12.03.2014, 10:58
Im zeitgeschichtlichen Rahmen betrachtet, steht die Leichtathletik da, wo "schon viele standen". Die technische Entwicklung hat in nahezu allen Bereichen Bilder unabdingbar gemacht. Nachrichen ohne (möglichst bewegte) Bilder? Musik einfach NUR hören? Bücher "aus und auf Papier"? Individuelle Kommunikation nur zwischen zwei Personen? Zeitungen?
Das Informationszeitalter erfordert viele Umbrüche, Information fließt schneller, bunter, lauter als je zuvor - wobei die Tiefe der Information eher abzunehmen scheint (Stichwort digitale Verblödung…).
Leichtathletik im Stadion / in der Halle? Als Austragungsort noch unabdingbar, aber das Publikum IM Stadion hat andere Bedürfnisse als die Menschen am TV / Computer. Das Stadion setzt für das "volle Vergnügen" mehr voraus: grundlegende Regel- und Diziplinenkenntnisse, Ausdauer beim Zuschauer ("wegzappen" ist nicht ) oft auch bei nicht persönlicher Involviertheit das Einschätzen können einer Leistung (z.B. in Zwischenläufen etc.) - alles kann man nicht Moderieren, aber genau das scheinen viele Zuschauer zu erwarten (geprägt durch viel TV?), dem ist nicht jeder Sprecher gewachsen...
Also doch mehr Hollywood? Eine Konzentration auf einzelne Aspekte / Diziplinen könnten dem "überforderten" Zuschauer helfen (beim Hallen ISTAF in Berlin hat man so etwas wohl versucht). Emotionen sind für den Vermarktungserfolg wichtig, aber das funktioniert nur, wenn der Zuschauer sich ernst genommen fühlt.
Was bleibt bei den "Nicht-Leichtathleten" übrig von einer Goldmedaille eines Robert Harting? Ach der, der immer sein Hemd zerreißt… Hat er gut erkannt der Robert H. auch wenn es ihn im Nachhinein vielleicht ein wenig ärgert. Das Publikum will Identifikationsfiguren (die Leistung allein macht auch Bolt nicht so erfolgreich), will mitfiebern (Konzentration genau auch diesen Moment), sich "dabei" fühlen - ein Dieter Adler hätte mit all seiner Kenntnis heute nicht den Hauch einer Chance mehr.
Meine Prognose: Die Show wird sich nicht mehr vermeiden lassen, die Frage ist, wie viel ist dem Sport noch zu- oder schon abträglich? Erinnert sich jemand an Willy Banks? Sein Spiel mit dem Publikum (als "Animateur") fand schnell Nachahmer. Eine Isenbajewa "spielt(e)" ebenfalls recht gekonnt mit den Zuschauern - Leistung allein reicht nicht mehr? Harting hat das schon gut analysiert (Anerkennung für die Leistung nicht für das "rumkaspern"), eine Sabine Braun hat auch schon die Ansprüche zu spüren bekommen (Nie ein "Star" trotz Top-Leistung). Heute scheint es wichtiger denn je zu sein, neben Leistung auch den "Darsteller" zu geben.
Die parallele gesellschaftliche Entwicklung forciert diesen Trend - können die "wahren Leichtathletik Fans" sich gegen den Trend stemmen, oder sollten sie ihn gar selbst mitlenken?
Das Informationszeitalter erfordert viele Umbrüche, Information fließt schneller, bunter, lauter als je zuvor - wobei die Tiefe der Information eher abzunehmen scheint (Stichwort digitale Verblödung…).
Leichtathletik im Stadion / in der Halle? Als Austragungsort noch unabdingbar, aber das Publikum IM Stadion hat andere Bedürfnisse als die Menschen am TV / Computer. Das Stadion setzt für das "volle Vergnügen" mehr voraus: grundlegende Regel- und Diziplinenkenntnisse, Ausdauer beim Zuschauer ("wegzappen" ist nicht ) oft auch bei nicht persönlicher Involviertheit das Einschätzen können einer Leistung (z.B. in Zwischenläufen etc.) - alles kann man nicht Moderieren, aber genau das scheinen viele Zuschauer zu erwarten (geprägt durch viel TV?), dem ist nicht jeder Sprecher gewachsen...
Also doch mehr Hollywood? Eine Konzentration auf einzelne Aspekte / Diziplinen könnten dem "überforderten" Zuschauer helfen (beim Hallen ISTAF in Berlin hat man so etwas wohl versucht). Emotionen sind für den Vermarktungserfolg wichtig, aber das funktioniert nur, wenn der Zuschauer sich ernst genommen fühlt.
Was bleibt bei den "Nicht-Leichtathleten" übrig von einer Goldmedaille eines Robert Harting? Ach der, der immer sein Hemd zerreißt… Hat er gut erkannt der Robert H. auch wenn es ihn im Nachhinein vielleicht ein wenig ärgert. Das Publikum will Identifikationsfiguren (die Leistung allein macht auch Bolt nicht so erfolgreich), will mitfiebern (Konzentration genau auch diesen Moment), sich "dabei" fühlen - ein Dieter Adler hätte mit all seiner Kenntnis heute nicht den Hauch einer Chance mehr.
Meine Prognose: Die Show wird sich nicht mehr vermeiden lassen, die Frage ist, wie viel ist dem Sport noch zu- oder schon abträglich? Erinnert sich jemand an Willy Banks? Sein Spiel mit dem Publikum (als "Animateur") fand schnell Nachahmer. Eine Isenbajewa "spielt(e)" ebenfalls recht gekonnt mit den Zuschauern - Leistung allein reicht nicht mehr? Harting hat das schon gut analysiert (Anerkennung für die Leistung nicht für das "rumkaspern"), eine Sabine Braun hat auch schon die Ansprüche zu spüren bekommen (Nie ein "Star" trotz Top-Leistung). Heute scheint es wichtiger denn je zu sein, neben Leistung auch den "Darsteller" zu geben.
Die parallele gesellschaftliche Entwicklung forciert diesen Trend - können die "wahren Leichtathletik Fans" sich gegen den Trend stemmen, oder sollten sie ihn gar selbst mitlenken?