17.12.2017, 08:41
Zustimmung - UND als Genie wird man nicht geboren oder macht sich selbst dazu. Weltrekordler kann ich aus mir selbst heraus werden (Talent, Training und ein wenig Glück vorausgesetzt), zum Genie machen mich andere und dieses "zum Genie machen" ist nur bedingt durch mein Zutun bewusst steuerbar. Selbstverständlich wird man erst zum Genie, wenn man genug Menschen mit einer Leistung beeindruckt hat, je weniger vergleichbar ein solches Tun ist - ein Künstler wir ja durch seine Einzigartigkeit zum Genie - desto größer die Wahrscheinlichkeit zum Genie erkoren zu werden, Zeitgeist, Gesellschaft etc. vorausgesetzt.
Letztlich läuft es daruaf hinaus, dass der Begriff Genie ein Substitut für die Anerkennung einer Leistung ist, die ich nicht direkt messen kann. Das diese Subjektivität die Möglichkeit bietet sein eigenes Bild (bewusst oder unbewusst) überzubewerten, ist sicher auch der Funktionweise unsere Gehirns geschuldet. Denker - egal ob Naturwissenschaftler oder Philosophen - erbringen ihre Leistung aber nachvollziehbar, auch wenn sie ungewöhnliches erdacht haben. Ihre Gedanken tragen erst Früchte, wenn andere sie nachvollzogen haben. Einen Picasso kann man eher nicht nachvollziehen, egal wie lange ich mich mit seiner Maltechnik auseinandersetze.
Der umgangssprachliche Gebrauch des Begriffs Genie, für die bewundernde Anerkennung einer außergewöhnlichen Leistung, scheint mir dagegen unproblematisch. Er wird intuitiv verstanden, selbst wenn ich ihn persönlich im selben Fall vielleicht nicht anwenden würde oder so sehe.
Kann man Wittgenstein (um zum Ausgangspunkt dieser Diskussion bzgl. "Genie" zurückzukehren) messen? Seine Gedanken kann man nachvollziehen, aber auch anders bewerten, seine Schlüsse sind soweit logisch, dennoch lässt sich ihre Bedeutung je nach eigener Einschätzung anders beurteilen - das trifft aber auf die Philosophie generell zu (Nietzsche, Adorno, Heidegger, V. Hösle…). Beispiel Vittorio Hösle: Er wird den wenigsten etwas sagen (Promotion mit 22, Habil. mit 26, zahlreiche Bücher und Tätigkeiten über sein Fachgebiet hinaus), vielleicht kennen einige noch am ehesten das Buch "Cafe der toten Philosophen". Die Leichtigkeit mit der er sein Pensum erbrachte hat schon etwas sehr "geniales" . Die Öffentlichkeit nimmt ihn aber nur indirekt wahr, wohl auch weil er seine Person nicht in den Vordergrund drängt, eher bescheiden rüber kommt?
Zum "Genie" taugen in der Sicht vieler wohl eher die großen Egomanen, gibt es dewegen vielleicht so wenige weibliche Genies? Kann jemand eine nennen?
Letztlich läuft es daruaf hinaus, dass der Begriff Genie ein Substitut für die Anerkennung einer Leistung ist, die ich nicht direkt messen kann. Das diese Subjektivität die Möglichkeit bietet sein eigenes Bild (bewusst oder unbewusst) überzubewerten, ist sicher auch der Funktionweise unsere Gehirns geschuldet. Denker - egal ob Naturwissenschaftler oder Philosophen - erbringen ihre Leistung aber nachvollziehbar, auch wenn sie ungewöhnliches erdacht haben. Ihre Gedanken tragen erst Früchte, wenn andere sie nachvollzogen haben. Einen Picasso kann man eher nicht nachvollziehen, egal wie lange ich mich mit seiner Maltechnik auseinandersetze.
Der umgangssprachliche Gebrauch des Begriffs Genie, für die bewundernde Anerkennung einer außergewöhnlichen Leistung, scheint mir dagegen unproblematisch. Er wird intuitiv verstanden, selbst wenn ich ihn persönlich im selben Fall vielleicht nicht anwenden würde oder so sehe.
Kann man Wittgenstein (um zum Ausgangspunkt dieser Diskussion bzgl. "Genie" zurückzukehren) messen? Seine Gedanken kann man nachvollziehen, aber auch anders bewerten, seine Schlüsse sind soweit logisch, dennoch lässt sich ihre Bedeutung je nach eigener Einschätzung anders beurteilen - das trifft aber auf die Philosophie generell zu (Nietzsche, Adorno, Heidegger, V. Hösle…). Beispiel Vittorio Hösle: Er wird den wenigsten etwas sagen (Promotion mit 22, Habil. mit 26, zahlreiche Bücher und Tätigkeiten über sein Fachgebiet hinaus), vielleicht kennen einige noch am ehesten das Buch "Cafe der toten Philosophen". Die Leichtigkeit mit der er sein Pensum erbrachte hat schon etwas sehr "geniales" . Die Öffentlichkeit nimmt ihn aber nur indirekt wahr, wohl auch weil er seine Person nicht in den Vordergrund drängt, eher bescheiden rüber kommt?
Zum "Genie" taugen in der Sicht vieler wohl eher die großen Egomanen, gibt es dewegen vielleicht so wenige weibliche Genies? Kann jemand eine nennen?