14.11.2017, 13:19
Ich verstehe es echt nicht. In den 1980ern wusste jeder, der überhaupt etwas mit dem Begriff verbinden konnte, dass "(Reichs)kristallnacht" nichts Harmloses war. Wer den Begriff nicht kannte, wusste es natürlich nicht. Das weiß er aber heute bei "Pogromnacht" oder "Novemberprogrom" auch nicht, wenn er es nicht nachschlägt. (Genauso wie bei Bartholomäusnacht.) Wenn der offizielle Begriff "Vergeltungsnacht" o.ä. (so wie bei "zurückgeschossen") gewesen wäre, würde ich das extreme Unbehagen mit dem alten Ausdruck verstehen, aber in diesem Falle verstehe ich wirklich nicht, wie man der bloßen Bezeichnung solches Gewicht geben kann, weil sie eben nicht verharmlosend ist.
So lächerlich ich den Streit um Begriffe finde, ist es hier nicht uninteressant, da die Debatte über die Bezeichnung übrigens keineswegs abgeschlossen und die Geschichte des Ausdrucks nicht so eindeutig. Es hilft aber wenig, wenn man schon das Sprechen über die unterschiedlichen Bezeichnungen untersagen muss bzw. Bosheit, Dummheit oder Revisionismus unterstellt. Das ist völlig überzogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpo...eichnungen
dort auch, dass Gedenkveranstaltungen schon lange regelmäßig begangen wurden, als noch der "böse" Ausdruck verwendet wurde, vgl. die gezeigte DDR-Briefmarke (obwohl dort eigentlich andere Bezeichnungen vorherrschten).
So lächerlich ich den Streit um Begriffe finde, ist es hier nicht uninteressant, da die Debatte über die Bezeichnung übrigens keineswegs abgeschlossen und die Geschichte des Ausdrucks nicht so eindeutig. Es hilft aber wenig, wenn man schon das Sprechen über die unterschiedlichen Bezeichnungen untersagen muss bzw. Bosheit, Dummheit oder Revisionismus unterstellt. Das ist völlig überzogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpo...eichnungen
dort auch, dass Gedenkveranstaltungen schon lange regelmäßig begangen wurden, als noch der "böse" Ausdruck verwendet wurde, vgl. die gezeigte DDR-Briefmarke (obwohl dort eigentlich andere Bezeichnungen vorherrschten).