möglichen Covid-Erkrankung. Eine gesteigerte Gefahr einer Autoimmunerkrankung ist bisher nicht belegbar - die Angst davor höchst spekulativ…
Nebenbei, auf den Intensivstationen in D steigt die Zahl der schweren Fälle bei Jüngeren, die Zahl bei den älteren Risikopatienten sinkt dagegen - vermutlich auch, weil viele Risikogruppen sich instinktiv sicherer verhalten. In GB ist die Situation sogar noch dramatischer bezüglich jüngerer Patienten.
Wer sich an gewisse Regeln der Risikominimierung hält, ist per se schon mal auf der richtigen Seite, sicher keine Lösung auf Jahre, aber so lange nicht der größte Teil der Herde immunisiert ist…