ist es nicht aber schade über die vielen deutschen Angleiter-Athleten die bei 20 m hängenblieben, nur weil man trainingsmethodisch die Entwicklung verpasst hat?
04.02.2019, 16:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.02.2019, 16:41 von MZPTLK.)
Meine Erfahrung ist es, dass man auch im Seniorenalter Technikneuerungen erlernen kann.
Dazu fallen mir Leute wie Kurt Goldschmidt ein, der das auf sehr beeindruckende Weise geschafft hat.
Wie gesagt, wenn die Athletik stimmt, reine Kopfsache.
Ich behaupte ketzerisch das uns die Wiedervereinigung rund 20 Jahre in der Thematik zurückgeworfen hat. Dies ist nicht wertend gemeint. Lange hat man auf sicherlich sehr gutes und wertvolles Wissen aus der DDR zurückgegrifen und weiter auf Angleiten gesetzt. Eine Notwendigkeit zu intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik Drehstoss war zunächst nicht notwendig. Blickt man beispielsweise nach Skandinavien, so waren dort schon seit den 90er Jahren immer wieder starke Drehstosser zu finden.
Das paradoxe ist das umkehrte Verhältniss zu den USA: Absolut überragend im Kugelstoßen mäßig und selten gut in Diskus oder gar Speer. Deutschland, mit einer großen und erfolgreichen Geschichte im Diskus hat kaum vorzeigbare Drehstosser hervor gebracht (über 21,00m).
Das Problem ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet das Drehstoß viele Techninmodelle kennt. Die Vielfalt an Möglichkeiten erschweren einen didaktisch klaren und einfache Herangehensweise. Know How aus dem Diskus ist hier hilfreich allerdings nicht immer 1:1 umsetzbar. Und wenn selbst in der Spitze nur dünnes Verständniss zur Technik herrscht, ist klar dass in der Breite (die kleinen Vereine) keine Wissenstransfer stattfinden kann. Erste zarte Ansätze sind in der Jugend jedoch zu erkennen.