Wert-Hierarchien
(Fortsetung)
Das Individuum ist Träger der Moral.
Wenn Staat, Gesellschaft, IOC, IAAF, Funktionäre, Trainer nicht moralisch handeln,
sollte/muss der Athlet sein eigenes Gehirn einschalten
und über die Konsequenzen nachdenken.
Wenn fragwürdige Trainingsmethoden und Übungsformen verlangt werden,
sollte/muss der Athlet sein eigenes Gehirn einschalten
und über die Konsequenzen nachdenken.
Es gibt normative Gründe, die für oder gegen eine Handlung sprechen,
sie empfehlen oder vorschreiben.
Es gibt motivierende Gründe, die tatsächlich zu einer freiwilligen Handlung veranlassen.
Es gibt eine normative Ethik:
Gebote, Verbote, Vorschriften, Anordnungen, Erlaubnisse...
Es gibt eine Teleologische Ethik:
Güter, Werte...
Schnell wird sichtbar, dass Normativität, Realität und Teleologie konfligieren können.
Nun sollte Moral weltfähig sein, in jeder möglichen Welt anwendbar sein.
Das kann nur in einem dialektischen Prozess ablaufen:
Die Setzung der Prinzipien muss sich einerseits an der Wirklichkeit orientieren,
andererseits soll die Moral die faktische Natur überschreiten(Bloch), transzendieren und transformieren,
um zu einem erwünschten Soll-Zustand zu gelangen.
Ideale müssen empirisch in ihrem Referenzrahmen verankert sein,
um zu immanenten Möglichkeiten für Handlungen werden zu können.
Sie müssen realistische, also realisierbare Veränderungen für Ist-Zustände vorschlagen.
'Die Leistung der Moral ist nicht primär,
einer im metaphysischen Sinn objektiven Welt der Gründe zu entsprechen,
sondern sich als autonomes Wesen für die Existenz einer Welt moralischer Gründe selbst verantwortlich zu sehen.
Insofern bleibt unsere moralische Autonomie letztlich konstitutiv für die Autonomie der Moral.
Werte können Moral nicht aufgepropft werden oder sie übertrumpfen.
Moral ist normativ eigenständig und hat in ihrem Geltungs- und Anwendungsbereich das letzte Wort.
Die Moral ist ein normativer Gesamtgestaltungskomplex bezüglich Motiv und Gehalt.
Der Raum der Moral ist ein Raum der Freiheit und der Gebundenheit zugleich.
Die Autorität, die Moral von uns verlangt, sind letztlich wir selbst.
Wir haben Gründe und Werte für Moral, für moralisches Handeln.'
(Forst)
'Freiheit setzt rationale Selbstbestimmung voraus,
diese muss auf Gründe zurück greifen.
(Hösle)
Der Mensch kann nicht ohne Werte leben,
weil er immer nach der Richtigkeit seines Handelns fragen muss und gefragt wird.
Moralische Kompetenz ist Kompetenz für Orientierung und Entscheidung zugleich.
Wie kommen wir zu Werten, wie wirken sie motivational?
(Nach Funiok):
Durch subjektive Erfahrungen mit Evidenzqualität
Es kommt im Entwicklungsprozess als Herausbildung des Selbst zu Wertbindungen
als zentrale Momente der Identitätsbildung.
Zunächst werden Werte der nächsten, massgeblichen Bezugspersonen(Abhängigkeit/MZPTLK) übernommen.
Spätestens ab der Pubertät wird das überprüft bis etwa zum 3. und 4. Lebensjahrzehnt.
Werte müssen in der Kommunikation begründet werden mit Vernunftargumenten,
mit dem transparent machen der Voraussetzungen,
mit der Aufforderung, diese Sicht nachzuvollziehen.
Plausibel und sozial verbindlich sind Werte nur innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft und Lebenswelt,
in der es dieselben massgeblichen Erfahrungen und Wertbindungen gibt
und sich eine Tradition davon gebildet hat.
Welche Werte lassen das Leben gelingen?
Bezogen auf die Gesamt-Weltgesellschaft sind sind solche Wertekanons partikulär.
Moralisches Handeln ist immer sowohl kognitiv als auch affektiv motiviert,
dabei geht es nicht nur um eine Klärung der ethischen Begründungen,
sondern um eine Klärung und Formung von Emotionen,
welche mit unseren Wertorientierungen verbunden sind.
Der emotionale/affektive Aspekt von Lernzielen wird oft vernachlässigt.
Damit Wertorientierung gelingen kann,
muss ein Grundvertrauen zum Leben,
die Anerkennung Anderer
und eine gewisse Selbstachtung 'in Gelöstheit' gewachsen sein,
sonst hängen die Werte in der Luft,
sind nicht in einem guten Leben verankert.'
Moralische Aussagen müssen wahrheitsfähige Aussagen sein.
Das ist nur möglich, wenn die Werte, auf denen diese moralischen Aussagen basieren,
nicht nur meine subjektiven oder unsere gesellschaftlichen Setzungen sind,
sondern Strukturen der Wirklichkeit an sich.
Wertaussagen gehen normativen Aussagen voraus.
Gibt es absolute Werte, auf die jeder Mensch,
egal aus welcher Kultur, verpflichtet werden kann?
Die Menschenrechte, das Grundgesetz sind Wert-realistische Setzungen.
'Die Frage ist nicht, ob alles absolut oder alles relativ ist,
sondern wo wir die Linie ziehen zwischen absoluten Normen, Werten, Rechten,
die nicht infrage zu stellen sind
und jenem, was in der Tat von kulturellen Eigentümlichkeiten
und individuellen Präferenzen abhängt.'
(Hösle)
(Fortsetung)
Das Individuum ist Träger der Moral.
Wenn Staat, Gesellschaft, IOC, IAAF, Funktionäre, Trainer nicht moralisch handeln,
sollte/muss der Athlet sein eigenes Gehirn einschalten
und über die Konsequenzen nachdenken.
Wenn fragwürdige Trainingsmethoden und Übungsformen verlangt werden,
sollte/muss der Athlet sein eigenes Gehirn einschalten
und über die Konsequenzen nachdenken.
Es gibt normative Gründe, die für oder gegen eine Handlung sprechen,
sie empfehlen oder vorschreiben.
Es gibt motivierende Gründe, die tatsächlich zu einer freiwilligen Handlung veranlassen.
Es gibt eine normative Ethik:
Gebote, Verbote, Vorschriften, Anordnungen, Erlaubnisse...
Es gibt eine Teleologische Ethik:
Güter, Werte...
Schnell wird sichtbar, dass Normativität, Realität und Teleologie konfligieren können.
Nun sollte Moral weltfähig sein, in jeder möglichen Welt anwendbar sein.
Das kann nur in einem dialektischen Prozess ablaufen:
Die Setzung der Prinzipien muss sich einerseits an der Wirklichkeit orientieren,
andererseits soll die Moral die faktische Natur überschreiten(Bloch), transzendieren und transformieren,
um zu einem erwünschten Soll-Zustand zu gelangen.
Ideale müssen empirisch in ihrem Referenzrahmen verankert sein,
um zu immanenten Möglichkeiten für Handlungen werden zu können.
Sie müssen realistische, also realisierbare Veränderungen für Ist-Zustände vorschlagen.
'Die Leistung der Moral ist nicht primär,
einer im metaphysischen Sinn objektiven Welt der Gründe zu entsprechen,
sondern sich als autonomes Wesen für die Existenz einer Welt moralischer Gründe selbst verantwortlich zu sehen.
Insofern bleibt unsere moralische Autonomie letztlich konstitutiv für die Autonomie der Moral.
Werte können Moral nicht aufgepropft werden oder sie übertrumpfen.
Moral ist normativ eigenständig und hat in ihrem Geltungs- und Anwendungsbereich das letzte Wort.
Die Moral ist ein normativer Gesamtgestaltungskomplex bezüglich Motiv und Gehalt.
Der Raum der Moral ist ein Raum der Freiheit und der Gebundenheit zugleich.
Die Autorität, die Moral von uns verlangt, sind letztlich wir selbst.
Wir haben Gründe und Werte für Moral, für moralisches Handeln.'
(Forst)
'Freiheit setzt rationale Selbstbestimmung voraus,
diese muss auf Gründe zurück greifen.
(Hösle)
Der Mensch kann nicht ohne Werte leben,
weil er immer nach der Richtigkeit seines Handelns fragen muss und gefragt wird.
Moralische Kompetenz ist Kompetenz für Orientierung und Entscheidung zugleich.
Wie kommen wir zu Werten, wie wirken sie motivational?
(Nach Funiok):
Durch subjektive Erfahrungen mit Evidenzqualität
Es kommt im Entwicklungsprozess als Herausbildung des Selbst zu Wertbindungen
als zentrale Momente der Identitätsbildung.
Zunächst werden Werte der nächsten, massgeblichen Bezugspersonen(Abhängigkeit/MZPTLK) übernommen.
Spätestens ab der Pubertät wird das überprüft bis etwa zum 3. und 4. Lebensjahrzehnt.
Werte müssen in der Kommunikation begründet werden mit Vernunftargumenten,
mit dem transparent machen der Voraussetzungen,
mit der Aufforderung, diese Sicht nachzuvollziehen.
Plausibel und sozial verbindlich sind Werte nur innerhalb einer bestimmten Gemeinschaft und Lebenswelt,
in der es dieselben massgeblichen Erfahrungen und Wertbindungen gibt
und sich eine Tradition davon gebildet hat.
Welche Werte lassen das Leben gelingen?
Bezogen auf die Gesamt-Weltgesellschaft sind sind solche Wertekanons partikulär.
Moralisches Handeln ist immer sowohl kognitiv als auch affektiv motiviert,
dabei geht es nicht nur um eine Klärung der ethischen Begründungen,
sondern um eine Klärung und Formung von Emotionen,
welche mit unseren Wertorientierungen verbunden sind.
Der emotionale/affektive Aspekt von Lernzielen wird oft vernachlässigt.
Damit Wertorientierung gelingen kann,
muss ein Grundvertrauen zum Leben,
die Anerkennung Anderer
und eine gewisse Selbstachtung 'in Gelöstheit' gewachsen sein,
sonst hängen die Werte in der Luft,
sind nicht in einem guten Leben verankert.'
Moralische Aussagen müssen wahrheitsfähige Aussagen sein.
Das ist nur möglich, wenn die Werte, auf denen diese moralischen Aussagen basieren,
nicht nur meine subjektiven oder unsere gesellschaftlichen Setzungen sind,
sondern Strukturen der Wirklichkeit an sich.
Wertaussagen gehen normativen Aussagen voraus.
Gibt es absolute Werte, auf die jeder Mensch,
egal aus welcher Kultur, verpflichtet werden kann?
Die Menschenrechte, das Grundgesetz sind Wert-realistische Setzungen.
'Die Frage ist nicht, ob alles absolut oder alles relativ ist,
sondern wo wir die Linie ziehen zwischen absoluten Normen, Werten, Rechten,
die nicht infrage zu stellen sind
und jenem, was in der Tat von kulturellen Eigentümlichkeiten
und individuellen Präferenzen abhängt.'
(Hösle)