24.08.2019, 15:22
Hallo, liebe Hochsprungwelt! Hier was zum Schmökern...
Am 10.10.2017 war ich ja praktisch tot. Seit dem frage ich mich: Wozu lebe ich weiter? Und mir sind schon so einige Antworten eingefallen. Eine betrifft natürlich den Hochsprung, eine der ganz großen Nebensachen des Lebens und der Welt, aber für mein Leben hoch bedeutend, nicht gerade sinngebend aber doch Inhalt gebend. "Wie komme ich da rüber, ohne dafür Jahre lang meine Sprungkraft trainieren zu müssen?" Anders formuliert: "Welche Technik, welche technischen Elemente ermöglichen es mir, immer höher liegende Latten zu überspringen?" Und ich musste da nichts erfinden. Valerie Brumel, der damalige Weltrekordler, machte es uns ja allen vor. Zufällig sogar in Perfektion.
Es ging für meine Generation also nur darum zu sehen, was er da machte, und es ihm gleichzutun. Und dazu mussten wir es verstehen, denn naive Imitationsversuche brachten uns ihm kaum näher. Die Fotoserien von Sportwissenschaftler Toni Nett aus seinen Zeitlupenfilmen waren da schon eine große Hilfe, aber seine Versuche, das Geschehen biomechanisch zu erklären waren nicht nur lückenhaft sondern zuweilen auch falsch und damit irreführend. Und ebenso waren es die Vorstellungen der damaligen Trainer und eingebildeten Experten.
Ohne die Anleitung der wahren Experten meiner Zeit, der Elitespringer im A-Kader des DLV, hätte ich also nie im Leben das praktische und theoretische Niveau erreicht, welches erst meine Erfolge als Hochspringer möglich gemacht haben. Die Technik selbst zu erfinden, war ich nicht genial und begabt genug. Im Gegenteil: Fotodokumente belegen, dass ich vor meinem 21. Lebensjahr nur über ein rudimentäres Grundkönnen verfügte. Dann kam das Olympiajahr 1968 und meine Technik war sogar besser als die von Brumel, so dass ich 1970 drei Deutsche Rekorde und 1971 eine Weltjahresbestleistung aufstellen konnte. Aber danach kamen Zeiten, in denen ich dieses Können wieder verlernte - und zwar weil es theoretisch nicht fundiert, motorisch nicht hinreichend abgespeichert und in meinem biomechanischen und technischen Verstand nicht wirklich verankert war. Dies führte zum vollkommenen Scheitern auf dem Weg zu den OS von München 72, zur Resignation und zur endgültigen Aufgabe.
Da hatte aber auch schon die Auseinandersetzung mit dem Thema "Straddle oder Flop" begonnen, die ich im Folgenden als Trainer und Sportstudent intensiv in Theorie und Praxis aufnahm - ganz im Gegensatz zur Fachwelt, die nur großspurig tönend den Straddle für überholt und minderwertig erklärte und den Flop als technisch weit überlegen bejubelte, ohne jedoch auch nur einen Beweis vorzulegen. Ja, ohne auch nur das Geringste vom Thema verstanden zu haben. Was vorgelegt wurde, waren und sind bis heute pseudowissenschaftliche Abhandlungen, die sich nur auf die sportlichen Erfolge der neuen Hochspringer-Generationen beriefen und dabei die Erfolge der wenigen Straddle-Interpreten einfach ignorierten oder kleinredeten. Tausende von Hochspringern in der Welt versuchten sich im Flop und trieben die Rekorde in die Höhe, während nicht mal eine Hand voll ihr Glück im Straddle versuchten und trotzdem zur Weltspitze gehörten. Und nach dem Motto, "Viele Hunde sind des Hasen Tod." ist der Straddle inzwischen ausgestorben.
Wer die Geschichte dieser Antagonie nicht interessant findet, der hat von der Geschichte der Wissenschaften insgesamt keine Ahnung, denn dort mussten sich über die Jahrtausende immer wieder Einzelkämpfer gegen die Ignoranz und Arroganz der Akademiker und hochwohlgeschätzten Koryphäen durchsetzen, um der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen (ganz zu schweigen vom Papst und den Kirchen). Und diese Tatsache, wird von eben dieser fragwürdigen "geistigen Elite" mit eben dieser Arroganz und Ignoranz in die Müllschlucker der Universitätskorridore gekippt. Dort sehen sie sich erhaben über alles, was nicht von ihresgleichen behauptet wird, und über alle, die sich nicht durch ihre Instanzen zu angesehenen Titelträgern hochgedient haben. Hätte man dieser Ausbrut von Schamanismus und Akademik je geglaubt, so gäbe es heute kein Rad, keine Wagen, keine Motoren und Autos noch Flugzeuge, keine Wasch- und Spülmaschinen und nicht die medizinische Technologie, der ich seit besagtem Datum mein Weiterleben verdanke. Und hätte ich dieses Chaos der unwissenden Meinungsmache nicht die Stirn geboten, so hätte ich nie all das über Hochsprungtechnik herausgefunden und erlernt, was mich in den letzten 25 Jahren befähigt hat, weit über 30 Seniorenweltrekorde aufzustellen. Die weitaus meisten davon sind inzwischen zwar von Floppern geringfügig überboten worden, aber das ist auch heute immer noch kein Beweis für die technische Überlegenheit des Rücklingsfluges - zumal wenn man in Rechnung hält, dass ich seit über 50 Jahren nicht mehr für meine Sprungkraft noch Allgemeinkondition oder Fitness geübt oder gar trainiert habe. Vergleichsweise bin ich trotz einer gewissen Athletik immer noch der "Fliegende Waschlappen" meiner frühen Jahre. Naja - das mit der Athletik ist jetzt allerdings auch vorbei, denn seit ich nicht mehr springen darf, hat sich ein Bäuchlein geformt, welches sich allein mit Fasten oder FDH nicht mehr beseitigen lassen will. Einen lächerlichen Klimmzug krieg ich schon lange nicht mehr hin.
Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen. Zum größten Teil hab ich das schon in meinem Buch erledigt, und zu einem kleineren Teil lohnt es sich nicht weiter darüber zu schreiben, weil es eh nicht oder falsch verstanden werden würde. Es fehlt denen, die es eigentlich angeht, einfach das sachliche und fachliche Fundament, es zu bewerten. Ich will nur ein letztes Mal öffentlich betonen, dass ich auch im Jenseits weiterhin damit rechnen werde, dass eines Tages der Hochsprung wieder in Bewegung kommt und den Straddle wiederentdeckt. Nicht weil die Menschen zu intelligent dazu wären, dies zu versäumen, sondern weil sich auf die Dauer das Bessere in der Welt immer noch durchsetzt. - Wobei: Heutzutage und in den letzten Jahrzehnten wird ja doch alles immer schlechter, denn wenn man etwas Perfektes verbessern will, kann es ja nur schlechter werden. Und wer angesichts des perfekten Straddles glaubt, eine bessere Technik erfinden zu müssen, ist halt nur ein blutiger Amateur wie seinerzeit Dick Fosbury. Die allseits herrschende Perfektion ist das traurige Los der jungen Generationen. Es ist für sie nichts zum Verbessern übriggeblieben.
All das gilt aber wohl nur für die Alte und die Neue Welt, also für das Abendland. Wenn erst einmal die Chinesen und auch die Südasiaten das Thema anpacken, kommt vielleicht nochmal Bewegung in die Rostlaube. Die abendländische Intelligenz und der sportliche Idealismus haben sich selbst abgeschafft, weil sie den Exzessen des Kapitalismus nicht Einhalt gebieten konnten oder wollten. Alles drehte sich nur ums Geld. Und das ist zu wenig, um innovativ zu bleiben, wenn man einmal reich ist. Da muss man sich nicht wundern wenn die Völker verblöden und ihren Führern offenbar nur noch Idiotien einfallen, wie heute den Bolsonaros, Trumps, Orbans und Konsorten. Wenn wir unsere Atemluft retten wollen, müssen wir wohl bald mal auf Brasiliens Städte die eine oder andere kleine Atombombe abwerfen. Und wenn es ums nackte Überleben der Menschheit geht, dann ist die Frage "Straddle oder Flop" wohl endgültig wurscht.
Bleibt gesund und habt Spaß - Euer Thomas
Übrigens:
Expertise ist kein Synonym für Expertentum, also für die Eigenschaft eines Experten, sondern das Wort für die erbrachte Leistung eines Experten, also eine vorliegende Expertenmeinung, ein Gutachten. Beschreibung ist auch keine Bezeichnung. Einklang keine Harmonie. Und man hat Ziele oder man setzt sie (sich), aber man "verfolgt" sie nicht. Öffentliche Sprecher und Schreiber sorgen ständig für zahllose Verwechslungen und Sprach-Chaos. Dies geschieht, seit ich zuhören und lesen kann, regelmäßig und zunehmend und überwiegend im Bereich der Sportberichterstattung, weil dort das Sprachniveau besonders niedrig und die sprachliche "Kreativität" entsprechend "frei" ist. Man macht also nicht mehr - wie früher - Furore sondern man "sorgt" dafür. Das ist aber ganz was Anderes: Der Furor herrscht jeweils hier oder dort. Die Fußballer haben Verteidigen und Abwehren ausgetauscht, sodass sie nicht mehr sich oder ihr Tor verteidigen, sondern "den" gegnerischen Angreifer (der für "schwer zu verteidigen" erklärt wird). Grässlichste aller Wortschöpfungen: "Hinten raus" - Dank sei dem Grimme-Preis-Träger Gerhard Delling und der stumpfsinnigen Welt, die es ohne zu stutzen übernommen hat. Erklärung ist auch keine Begründung, die meistens eigentlich gemeint ist. Und das Opfer eines groben Fouls verletzt nicht sich (selbst), sondern wird verletzt. Aber das ist den Beteiligten in ihrer rücksichtslosen Selbstgerechtigkeit egal. Merke: Dichterische Freiheit steht nur der Dichtung zu! Man sollte dem Volk nicht aufs Maul schauen sondern hauen!Ich habe diesbezüglich über tausend Beispiele für Sprachsünden aller Art gesammelt aber leider keine Energie dafür, all das in ein Buch zu packen, was sich aber sicherlich lohnen würde. Nur nicht mehr für mich, denn den eventuellen Erfolg zu genießen (falls ich überhaupt fertig würde), bliebe mir wohl zu wenig Zeit.
Am 10.10.2017 war ich ja praktisch tot. Seit dem frage ich mich: Wozu lebe ich weiter? Und mir sind schon so einige Antworten eingefallen. Eine betrifft natürlich den Hochsprung, eine der ganz großen Nebensachen des Lebens und der Welt, aber für mein Leben hoch bedeutend, nicht gerade sinngebend aber doch Inhalt gebend. "Wie komme ich da rüber, ohne dafür Jahre lang meine Sprungkraft trainieren zu müssen?" Anders formuliert: "Welche Technik, welche technischen Elemente ermöglichen es mir, immer höher liegende Latten zu überspringen?" Und ich musste da nichts erfinden. Valerie Brumel, der damalige Weltrekordler, machte es uns ja allen vor. Zufällig sogar in Perfektion.
Es ging für meine Generation also nur darum zu sehen, was er da machte, und es ihm gleichzutun. Und dazu mussten wir es verstehen, denn naive Imitationsversuche brachten uns ihm kaum näher. Die Fotoserien von Sportwissenschaftler Toni Nett aus seinen Zeitlupenfilmen waren da schon eine große Hilfe, aber seine Versuche, das Geschehen biomechanisch zu erklären waren nicht nur lückenhaft sondern zuweilen auch falsch und damit irreführend. Und ebenso waren es die Vorstellungen der damaligen Trainer und eingebildeten Experten.
Ohne die Anleitung der wahren Experten meiner Zeit, der Elitespringer im A-Kader des DLV, hätte ich also nie im Leben das praktische und theoretische Niveau erreicht, welches erst meine Erfolge als Hochspringer möglich gemacht haben. Die Technik selbst zu erfinden, war ich nicht genial und begabt genug. Im Gegenteil: Fotodokumente belegen, dass ich vor meinem 21. Lebensjahr nur über ein rudimentäres Grundkönnen verfügte. Dann kam das Olympiajahr 1968 und meine Technik war sogar besser als die von Brumel, so dass ich 1970 drei Deutsche Rekorde und 1971 eine Weltjahresbestleistung aufstellen konnte. Aber danach kamen Zeiten, in denen ich dieses Können wieder verlernte - und zwar weil es theoretisch nicht fundiert, motorisch nicht hinreichend abgespeichert und in meinem biomechanischen und technischen Verstand nicht wirklich verankert war. Dies führte zum vollkommenen Scheitern auf dem Weg zu den OS von München 72, zur Resignation und zur endgültigen Aufgabe.
Da hatte aber auch schon die Auseinandersetzung mit dem Thema "Straddle oder Flop" begonnen, die ich im Folgenden als Trainer und Sportstudent intensiv in Theorie und Praxis aufnahm - ganz im Gegensatz zur Fachwelt, die nur großspurig tönend den Straddle für überholt und minderwertig erklärte und den Flop als technisch weit überlegen bejubelte, ohne jedoch auch nur einen Beweis vorzulegen. Ja, ohne auch nur das Geringste vom Thema verstanden zu haben. Was vorgelegt wurde, waren und sind bis heute pseudowissenschaftliche Abhandlungen, die sich nur auf die sportlichen Erfolge der neuen Hochspringer-Generationen beriefen und dabei die Erfolge der wenigen Straddle-Interpreten einfach ignorierten oder kleinredeten. Tausende von Hochspringern in der Welt versuchten sich im Flop und trieben die Rekorde in die Höhe, während nicht mal eine Hand voll ihr Glück im Straddle versuchten und trotzdem zur Weltspitze gehörten. Und nach dem Motto, "Viele Hunde sind des Hasen Tod." ist der Straddle inzwischen ausgestorben.
Wer die Geschichte dieser Antagonie nicht interessant findet, der hat von der Geschichte der Wissenschaften insgesamt keine Ahnung, denn dort mussten sich über die Jahrtausende immer wieder Einzelkämpfer gegen die Ignoranz und Arroganz der Akademiker und hochwohlgeschätzten Koryphäen durchsetzen, um der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen (ganz zu schweigen vom Papst und den Kirchen). Und diese Tatsache, wird von eben dieser fragwürdigen "geistigen Elite" mit eben dieser Arroganz und Ignoranz in die Müllschlucker der Universitätskorridore gekippt. Dort sehen sie sich erhaben über alles, was nicht von ihresgleichen behauptet wird, und über alle, die sich nicht durch ihre Instanzen zu angesehenen Titelträgern hochgedient haben. Hätte man dieser Ausbrut von Schamanismus und Akademik je geglaubt, so gäbe es heute kein Rad, keine Wagen, keine Motoren und Autos noch Flugzeuge, keine Wasch- und Spülmaschinen und nicht die medizinische Technologie, der ich seit besagtem Datum mein Weiterleben verdanke. Und hätte ich dieses Chaos der unwissenden Meinungsmache nicht die Stirn geboten, so hätte ich nie all das über Hochsprungtechnik herausgefunden und erlernt, was mich in den letzten 25 Jahren befähigt hat, weit über 30 Seniorenweltrekorde aufzustellen. Die weitaus meisten davon sind inzwischen zwar von Floppern geringfügig überboten worden, aber das ist auch heute immer noch kein Beweis für die technische Überlegenheit des Rücklingsfluges - zumal wenn man in Rechnung hält, dass ich seit über 50 Jahren nicht mehr für meine Sprungkraft noch Allgemeinkondition oder Fitness geübt oder gar trainiert habe. Vergleichsweise bin ich trotz einer gewissen Athletik immer noch der "Fliegende Waschlappen" meiner frühen Jahre. Naja - das mit der Athletik ist jetzt allerdings auch vorbei, denn seit ich nicht mehr springen darf, hat sich ein Bäuchlein geformt, welches sich allein mit Fasten oder FDH nicht mehr beseitigen lassen will. Einen lächerlichen Klimmzug krieg ich schon lange nicht mehr hin.
Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen. Zum größten Teil hab ich das schon in meinem Buch erledigt, und zu einem kleineren Teil lohnt es sich nicht weiter darüber zu schreiben, weil es eh nicht oder falsch verstanden werden würde. Es fehlt denen, die es eigentlich angeht, einfach das sachliche und fachliche Fundament, es zu bewerten. Ich will nur ein letztes Mal öffentlich betonen, dass ich auch im Jenseits weiterhin damit rechnen werde, dass eines Tages der Hochsprung wieder in Bewegung kommt und den Straddle wiederentdeckt. Nicht weil die Menschen zu intelligent dazu wären, dies zu versäumen, sondern weil sich auf die Dauer das Bessere in der Welt immer noch durchsetzt. - Wobei: Heutzutage und in den letzten Jahrzehnten wird ja doch alles immer schlechter, denn wenn man etwas Perfektes verbessern will, kann es ja nur schlechter werden. Und wer angesichts des perfekten Straddles glaubt, eine bessere Technik erfinden zu müssen, ist halt nur ein blutiger Amateur wie seinerzeit Dick Fosbury. Die allseits herrschende Perfektion ist das traurige Los der jungen Generationen. Es ist für sie nichts zum Verbessern übriggeblieben.
All das gilt aber wohl nur für die Alte und die Neue Welt, also für das Abendland. Wenn erst einmal die Chinesen und auch die Südasiaten das Thema anpacken, kommt vielleicht nochmal Bewegung in die Rostlaube. Die abendländische Intelligenz und der sportliche Idealismus haben sich selbst abgeschafft, weil sie den Exzessen des Kapitalismus nicht Einhalt gebieten konnten oder wollten. Alles drehte sich nur ums Geld. Und das ist zu wenig, um innovativ zu bleiben, wenn man einmal reich ist. Da muss man sich nicht wundern wenn die Völker verblöden und ihren Führern offenbar nur noch Idiotien einfallen, wie heute den Bolsonaros, Trumps, Orbans und Konsorten. Wenn wir unsere Atemluft retten wollen, müssen wir wohl bald mal auf Brasiliens Städte die eine oder andere kleine Atombombe abwerfen. Und wenn es ums nackte Überleben der Menschheit geht, dann ist die Frage "Straddle oder Flop" wohl endgültig wurscht.
Bleibt gesund und habt Spaß - Euer Thomas
Übrigens:
Expertise ist kein Synonym für Expertentum, also für die Eigenschaft eines Experten, sondern das Wort für die erbrachte Leistung eines Experten, also eine vorliegende Expertenmeinung, ein Gutachten. Beschreibung ist auch keine Bezeichnung. Einklang keine Harmonie. Und man hat Ziele oder man setzt sie (sich), aber man "verfolgt" sie nicht. Öffentliche Sprecher und Schreiber sorgen ständig für zahllose Verwechslungen und Sprach-Chaos. Dies geschieht, seit ich zuhören und lesen kann, regelmäßig und zunehmend und überwiegend im Bereich der Sportberichterstattung, weil dort das Sprachniveau besonders niedrig und die sprachliche "Kreativität" entsprechend "frei" ist. Man macht also nicht mehr - wie früher - Furore sondern man "sorgt" dafür. Das ist aber ganz was Anderes: Der Furor herrscht jeweils hier oder dort. Die Fußballer haben Verteidigen und Abwehren ausgetauscht, sodass sie nicht mehr sich oder ihr Tor verteidigen, sondern "den" gegnerischen Angreifer (der für "schwer zu verteidigen" erklärt wird). Grässlichste aller Wortschöpfungen: "Hinten raus" - Dank sei dem Grimme-Preis-Träger Gerhard Delling und der stumpfsinnigen Welt, die es ohne zu stutzen übernommen hat. Erklärung ist auch keine Begründung, die meistens eigentlich gemeint ist. Und das Opfer eines groben Fouls verletzt nicht sich (selbst), sondern wird verletzt. Aber das ist den Beteiligten in ihrer rücksichtslosen Selbstgerechtigkeit egal. Merke: Dichterische Freiheit steht nur der Dichtung zu! Man sollte dem Volk nicht aufs Maul schauen sondern hauen!Ich habe diesbezüglich über tausend Beispiele für Sprachsünden aller Art gesammelt aber leider keine Energie dafür, all das in ein Buch zu packen, was sich aber sicherlich lohnen würde. Nur nicht mehr für mich, denn den eventuellen Erfolg zu genießen (falls ich überhaupt fertig würde), bliebe mir wohl zu wenig Zeit.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)