(22.04.2018, 17:59)omega schrieb: Zu den Videos mit Robert Harting: Inzwischen wird er die Gewichthebeübungen nicht mehr maximal ausführen. Heutzutage sind bei ihm sicherlich Technik, Koordination und vor allen Regeneration im Fokus. Das wird auch in den Episoden auf sechsviertel.de deutlich.
Der Körper hat auch Memory-Effekt. Ein derartiges Training hat sicherlich Langzeitauswirkungen. Es kommt auch auf das Übungspotential an. Es ist die Frage, ob man auch unter leichtathletischen Gesundheitsaspekten diese gewichtheberischen Übungen beibehalten sollte. Ich war gerade mit zwei Schülern im Kraftraum und kam auf einmal auf die Idee, eine Kraftübung ganz akzentuiert auf den Sprint in einem größeren Bewegungsausschnitt zu konstruieren. Ich habe sozusagen die Bewegung über einen längeren Zeitraum durchführen lassen. Uns darf die Freude an der Übungskonstruktion niemals ausgehen. Je mehr Input wir an Informationen über die Funktionen haben, um so konstruktionsfreudiger sollten wir werden. Ich arbeite ständig und sehr gerne an Umsetzungen. Die Schüler erleben so immer neue Facetten an ihrem Körper. Ich konstruiere immer weiter individuelle Übungen, weil die Körper so unterschiedlich sind. Wie bekomme ich z. B. einen Außenpronierer im Sprint hin? Ich muss natürlich die Ursachen dafür kennen. In welchem Bewegungsabschnitt tritt die AR besonders auf? Nur wer richtig fragt, kann auch auf die richtigen Lösungen kommen.
Ich habe selbst in meiner Jugend das gewichtheberische Krafttraining bis zum Abwinken trainiert und favorisiert und habe eine absolute Kehrtwendung gemacht. Ich achte peinlich genau darauf, die leichtathletisch aktiven Strukturen zu unterstützen. Meistens ist die Belastung auf Strukturen, die wir nicht brauchen, dabei sehr gering.
Gertrud