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Teil 10/5: Diverse Autoren über Verantwortung
16. Hösle(Fortsetzung)
Die Schere zwischen beschleunigter technisch-wissenschaftlicher Entwicklung und stagnierendem,
wenn nicht gar regredierendem ethischen Bewusstsein öffnet sich immer mehr.
In der Freiheit der Un-Entschiedenheit liegt das Geschick, das Schicksal.
Die Meisten sind auf die kommenden Krisen intellektuell und moralisch nicht - genügend - vorbereitet.
Ohne apriorische Prinzipien lassen sich letzte Werte und kategorische Normen nicht begründen
gegen Kräfte des Eigennutzes, der Bosheit, der Trägheit und der Dummheit.
(MZPTLK: die auch im Sport virulent sind, wie jeder täglich beobachten kann)
Mangel an gemeinsamen, intersubjektiv anerkannten Werten erschwert gemeinsames Handeln.
Wer an gar nichts glaubt, der wird nicht bereit sein, sich für das einzusetzen,
was seinen momentanen Vorteil transzendiert.
Die Moral überschreitet, transzendiert die faktische Natur.
Man kann aus Fakten nicht Normen abzuleiten beanspruchen, dies behauptet der naturalistische Fehlschluss.
(MZPTLK: das lasse ich hier mal offen, Kant sieht das so, Jonas anders,
bei Hösle ist das nicht wirklich überzeugend und abschliessend geklärt)
Der objektive Idealismus(von Hösle) sagt.
Es gibt apriorische Begriffe, also solche, die wir in unserem Denken entwickeln
und die nicht auf Erfahrung rückführbar sind.
Aber im Entwickeln dieses apriorischen Begriffssystems erfassen wir das Wesen der Wirklichkeit
- wir stülpen ihr nicht etwas über.
Was es gibt, das ist im Prinzip auch erkennbar.
Es gibt nichts Un-Kategorisierbares.
(MZPTLK: was ist hier mit dem 'naturalistischen Fehlschluss'?)
Fast alle nach-Hegelianischen Philosophien sind inkonsistent,
sie sind selbst-widersprüchlich, weil sie das, was sie selbst präsupponieren
- die Möglichkeit philosophischer Wahrheit -
entweder ausdrücklich negieren oder zumindest nicht begründend einholen.
Die Pointe der Transzendentalpragmatik besteht nun darin,
den Gedanken der Intersubjektivität mit demjenigen der Reflexion zu verbinden.
Sie ist eine reflexive Tranzendentalphilosophie der Intersubjektivität.
Eine Begründung von Ethik bereitet besondere Schwierigkeiten:
Einerseits kann sie nicht empirisch sein,
weil normative Sätze auf empirische Sätze nicht rückführbar sind
- bzw. auf empirische Sätze nur dann, wenn diese mit apriorischen verbunden sind.
Andererseits folgen ethische Sätze sicher nicht aus der formalen Logik
(Töte soviele Menschen wie möglich, ohne dich dabei erwischen zu lassen).
Anders als die Gesinnungsethik Kants, für die nichts bezeichnender ist als sein Verneinen der Frage,
ob es gestattet ist, zur Rettung des Lebens eines Unschuldigen einen Mörder zu belügen,
will die Transzendentalpragmatik eine - im Sinne Webers - Verantwortungsethik sein.
MZPTLK: Wenn nun also Trainer es sich leicht machen und lediglich der Gesinnungsethik Kants folgen
oder sich mit der formalen Logik begnügen, dann kommt es - wie im Sport leider vielfach geschehen -
immer wieder zu rücksichtslosem, mindestens unreflektiertem,
jedenfalls verantwortungslosem Verhalten gegenüber Athleten.
MZPTLK: Das korrespondiert auch oft mit der Verdrängung geltungstheoretischer Fragestellungen
(was dürfen, sollen wir tun?)
zugunsten genetischer Fragestellungen(was ist machbar?)
und dem entsprechenden Machbarkeitswaht ohne Folgenabschätzung.
Alles ist genetisch entstanden, aber nicht alles gilt, ist gut, wahr, inter-subkektiv wünschens-wert.
Ohne ein Grundvertrauen in die Vernunft(das selbst noch argumentativ ausgewiesen sein muss),
ohne die Hoffnung, man könne selbst in seinem Leben als Diener dieser Vernunft wirken,
ohne eine Liebe zur Vernunft ist Philosophie zum Scheitern verurteilt.
Das Russell-Wittgensteinsche Reflexivitäts-Verbot ist schon aus logischen Gründen nicht haltbar
- um vom Philosophischen zu schweigen.
Der Schaden, den es in der Philosophie des 20. Jhs angerichtet hat, ist unermesslich.
Es gibt Wahrheit. Denn ohne Wahrheit ist Irrtum unmöglich.
Es muss wahr sein, dass wir uns irren können.
Metaaussage: Alles/Etwas ist präzisierbar.
Wenn wir zu präziseren Ergebnissen gelangen, bestätigen wir die Meta-Aussage.
Wittgenstein kann nicht ausschliessen, dass ein kollektiver Wandel in einer Gemeinschaft dazu führt,
dass Einzelne, die sich gegen diesen Wandel sträuben, von der Gemeinschaft als Wahnsinnige bezeichnet werden.
Ob ein Einzelner Holocaustfan ist und von der Gemeinschaft eingesperrt wird
oder die Gemeinschaft Holocaustfan ist und den Einzelnen in den Knast steckt,
bei Wittgenstein hat immer die Gemeinschaft recht.
Es gibt dann keine normative Instanz jenseits der Übereinstimmung der Mehrheits-Gemeinschaft,
diese Konsenstheorie der Wahrheit verfehlt die normative Dimension, ist falsch oder tautologisch.
Die neuzeitliche Philosophie hat das Problem der Intersubjektivität unterschätzt.
Bei Kant kommt ein intersubjektiver Geist nicht zufälligerweise kaum vor.
Seine Ethik ist zu einseitig auf isolierte Subjekte gegründet,
seine Beziehungen zu anderen Subjekten werden nicht als wesentlich gedeutet.
Für Hösle ist Intersubjektivität eine höhere Kategorie als Subjektivität.
Die Weiterentwicklung der Letztbegründung führt zur Intersubjektivität.
Die Transformation der Subjekt-Philosophie in Intersubjektivität-Philosophie
führt zum Objektiven Idealismus der Intersubjektivität.
En Konsens ist nur dann ein rationaler, wenn er bestimmten, dem Konsens vorausgehenden Kriterien folgt:
denjenigen von Evidenz und Kohärenz.
Konsens hingegen ist ein formales und kriterial leeres Ziel, ist niemals ein Wahrheitskriterium
Evidenz und Kohärenz sind Meta-Kriterien für die Vernünftigkeit eines Konsens/Kompromisses.
Dennoch sind Transzendentalpragmatik und Diskursethik für Hösle einer richtigen Intention auf der Spur.
(Darum hat MZPTLK diese auch vorgestellt - auch mit dem richtigen Riecher )
Historische Systematik:
1. Subjektiver Idealismus der Subjektivität(Kant, Fichte)
2. Subjektiver Idealismus der Inter-Subjektivität(Apel)
3. Objektiver Idealismus des ersten Paradigmas(Platon)
4. Objektiver Idealismus des zweiten Paradigmas(Hegel)
5. Objektiver Idealismus der Inter-Subjektivität(Hösle)
Ohne synthetisch-apriorische Sätze gibt es keine Induktion,
insbesonders gibt es keine objektive Ethik
Ein naturalistischer Empirismus hat daher nahezu unvermeidlich nihilistische Konsequenzen in der Ethik.
Ein Empirismus ohne synthetische Sätze a priori läuft auf die Leugnung einer bewusstseinsunabhängigen Aussenwelt hinaus, denn der Satz: 'Es gibt eine bewusstseinsunabhängige Aussenwelt' ist weder analytisch noch empirisch.
Objektiv-Idealistisch ist eine Position, die annimmt, dass es synthetisch-apriorische Erkenntnis gibt
und dass diese Erkenntnus der subjektiv-intersubjektiven Vernunft vorausgegangen ist.
Aber wie ist es möglich, dass das apriorische Denken,
das ohne Bezug auf die Aussenwelt operiert(MZPTLK: Hm...), die Wirklichkeit erfassen kann?
Die Natur ist wie im subjektiven Idealismus nichts Geist-Fremdes,
aber sie ist, wie im Realsmus nicht Prinzipat des endlichen Geistes sondern eines Prinzips,
das Natur und endlichem Geist gleichermassen vorausgeht.
Dieses Prinzip lässt sich als objektive Vernunft fassen.
Die Pointe des Objektiven Idealismus:
Annahme, dass die objektive Vernunft eine solche im vollsten Sinn des Wortes ist
und dass sie weder auf die Natur noch auf das subjektive Bewusstsein noch auf den intersubjektiven Geist reduzierbar ist.
Der objektive Idealismus hält diese objektive Vernunft nicht für eine Seinssphäre neben anderen,
sondern für das Wesen aller realen Sphären.
Während der Naturalismus das Sein der Natur,
der Psychologismus Bewusstseinszustände,
die Transzendentalpragmatik intersubjektive Anerkennungsprozesse
für das eigentliche und erste Sein hält,
hält der Objektive Idealismus jene objektive Vernunft für den Grund allen Seins.
Sie ist zugleich der Grund aller Geltungsansprüche, aller Normen und Werte,
denn die eigentümliche Dimension des Normativen und Idealen ist für den Objektiven Idealismus
gegenüber allem Faktischen(Natur, subjektiver und intersubjektiver Geist) transzendental.
Diese objektive Vernunft kann nicht sinnlich wahrgenommen werden,
auch ist sie nicht Gegenstand der Introspektion oder der Interpretation.
Sie ist Gegenstand des Denkens.
Sie ist anders als die Natur nicht räumlich,
anders als subjektive Bewusstseinszustände nicht zeitlich,
sie ist in diesem Sinne von allem Realen streng er unterschieden,
als es etwa physische Objekte voneinander
oder selbst etwas Physischem von etwas Psychischem ist.
Aber eben weil sie nicht räumlich oder zeitlich ist, wäre nichts irreführender als die Auffassung,
sie sei an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit.
Sie ist weder im Raum noch in der Zeit.
Sie ist der Inbegriff aller apriorischen Wahrheiten,
die das Sein der Welt bestimmen und von dem endlichen Denken im Rückgang auf sich selbst erfasst werden.
Insofern ist sie allem Seienden immanent.
Es ist leicht zu sehen, dass der Objektive Idealismus eine Synthese von Realismus und Subjektivem Idealismus darstellt.
Denn wie der Realismus nimmt er an, dass es eine von dem subjektiven
oder intersubjektiven Denken unabhängige Natur gibt,
wie der subjektive Idealismus geht er davon aus, dass das Denken autonom ist,
auch wenn es gerade in seiner Spontanität an etwas Absoluten
nicht von ihm gesetzten , sondern es setzenden Teil hat.
Hoffentlich passt das alles in die Birne.
Wenn nicht: das Leben geht auch so weiter.
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Teil 10/5: Diverse Autoren über Verantwortung
16. Hösle(Fortsetzung)
Die Schere zwischen beschleunigter technisch-wissenschaftlicher Entwicklung und stagnierendem,
wenn nicht gar regredierendem ethischen Bewusstsein öffnet sich immer mehr.
In der Freiheit der Un-Entschiedenheit liegt das Geschick, das Schicksal.
Die Meisten sind auf die kommenden Krisen intellektuell und moralisch nicht - genügend - vorbereitet.
Ohne apriorische Prinzipien lassen sich letzte Werte und kategorische Normen nicht begründen
gegen Kräfte des Eigennutzes, der Bosheit, der Trägheit und der Dummheit.
(MZPTLK: die auch im Sport virulent sind, wie jeder täglich beobachten kann)
Mangel an gemeinsamen, intersubjektiv anerkannten Werten erschwert gemeinsames Handeln.
Wer an gar nichts glaubt, der wird nicht bereit sein, sich für das einzusetzen,
was seinen momentanen Vorteil transzendiert.
Die Moral überschreitet, transzendiert die faktische Natur.
Man kann aus Fakten nicht Normen abzuleiten beanspruchen, dies behauptet der naturalistische Fehlschluss.
(MZPTLK: das lasse ich hier mal offen, Kant sieht das so, Jonas anders,
bei Hösle ist das nicht wirklich überzeugend und abschliessend geklärt)
Der objektive Idealismus(von Hösle) sagt.
Es gibt apriorische Begriffe, also solche, die wir in unserem Denken entwickeln
und die nicht auf Erfahrung rückführbar sind.
Aber im Entwickeln dieses apriorischen Begriffssystems erfassen wir das Wesen der Wirklichkeit
- wir stülpen ihr nicht etwas über.
Was es gibt, das ist im Prinzip auch erkennbar.
Es gibt nichts Un-Kategorisierbares.
(MZPTLK: was ist hier mit dem 'naturalistischen Fehlschluss'?)
Fast alle nach-Hegelianischen Philosophien sind inkonsistent,
sie sind selbst-widersprüchlich, weil sie das, was sie selbst präsupponieren
- die Möglichkeit philosophischer Wahrheit -
entweder ausdrücklich negieren oder zumindest nicht begründend einholen.
Die Pointe der Transzendentalpragmatik besteht nun darin,
den Gedanken der Intersubjektivität mit demjenigen der Reflexion zu verbinden.
Sie ist eine reflexive Tranzendentalphilosophie der Intersubjektivität.
Eine Begründung von Ethik bereitet besondere Schwierigkeiten:
Einerseits kann sie nicht empirisch sein,
weil normative Sätze auf empirische Sätze nicht rückführbar sind
- bzw. auf empirische Sätze nur dann, wenn diese mit apriorischen verbunden sind.
Andererseits folgen ethische Sätze sicher nicht aus der formalen Logik
(Töte soviele Menschen wie möglich, ohne dich dabei erwischen zu lassen).
Anders als die Gesinnungsethik Kants, für die nichts bezeichnender ist als sein Verneinen der Frage,
ob es gestattet ist, zur Rettung des Lebens eines Unschuldigen einen Mörder zu belügen,
will die Transzendentalpragmatik eine - im Sinne Webers - Verantwortungsethik sein.
MZPTLK: Wenn nun also Trainer es sich leicht machen und lediglich der Gesinnungsethik Kants folgen
oder sich mit der formalen Logik begnügen, dann kommt es - wie im Sport leider vielfach geschehen -
immer wieder zu rücksichtslosem, mindestens unreflektiertem,
jedenfalls verantwortungslosem Verhalten gegenüber Athleten.
MZPTLK: Das korrespondiert auch oft mit der Verdrängung geltungstheoretischer Fragestellungen
(was dürfen, sollen wir tun?)
zugunsten genetischer Fragestellungen(was ist machbar?)
und dem entsprechenden Machbarkeitswaht ohne Folgenabschätzung.
Alles ist genetisch entstanden, aber nicht alles gilt, ist gut, wahr, inter-subkektiv wünschens-wert.
Ohne ein Grundvertrauen in die Vernunft(das selbst noch argumentativ ausgewiesen sein muss),
ohne die Hoffnung, man könne selbst in seinem Leben als Diener dieser Vernunft wirken,
ohne eine Liebe zur Vernunft ist Philosophie zum Scheitern verurteilt.
Das Russell-Wittgensteinsche Reflexivitäts-Verbot ist schon aus logischen Gründen nicht haltbar
- um vom Philosophischen zu schweigen.
Der Schaden, den es in der Philosophie des 20. Jhs angerichtet hat, ist unermesslich.
Es gibt Wahrheit. Denn ohne Wahrheit ist Irrtum unmöglich.
Es muss wahr sein, dass wir uns irren können.
Metaaussage: Alles/Etwas ist präzisierbar.
Wenn wir zu präziseren Ergebnissen gelangen, bestätigen wir die Meta-Aussage.
Wittgenstein kann nicht ausschliessen, dass ein kollektiver Wandel in einer Gemeinschaft dazu führt,
dass Einzelne, die sich gegen diesen Wandel sträuben, von der Gemeinschaft als Wahnsinnige bezeichnet werden.
Ob ein Einzelner Holocaustfan ist und von der Gemeinschaft eingesperrt wird
oder die Gemeinschaft Holocaustfan ist und den Einzelnen in den Knast steckt,
bei Wittgenstein hat immer die Gemeinschaft recht.
Es gibt dann keine normative Instanz jenseits der Übereinstimmung der Mehrheits-Gemeinschaft,
diese Konsenstheorie der Wahrheit verfehlt die normative Dimension, ist falsch oder tautologisch.
Die neuzeitliche Philosophie hat das Problem der Intersubjektivität unterschätzt.
Bei Kant kommt ein intersubjektiver Geist nicht zufälligerweise kaum vor.
Seine Ethik ist zu einseitig auf isolierte Subjekte gegründet,
seine Beziehungen zu anderen Subjekten werden nicht als wesentlich gedeutet.
Für Hösle ist Intersubjektivität eine höhere Kategorie als Subjektivität.
Die Weiterentwicklung der Letztbegründung führt zur Intersubjektivität.
Die Transformation der Subjekt-Philosophie in Intersubjektivität-Philosophie
führt zum Objektiven Idealismus der Intersubjektivität.
En Konsens ist nur dann ein rationaler, wenn er bestimmten, dem Konsens vorausgehenden Kriterien folgt:
denjenigen von Evidenz und Kohärenz.
Konsens hingegen ist ein formales und kriterial leeres Ziel, ist niemals ein Wahrheitskriterium
Evidenz und Kohärenz sind Meta-Kriterien für die Vernünftigkeit eines Konsens/Kompromisses.
Dennoch sind Transzendentalpragmatik und Diskursethik für Hösle einer richtigen Intention auf der Spur.
(Darum hat MZPTLK diese auch vorgestellt - auch mit dem richtigen Riecher )
Historische Systematik:
1. Subjektiver Idealismus der Subjektivität(Kant, Fichte)
2. Subjektiver Idealismus der Inter-Subjektivität(Apel)
3. Objektiver Idealismus des ersten Paradigmas(Platon)
4. Objektiver Idealismus des zweiten Paradigmas(Hegel)
5. Objektiver Idealismus der Inter-Subjektivität(Hösle)
Ohne synthetisch-apriorische Sätze gibt es keine Induktion,
insbesonders gibt es keine objektive Ethik
Ein naturalistischer Empirismus hat daher nahezu unvermeidlich nihilistische Konsequenzen in der Ethik.
Ein Empirismus ohne synthetische Sätze a priori läuft auf die Leugnung einer bewusstseinsunabhängigen Aussenwelt hinaus, denn der Satz: 'Es gibt eine bewusstseinsunabhängige Aussenwelt' ist weder analytisch noch empirisch.
Objektiv-Idealistisch ist eine Position, die annimmt, dass es synthetisch-apriorische Erkenntnis gibt
und dass diese Erkenntnus der subjektiv-intersubjektiven Vernunft vorausgegangen ist.
Aber wie ist es möglich, dass das apriorische Denken,
das ohne Bezug auf die Aussenwelt operiert(MZPTLK: Hm...), die Wirklichkeit erfassen kann?
Die Natur ist wie im subjektiven Idealismus nichts Geist-Fremdes,
aber sie ist, wie im Realsmus nicht Prinzipat des endlichen Geistes sondern eines Prinzips,
das Natur und endlichem Geist gleichermassen vorausgeht.
Dieses Prinzip lässt sich als objektive Vernunft fassen.
Die Pointe des Objektiven Idealismus:
Annahme, dass die objektive Vernunft eine solche im vollsten Sinn des Wortes ist
und dass sie weder auf die Natur noch auf das subjektive Bewusstsein noch auf den intersubjektiven Geist reduzierbar ist.
Der objektive Idealismus hält diese objektive Vernunft nicht für eine Seinssphäre neben anderen,
sondern für das Wesen aller realen Sphären.
Während der Naturalismus das Sein der Natur,
der Psychologismus Bewusstseinszustände,
die Transzendentalpragmatik intersubjektive Anerkennungsprozesse
für das eigentliche und erste Sein hält,
hält der Objektive Idealismus jene objektive Vernunft für den Grund allen Seins.
Sie ist zugleich der Grund aller Geltungsansprüche, aller Normen und Werte,
denn die eigentümliche Dimension des Normativen und Idealen ist für den Objektiven Idealismus
gegenüber allem Faktischen(Natur, subjektiver und intersubjektiver Geist) transzendental.
Diese objektive Vernunft kann nicht sinnlich wahrgenommen werden,
auch ist sie nicht Gegenstand der Introspektion oder der Interpretation.
Sie ist Gegenstand des Denkens.
Sie ist anders als die Natur nicht räumlich,
anders als subjektive Bewusstseinszustände nicht zeitlich,
sie ist in diesem Sinne von allem Realen streng er unterschieden,
als es etwa physische Objekte voneinander
oder selbst etwas Physischem von etwas Psychischem ist.
Aber eben weil sie nicht räumlich oder zeitlich ist, wäre nichts irreführender als die Auffassung,
sie sei an einem anderen Ort oder zu einer anderen Zeit.
Sie ist weder im Raum noch in der Zeit.
Sie ist der Inbegriff aller apriorischen Wahrheiten,
die das Sein der Welt bestimmen und von dem endlichen Denken im Rückgang auf sich selbst erfasst werden.
Insofern ist sie allem Seienden immanent.
Es ist leicht zu sehen, dass der Objektive Idealismus eine Synthese von Realismus und Subjektivem Idealismus darstellt.
Denn wie der Realismus nimmt er an, dass es eine von dem subjektiven
oder intersubjektiven Denken unabhängige Natur gibt,
wie der subjektive Idealismus geht er davon aus, dass das Denken autonom ist,
auch wenn es gerade in seiner Spontanität an etwas Absoluten
nicht von ihm gesetzten , sondern es setzenden Teil hat.
Hoffentlich passt das alles in die Birne.
Wenn nicht: das Leben geht auch so weiter.