Doch noch ein kleines Schmankerl - denn selbst auf dem Klo, so titelt heute eine Tageszeitung, legt die Hälfte aller Smartphone-Nutzer ihr Gerät nicht mehr aus der Hand.
Wenn du heute mit dem Crossbike durchs Gelände fährst, siehst du Zeitgenossen auf Bänken sitzen - und die Landschaft des Smartphones genießen. Und zwar alt wie jung. Natürlich liegt es nahe, anzunehmen, dass die Protagonisten selbst bei kontemplativen Verrichtungen (wo du früher die besten Ideen hattest) auf Information o.ä. nicht verzichten wollen. Aber die Angelegenheit geht tiefer: Wozu braucht man überhaupt ein bewegungsbestimmtes In-der-Welt-Sein, wenn es einen virtuellen Ersatz gibt. Noch bevor man den exzessiven Gebrauch des Smartphones als Sucht bezeichnet, sollte man eine Tendenz zur Ersetzung des Realitätsprinzips durch das Lustprinzip bedenken. Wozu überhaupt noch eine Realitätsbeschwerung des Bewusstseins? Die bewusstseinserweiternde Frage von Leibniz: ‘Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?’, lässt sich schließlich pragmatisch beantworten: Weil bald überall Empfang ist!
Wenn du heute mit dem Crossbike durchs Gelände fährst, siehst du Zeitgenossen auf Bänken sitzen - und die Landschaft des Smartphones genießen. Und zwar alt wie jung. Natürlich liegt es nahe, anzunehmen, dass die Protagonisten selbst bei kontemplativen Verrichtungen (wo du früher die besten Ideen hattest) auf Information o.ä. nicht verzichten wollen. Aber die Angelegenheit geht tiefer: Wozu braucht man überhaupt ein bewegungsbestimmtes In-der-Welt-Sein, wenn es einen virtuellen Ersatz gibt. Noch bevor man den exzessiven Gebrauch des Smartphones als Sucht bezeichnet, sollte man eine Tendenz zur Ersetzung des Realitätsprinzips durch das Lustprinzip bedenken. Wozu überhaupt noch eine Realitätsbeschwerung des Bewusstseins? Die bewusstseinserweiternde Frage von Leibniz: ‘Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?’, lässt sich schließlich pragmatisch beantworten: Weil bald überall Empfang ist!
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)