13.12.2017, 09:49
@MZ,
ich denke, ganz so einfach darf man es sich nicht machen, "fauler Sack", "Genie" etc. sind überaus subjektive Kategorien - reicht da die Betrachtung einer hinterlegten Leistung allein? RalfM spricht vom Poser Wittgenstein, seine Persönlichkeit würde heute vermutlich differenzierter betrachtet. Ein vermutlich sehr hoher IQ, gepaart mit einer problematischen Psyche (Depressionen, Verfolgungswahn, unterdrückte Homosexualität, drei seiner ebenfalls hochbegabten Geschwister begingen Selbstmord, bei ihm gab es nur einen ungeklärten Versuch) die sich nicht zuletzt auch in seiner nahezu vollständigen Abkapselung von der Umwelt äußerte. Er ernährte sich die letzten Jahre (mind. 5) ausschließlich von Cornflakes, aus der Überzeugung man wolle ihn vergiften…
Einiges in seiner Persönlichkeit lässt Asperger-Symptome stark vermuten - in der Konsequenz, dass soziale Interaktionen, auch Veröffentlichungen, Diskussionen etc. einfach nicht ins Profil passen. Für solche Menschen zählen Kategorien wie Fleiß und Erscheinung nicht, eine Erkenntnis die für sie selbstverständlich ist, wird nicht erklärt, wozu sollten sie? Ansehen (Poser) oder harter Arbeiter (Hegel?) ist bei ihnen kein Handlungskriterium - am Tractatus scheiden sich die Geister. Zurecht? Ist wie bei vielen anderen Aspekten, nicht alles mag man in der Konsequenz so nachvollziehen.
Ich persönlich meide den Begriff Genie, weil so subjektiv / nicht eindeutig. War etwa Van Gogh ein Genie? Zu seinen Lebzeiten dachte kaum jemand so, genau wie bei einigen anderen die stur ihrem eigenen Sinn folgten. Was macht aus einem "Spinner" (posthum) ein "Genie"? Auch Scharlatane schaffen es hin und wieder in diesen "Status" Wir kennen auch Philosophen die durchaus nicht nur "geniale Ansichten" in ihrer Zeit zu Papier brachten, macht sie das zu weniger guten Philosophen?
Bei einem Philosophen halte ich den Begriff auch deswegen für unangebracht, weil hier eine Idee nicht reicht - ein Künstler erschafft ein Werk und "fertig" (im Sinne einer eiligen Skizze), ein Philosoph wird damit nicht zum "Genie", dazu bedarf es schon ein wenig mehr Anstrengung / Arbeit / Überzeugungskraft.
Die Schönheit, das Geniale zeigt sich in den Geisteswissenschaften anders als in den Naturwissenschaften nicht unabhängig vom Rezipienten. E=MC^2 erreicht Akzeptanz auch ohne Claqueure (bei einer mehrere Seiten umfassenden Beweisführung, sieht es bei Nichtfachleuten schon anders aus… Kann ein Forscher am CERN zum "Genie" werden? Allein die Erklärungen zur Quantenmechanik… Das Finden des Higgs Bosons etwa war ein intellektueller, finanzieller und arbeitstechnischer Kraftakt einer großen Forschergruppe. Genial auch wenn keiner der Beteiligten als Genie bezeichnet würde?)
Sorry für den Schnellschuss, lor-olli durfte gerade ein paar Tage über die Qualitäten des deutschen Verkehrs- und Transportwesens belastend nachdenken - erschöpfende Kilometer ohne großes Vorwärtskommen, dazu noch durch einfache Witterung ausgebremste "fortschrittliche" Technik machen denkfaul. (oder einfach nur müde?)
ich denke, ganz so einfach darf man es sich nicht machen, "fauler Sack", "Genie" etc. sind überaus subjektive Kategorien - reicht da die Betrachtung einer hinterlegten Leistung allein? RalfM spricht vom Poser Wittgenstein, seine Persönlichkeit würde heute vermutlich differenzierter betrachtet. Ein vermutlich sehr hoher IQ, gepaart mit einer problematischen Psyche (Depressionen, Verfolgungswahn, unterdrückte Homosexualität, drei seiner ebenfalls hochbegabten Geschwister begingen Selbstmord, bei ihm gab es nur einen ungeklärten Versuch) die sich nicht zuletzt auch in seiner nahezu vollständigen Abkapselung von der Umwelt äußerte. Er ernährte sich die letzten Jahre (mind. 5) ausschließlich von Cornflakes, aus der Überzeugung man wolle ihn vergiften…
Einiges in seiner Persönlichkeit lässt Asperger-Symptome stark vermuten - in der Konsequenz, dass soziale Interaktionen, auch Veröffentlichungen, Diskussionen etc. einfach nicht ins Profil passen. Für solche Menschen zählen Kategorien wie Fleiß und Erscheinung nicht, eine Erkenntnis die für sie selbstverständlich ist, wird nicht erklärt, wozu sollten sie? Ansehen (Poser) oder harter Arbeiter (Hegel?) ist bei ihnen kein Handlungskriterium - am Tractatus scheiden sich die Geister. Zurecht? Ist wie bei vielen anderen Aspekten, nicht alles mag man in der Konsequenz so nachvollziehen.
Ich persönlich meide den Begriff Genie, weil so subjektiv / nicht eindeutig. War etwa Van Gogh ein Genie? Zu seinen Lebzeiten dachte kaum jemand so, genau wie bei einigen anderen die stur ihrem eigenen Sinn folgten. Was macht aus einem "Spinner" (posthum) ein "Genie"? Auch Scharlatane schaffen es hin und wieder in diesen "Status" Wir kennen auch Philosophen die durchaus nicht nur "geniale Ansichten" in ihrer Zeit zu Papier brachten, macht sie das zu weniger guten Philosophen?
Bei einem Philosophen halte ich den Begriff auch deswegen für unangebracht, weil hier eine Idee nicht reicht - ein Künstler erschafft ein Werk und "fertig" (im Sinne einer eiligen Skizze), ein Philosoph wird damit nicht zum "Genie", dazu bedarf es schon ein wenig mehr Anstrengung / Arbeit / Überzeugungskraft.
Die Schönheit, das Geniale zeigt sich in den Geisteswissenschaften anders als in den Naturwissenschaften nicht unabhängig vom Rezipienten. E=MC^2 erreicht Akzeptanz auch ohne Claqueure (bei einer mehrere Seiten umfassenden Beweisführung, sieht es bei Nichtfachleuten schon anders aus… Kann ein Forscher am CERN zum "Genie" werden? Allein die Erklärungen zur Quantenmechanik… Das Finden des Higgs Bosons etwa war ein intellektueller, finanzieller und arbeitstechnischer Kraftakt einer großen Forschergruppe. Genial auch wenn keiner der Beteiligten als Genie bezeichnet würde?)
Sorry für den Schnellschuss, lor-olli durfte gerade ein paar Tage über die Qualitäten des deutschen Verkehrs- und Transportwesens belastend nachdenken - erschöpfende Kilometer ohne großes Vorwärtskommen, dazu noch durch einfache Witterung ausgebremste "fortschrittliche" Technik machen denkfaul. (oder einfach nur müde?)