Oliver schrieb: Es ist leider menschlich, dass man nicht alle Erkenntnisse preisgeben möchte, was in Deinem Fall mehr als Schade ist. Bitte schreibe doch mal alles in einem Buch auf und hinterlege das Buch bei einem Notar. Somit kannst Du sicherstellen, dass Dein "Lebenswerk" solange Du lebst Dein Geheimnis bleibt und nach Deinem Tod noch andere davon profitieren können.
Da reicht ein Buch nicht aus. Ich habe zig Ordner. Ich bin dabei, z. B. nur für einen Muskelkomplex mit hohem Verletzungsrisiko einen Ordner anzulegen, weil man ansonsten permanent sucht. Ich habe bereits den wichtigen Teil in einem Überblick auf ein DIN A-Format gebracht. Ich werde diesen Überblick aber schon mehreren befreundeten Trainern zukommen lassen.
Ein Beispiel, wie ich "ticke": Der biceps femoris ist unser vulnerabler Muskel, weil er wegen seiner Länge in derselben Zeit wie die anderen Hamstringanteile viel mehr unter Druck pro Zentimetereinheit steht. Folglich mache ich mir Gedanken, wie man das zumindest abmildern und ändern könnte. Ich finde solche Gedankengänge sehr spannend. Nun kann man in der Hinsicht nicht nur regional, sondern muss up- und downstream denken. Solche Tatsachen setzen ein globales Verständnis voraus, um zu soliden Ergebnissen zu kommen. - Könnt ihr euch jetzt vorstellen, dass ich mich teilweise bei Fortbildungen gelangweilt und auch desillusioniert zurücklehne, wenn ich als Übung immer wieder die tiefe Kniebeuge in Programmen sehe, obwohl sie auch von Weltklasseathleten durchgeführt wird? Es gibt Übungen auch in Aufwärmprogrammen, die "Gift" für diesen Bereich sind; aber man sieht sie immer wieder auch bei Spitzenleuten. Mich wundern daher spezielle Verletzungen nicht!!! Manche bleiben auch gesund dabei, weil sie über eine überdimensionale, stabile Orthopädie verfügen; aber viele fallen dadurch aus - und um die geht´s mir.
Es ist eine große Herausforderung für eine Trainer-Schützling-Einheit, diese Strategien sehr konzentriert und in aller Abgeschiedenheit zu bewältigen. Der Athlet muss lernen, seinen Körper in allen Facetten zu spüren. Es ist diese Fokussierung, die man im Training immer wieder angehen muss, um verletzungsfrei zu überleben. In meiner Vorstellung hat diese eyecatcher-Team-Mentalität keinen Platz.
Gertrud