03.02.2022, 13:05
(03.02.2022, 12:30)MZPTLK schrieb: Mkfan Beinahe richtig. Aber auch die Evolutionstheorie ist nur eine Religion und mehr als diese falsifiziert. Egal. Lasst uns "tiefer schürfen".
1. Wir haben uns über die Ursuppe, den Einzeller, die Kaulquappe,
usw bis zum heutigen Menschen mit seinen unzähligen Unzulänglichkeiten und Fehlern entwickelt.
Forschung, Wissenschaft, Erziehung, Bildung, Medien, Kommunikation
haben verschiedenen Menschen Gelegenheit gegeben, verschiedene Entwicklungen
- im Guten und im Schlechten - zu machen.
2. Wenn wir davon ausgingen, dass sich der Mensch nicht erziehen und bilden liesse,
könnten wir uns den ganzen Aufwand sparen und auf Demokratie, Bücher, Medien
und mehr oder weniger sinnvolle Kommunikation verzichten.
Wenn es zur Argumentation kommt, geht automatisch das Fundamentale Denken verloren. Und dann geht es abermals darum, von den Argumenten zurückzufinden, ja zu führen, zur Essenz. Diese steckt in den fundamentalen Begriffen und ihre Kenntnis erspart einem oft direkt das Argumentieren. Wenn nun also das WESEN als das verstanden wird, was am Charakter des Menschen angeboren, also von den Genen bestimmt und daher unveränderlich ist, wird jede Aussage zu seiner Unveränderlichkeit zur Tautologie – und die ist kein Argument, nur eine Bestätigung dessen, was folglich ja gar nicht infragesteht/in Frage steht.
Wenn nun Erworbenes durch Üben und andere mentale Motive zu etwas scheinbar Eigenem wird („in Fleisch und Blut übergeht“, wie man so sagt) dann muss es zu einem inneren Konflikt kommen, denn das Erworbene kann nur im Widerspruch zum Wesentlichen stehen, sonst wäre es ja angeboren wesentlich und hätte nicht erworben zu werden brauchen. Dieser Konflikt, der einer von mehreren oder gar vielen sein kann, stellt den Menschen vor eine mentale Aufgabe, die neben den alltäglichen „Geschäften“ zu erledigen ist und mentale Energien und Aufmerksamkeit erfordert und verbraucht, und dabei vom Wesentlichen ablenkt. Auch im Unbewussten.
Nun haben wir uns schon im letzten Jahrhundert daran gewöhnt, die FREUDsche Neurosentheorie auf die ganze Entwicklung und Entfaltung der menschlichen Seele anzuwenden. D.h. Wir glauben mit aller Festigkeit daran, dass alle Kinder unschuldig und im Grunde GUT geboren werden, und dass äußere Einflüsse wie Erlebnisse, Erfahrungen und Traumata charakterbildend und charakterbestimmend sind. Diese Zwangshypothese ruht auf zwei Pfeilern. Der erste ist die kategorische Ablehnung der HITLERschen Rassentheorie. Nichts, ja nicht einmal die Talente, dürfen seit dem Dritten Reich als angeboren gelten. Alles muss auf Erfahrung beruhen. Nur so kann man darauf hoffen, eine bessere Gesellschaft zu formen und eine bessere Menschheit zu schaffen. Das ist das große, eherne Nachkriegs-Credo: Alles ist Einflussnahme!
Der zweite Pfeiler ist die unbewusste Tendenz, um den Preis der Objektivität und Wissenschaftlichkeit jeden Charakterzug oder Persönlichkeitsaspekt auf ein frühkindliches Trauma oder eine günstige oder schädliche Erziehungsmaßnahme zurückzuführen, also kausal dafür verantwortlich zu machen. Und damit haben wir ein für alle Mal die frühkindlichen Bezugspersonen und die späteren Erzieher zu den Hauptschuldigen an jeglicher Auffälligkeit oder Missbildung zu machen. Alle sind wir Opfer unserer Umwelt. Aber!
Es ist auch bekannt, dass nicht jede Kontiguität auch eine Korrelation ist, und nicht jede solche eine Kausalität. Aber wenn 's uns in den Kram passt, machen wir gerne aus jedem Erlebnis eine determinierende Urszene, ohne zu prüfen, ob auch noch andere Kausalitäten infrage kommen. Und für jede menschliche Eigenart die uns unterkommt, suchen wir spontan und notorisch nach den Ursachen, also den grundlegenden Einflüssen. Ein Kriminalinspektor würde sich das nie erlauben. Aber die Millionen Amateur-Analytiker haben ja keine Entlassung zu fürchten, dürfen weiter an ihren Kindern herumerziehen und versuchen, ihnen die bereits anerzogenen Macken wieder abzuerziehen. Womit der Schaden nur noch immer größer wird. Aus Neurosen werden Psychosen und schlimmeres. Wenn das denn stimmt mit der Theorie der Traumata.
Stimmt es aber nicht, dann müssen wir nach anderen Erklärungen dafür suchen, dass uns die menschliche Persönlichkeitsentwicklung vorkommt wie Töpferei oder Bildhauerei. Wie Willkür und Zufall. Und dabei darf eben nicht die Beeinflussungslehre richtungsweisend sein. Die Hypothese sei vielmehr, dass diese Lehre von Grund auf falsch ist. Da taucht als nächstes sofort die Frage auf, wie es denn nun aber kommt, dass wir alle so von ihr überzeugt sind und nichts Anderes mehr in Betracht ziehen wollen? Und die Antwort gleicht einer Katastrophe: Weil dann tausende von Büchern und Theorien und Millionen von falsch interpretierten Erfahrungen für den Museumskeller sind, alle Pädagogen, Lehrer und Psychologen arbeitslos würden und neu ausgebildet werden müssten. Millionen Experten würden ihren Job verlieren, ja ihre Berufe die Existenzberechtigung. Das ist wie überall, auf jedem Feld menschlicher Entwicklung: Konservativismus und Reaktionismus behindern jeden Fortschritt. Und vielleicht ja sogar zu Recht. Denn wäre eine umfassend erneuerte Vererbungslehre in der Psychologie denn ein Fortschritt für die Gesellschaft und die Zukunft der Menschheitsgeschichte? Wahrscheinlich nicht! Es bliebe zur Veränderung des Kurses und zur Gestaltung von Individuum und Gesellschaft ja nur die Möglichkeit der Genmanipulation, der Eugenik und der Talente und Charaktere auf Bestellung. Und das kann auch niemand wollen, es sei denn er meinte, man müsse dem Lieben Gott nun doch endlich mal so richtig ins Handwerk pfuschen, damit hier auf Erden Vernunft, Glück, Frieden und Liebe an die Macht kommen mögen. Gott ist aber Eins mit der Dualität. Auch ER kann ihr nicht entkommen noch kann er sie abschaffen oder austricksen. Und so werden das Wünschenswerte und das Abscheuliche weiter die Pole unserer Existenz bilden.
Der Vorteil der Bevorzugung der Genetik als Ursache aller Diversität ist, dass es dadurch leichter fällt zu verzeihen, hinzunehmen, alles und jeden so sein zu lassen. Am Unabänderlichen nicht zu verzweifeln und Menschen zu lieben, auch wenn sie nicht genau so sind wie wir sie gerne hätten.
„Du bist so und nicht anders. Und ich liebe dich wie Gott dich schuf. Und auch das wird uns nicht aus der Dualität befreien. Und wenn ich noch so tiefgründend verstehe, warum du so bist und tust, und woher das kommt, was ich an dir nicht mag, so wirst du doch bleiben wie du bist. Ich kann mich ja auch nicht ändern.“
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)