(02.12.2015, 22:02)Halloo schrieb:Der Jenenser Zoologe Martin Fischer schickt Tiere auf ein Laufband zwischen zwei Röntgenstrahlen zum flitzen.(02.12.2015, 21:15)Gertrud schrieb:Wenn Tiere identischer Art beim schnellen Lauf unterschiedliche Bewegungsmuster aufweisen, man zudem immer wieder die schnellen Tiere wie Geparden u.ä als technisches löbliches Vorbild nennt (oft hier geschehen), dann wäre mein Rückschluss, dass jegliches Eingreifen in Bewegungsabläufe beim Menschen kontraproduktiv sein müssten. Ich weiß, dass das nicht ganz stimmt und überspitzt ist. Jedenfall haben die schnellen Tiere keine Trainer, die an ihnen herummachen(30.11.2015, 20:48)Maschkov schrieb: speziell im sprint glaub ich das nicht. ich denke eher, das sehr viele schnelle sprinter bewegungen einfach so von sich aus machen. und das deren trainer, der das erkennt, das einfach so lässt. deswegen meine frage, ob den der bolt das auch so macht.
es ist ja unbestritten, das physikalisch und biomechanisch da alles erklärt werden kann - nur die ansteuerung passiert im hirn.
deswegen meine frage.
eine natürliche bewegung ist immer schneller, als eine antrainierte und selbst als eine, die zum automatismus geworden ist.
deswegen halte ich das spezielle ergründen von techniken als spekulation, solange ich nicht weiss, was der athlet macht.
natürlich muss grundlegend alles vorhanden sein - aber diese dinge wissen alle (so hofft man). der rest ist dann individualismus und ist bei jedem anders.
warum soll ich das dann ergründen ? bringt einen das wirklich weiter ?
So einfach sehe ich das nicht. Es gibt auch Fehler, die man abstellen sollte. Da sollte man als Trainer schon in der Lage sein, die richtigen Korrekturen durch ausgesuchte Übungen vorzunehmen.
Es wäre mal interessant zu wissen, ob die Tiere einer Spezies alle gleich sprinten (Geparde z. B.) oder unterschiedlich und welche Leistungsunterschiede es gibt. Ich kann mir auch vorstellen, dass es auch im Tierreich durch Umwelteinflüsse Leistungseinbußen gibt (wenn ich so die Raben und Elstern auf dem Schulhof die Pommes fressen sehe).
Gertrud
Der Trainer Busemann hat zu diesem Thema mal geäußert - ich habs wohl schon mal geschreiben - dass wohl niemand auf den Gedanken käme zum Vogelflug zu äußern: Schaut mal, wie komisch dieser Vogel fliegt.
Am Werk sind Hochleistungskameras mit 2.000(!) Bildern pro Sekunde.
1 Gigabyte Daten in ein paar Sekunden.
Die meisten Biomechaniker kleben den Tieren oder Menschen eine
...ääh bekleben sie von aussen mit Punkten, um die Bewegungskonfigurationen zu erspähen,
Fischer begnügt sich nicht damit, er geht in medias res, unter die Haut, bis auf die Knochen.
Warum ist das viel genauer? Weil Falten, Fett, Fell und äussere Muskulatur die wirkliche Mechanik verdecken.
Inzwischen liegen über 50.000 Aufnahmen von verschiedensten Tieren vor
Eine der Erkenntnisse: Nach Untersuchungen der Laufstile von mehr als 400 Hunden aus 32 Rassen
ergab sich die überraschende Erkenntnis: Alle Hunde laufen weitgehend gleich.
Bei Ratten agieren etwa 60 Muskeln pro Körpersete.
Bei einem Parcours mit zentimetertief eingebauter Falltür laufen viele Tiere ungestört weiter,.
Offenbar sind die Reaktionsgeschwindigkeiten der Beinmuskeln schneller(bis zu 5 Millisekunden)
als es ein Nervenimpuls zum Gehirn schafft.
Sozusagen ein Subsidiaritätsprinzip: Weil die Zentrale zu weit weg und zu lahmarschig ist,
erledigen das die fixen, kompetenten Kräfte vor Ort(Gertrud, das ist doch Wasser auf Deine Mühlen, oder?).
Fischer: Je mehr Intelligenz in den Muskeln selbst stecke,
desto schneller die Reaktion, desto besser die Chancen, Kampf oder Flucht zu überleben.
Bei manchen Hunden regiert eine intelligente Mechanik zur Stabilisierung der Beine bei unebenen Bodenverhältnissen.
Vor allem auch ein besonders bewegliches Schulterblatt ermöglicht fliessende Bewegungen.
Dabei ist das 'Unerwartete', dass die Unterschiede zwischen einzelnen Hunden grösser sind als die zwischen den Rassen.
Für MZPTLK vielleicht doch nicht so ganz erstaunlich,
denn auch bei den Hunden gibt es Couch Potatoes und Bewegungsfreudige.