[RalfM]

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min

D
ie zwei Minuten hatte auch mal Peter Coe gestreut. Andere (Gertrud?)  denken, dass die Zielgerade der 400 was mit der aeroben Kapazität zu tun hat. Kann ich mir auch denken. Sonst könnte ja z.B. eine deutsche Sprinterin viermal nacheinander am Stück knapp unter 11 laufen, das wäre dann 43 hoch.

[Diak]

Ich denke das kann man nicht so einfach sagen. Viele denken ja alles bis 400m ist anaerob und ab mittelstrecke ist alles aerob, aber schon der 400m Lauf hat signifikant aerobe Anteile und die mittelstrecke anaerobe Anteile.

Und es gibt halt Leute die über 400/800 gut sind wie z. B der OS aus kenia (44.2/1:42) oder auch Leute die 800/1500 gut können wie der Algerier vor ein paar Jahren (auch wenn der Glaube ich auch gedopt war). 

Daher muss man das ganze von 400 bis 1500 glaube ich eher als kontinuum bezeichnen und nicht als harte Grenze vom Sprint zur mittelstrecke.

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min


Du verwechselst möglicherweise den Schnittpunkt der Verlaufskurven mit der anteiligen Energiebereitstellung (ab ca. 2' überwiegt die aerobe Energiebereitstellung, deren Anteil schon deutlich vorher signifikant hoch ist. Der aerobe Anteil für die 400 ist also erheblich und - wie wir hier an diversen Stellen beklagt haben - eines der beiden Kernprobleme deutscher 400m Läufer:innen (neben mangelnder Grundschnelligkeit)

[CoachnEngineer]

Ich denke das kann man nicht so einfach sagen. Viele denken ja alles bis 400m ist anaerob und ab mittelstrecke ist alles aerob, aber schon der 400m Lauf hat signifikant aerobe Anteile und die mittelstrecke anaerobe Anteile.

Und es gibt halt Leute die über 400/800 gut sind wie z. B der OS aus kenia (44.2/1:42) oder auch Leute die 800/1500 gut können wie der Algerier vor ein paar Jahren (auch wenn der Glaube ich auch gedopt war). 

Daher muss man das ganze von 400 bis 1500 glaube ich eher als kontinuum bezeichnen und nicht als harte Grenze vom Sprint zur mittelstrecke.

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min


Du verwechselst möglicherweise den Schnittpunkt der Verlaufskurven mit der anteiligen Energiebereitstellung (ab ca. 2' überwiegt die aerobe Energiebereitstellung, deren Anteil schon deutlich vorher signifikant hoch ist. Der aerobe Anteil für die 400 ist also erheblich und - wie wir hier an diversen Stellen beklagt haben - eines der beiden Kernprobleme deutscher 400m Läufer:innen (neben mangelnder Grundschnelligkeit)


dazu kommt, dass aerobe Arbeit im letzten Teil nicht nur zur direkten Energiebereitstellung nötig ist. Sie hilft sogar das zuvor anaerob aufgebaute Lactat in den jeweiligen Muskeln bereits wieder teilweise abzubauen und reduziert dadurch die oft gesehene Übersäuerung auf der Zielgeraden.

[Piroschka]

Ich denke das kann man nicht so einfach sagen. Viele denken ja alles bis 400m ist anaerob und ab mittelstrecke ist alles aerob, aber schon der 400m Lauf hat signifikant aerobe Anteile und die mittelstrecke anaerobe Anteile.

Und es gibt halt Leute die über 400/800 gut sind wie z. B der OS aus kenia (44.2/1:42) oder auch Leute die 800/1500 gut können wie der Algerier vor ein paar Jahren (auch wenn der Glaube ich auch gedopt war). 

Daher muss man das ganze von 400 bis 1500 glaube ich eher als kontinuum bezeichnen und nicht als harte Grenze vom Sprint zur mittelstrecke.

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min


Ganz im Gegenteil

Ok. Unklar ausgedrückt. Es muss Hauptenergielieferant heißen. Du atmest zwar von Beginn an, kannst das zunehmende Defizit aber nicht durch die Atmung ausgleichen. Die aerobe Glykolyse spielt in der ersten Minute praktisch gar keine Rolle. Da ist der 400er dann auch schon vorbei.

[RalfM]

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min


Du Schelm!

[Reichtathletik]

Puh... viele Halbwahrheiten hier. Kann mich dennoch schwer zurück halten.
Zum Thema ein paar wichtige Gedanken:
Die verschiedenen Formen der Ernergiebereitstellung finden stets parallel statt und nur deren Anteil ändert sich. Man atmet bei 400m im idealfall auch auf der Zielgeraden noch und sehr wichtig, hat es auch vor dem Lauf getan.
Die 800m werden in vielen Ländern, zunehmend auch in Deutschland, eher wie 400m trainiert. Die Zuordnung zum Sprint ist bisweilen provokativ, aber löst einen guten Denkanstoß aus, denn die Zuordnung zum Bereich Lauf eigentlich genauso falsch ist. Sie sorgt dafür dass in Trainerausbildung, bei Kaderrinteilungen etc. kein Bezug zum Sprint, obwohl wichtig, ausbleibt, aber in Kategorien wie Wochenkilometer, VL3 und und Co gedacht wird. Dabei haben 800m nun wirklich mehr mit 400m zu tun als mit Marathon oder Gehen...

[Atanvarno]

Dabei haben 800m nun wirklich mehr mit 400m zu tun als mit Marathon oder Gehen...

Das kommt doch wohl ganz stark auf den Typ des 800m-Läufers an. Es gibt den 400/800-Typ und den 800/1500-Typ. Ein Peter Snell hat Marathontraining nach Lydiard absolviert, ein Jonny Gray Intervalltraining nach Igloi. Beide waren schnell über 800m.

[RalfM]

 Dabei haben 800m nun wirklich mehr mit 400m zu tun als mit Marathon oder Gehen...


Und wie weit sind die 100m entfernt?

[lor-olli]

Also der 400m-Lauf hat keine aeroben Anteile. Es sei denn, du brauchst über 2min

Ich habe auf die Schnelle nur einen link für die 800m gefunden (die Daten, Grafik stammen von Keul)
, dort kann man erkennen, dass sogar beim 800m Lauf die aerobe Energiegewinnung schon nach 40 Sekunden etwas mehr als 10% beträgt - wohl gemerkt bei 800m, bei 400m sind die anaeroben Energiespeicher wegen des höhren Tempos sogar noch früher leer und oft die Ursache für das mehr oder weniger elegante "Sterben" auf der Zielgeraden.

Diese Werte lassen sich kaum verschieben, weder durch Training noch durch Ernährung, was man letztlich antrainiert ist die stärkere Toleranz gegenüber dem Übersäuern (die 400m Läufer haben die höchsten Laktatwerte - nach Keul), man läuft noch kontrolliert obwohl der Körper eigentlich "blau" ist. Diese Härte zeigt sich vor allem in der Fähigkeit nach einem intensiven Lauf zu regenerieren, oder mehrmals bei Meisterschaften. (naja, nicht alle können das, die werden besser geschont…… ).

Die 400m am Ende des ersten Tages des Zehnkampfes läufst Du auf alle Fälle zu einem guten Teil auch aerob, da sind die anaeroben Speicher nämlich schon vorher ziemlich leer!

[Sprunggott]

Hallo ihr "Spezialisten"
Habt ihr schon einmal gehört, dass energetische Systeme fließend und keine starren Systeme sind? 
Durfte dies in meinen speak-test in der Physiologie-Prüfung ausfühlich meinen Professoren beschreiben ...

Aber hey - das ist typisches deutsches Denken 0 und 1