(24.06.2019, 20:45)Ericmo schrieb: „Ganz einfach“ : Durch gezieltes langfristiges Training der Muskulatur über das gesamte Bewegungsausmaß des Gelenkes.
Nicht nur, sondern vor allem durch geeignetes Sehnentraining, das übrigens auch die größte Geschwindigkeit produziert.
Der Fuß stößt belastungsmäßig durch Sehnen und Bänder stark an seine Grenzen (114!!!). Die Muskulatur dient zum großen Teil als Konter. Man muss also die Mechanismen des Absprungs genau verstehen, um ein geeignetes Übungspotential zu erstellen.
Die Achillessehnenrissquote im Hochsprung ist enorm hoch. Unter dem Gesichtspunkt sollte man folglich alle Belastungen der unteren Extremität sehen. Da die Achillessehne in Ruhe ein hohes supinatorisches Moment hat, ist klar, dass unter starker Pronation im Absprungprocedere die Sehne unter erhöhten Druck gerät. Man kann in der Hinsicht nicht akribisch genug verfahren. Jede Fahrlässigkeit rächt sich irgendwann.
Das Bindegewebe muss gepflegt werden. Es reißt nicht nur durch falsches Training. Man muss also den speziellen, aber auch den globalen Blick schulen - vor allem in Antizipation!!! Die Prophylaxe betrifft das Rundumwissen!!!
Letztens habe ich mir Trainingsinhalte von Nafi Thiam angesehen und da habe ich gedacht, dass sie den Speer technisch nicht sehr gut wirft. Ich bin in solchen Fällen bei Sabine sofort eingeschritten. Weil ich vor 40 Jahren auch durch HjH sensibilisiert worden bin und seitdem Trainingsinhalte akribisch geprüft habe, war meine Verletzungsquote Richtung 0. Ich lasse auch hier nicht locker und bin eine "einsame Ruferin in der Wüste". Die Sportprophylaxe wird ebenso wie der Klimawandel erst dann beachtet, wenn es 5 nach 12 ist!!! Der DLV und ein Großverein haben meine Arbeit völlig unterschätzt. Ich bin ein absoluter Nischenplayer. HjH hatte sich in den letzten Jahren völlig zurückgezogen und resigniert: "Gertrud, lass es! Es geht denen da oben um ganz andere Dinge!" Ich habe aber den Glauben an das Gute noch nicht verloren und bin immer noch kämpferisch. Ich bin heute durch meine Erfahrungen und vielen Recherchen in der Lage, für jede/n einzelne/n AuA ein geeignetes Programm zu erstellen. Allerdings kosten bestimmte Stellen auch nicht gerade wenig Geld. Man findet das Wissen um diese Region leider nicht gebündelt vor. Das beinhaltet, dass Gelder auch vernünftig kanalisiert werden sollten.
Beispiel für mein Verhalten, das viel Rückgrat erfordert. Ich habe mal eine Fortbildung gehalten, als wir auf biomechanische Untersuchungen zu sprechen kamen und ich den Einwand brachte, dass meine AuA niemals an bestimmten vorgegebenen Übungen teilnähmen! Das müssten sie aber!" "Dann würde ich abreisen!!!" Wenn ich AuA betreue, lasse ich nicht eine Kompromissgeschichte in Tests zu - Punkt!!! Ich opfere niemals meine untermauerte Meinung dem DLV-Team - niemals und zwar zugunsten der gesunden Athletenleistung!!!
Gertrud