(18.10.2017, 22:51)dominikk85 schrieb: Das mit den zunehmenden Verletzungen glaube ich aber eher nicht. Im Baseball gibt es da das gleiche. In den letzten Jahren hat man die Wurf Belastung gesenkt, und Traditionalisten entgegnen dem mit " vor 60 Jahren hat der Star x 30% mehr würfe gemacht als die heutigen Leute und dennoch war er nie verletzt".
das ist imo aber selektive Wahrnehmung, den naturgemäß erinnern wir uns an die die gesund geblieben sind weil sie in der Regel die besseren Karrieren haben. Ein Talent was sich mit 20 verletzt ist in 30 Jahren einfach vergessen, während die "überlebenden " einfach outlier sind.es gibt auch heute noch den einen oder anderen Ironman der nie verletzt sind (ein kim collins z.b) und damals gab es viele die früh ausgebrannt sind.
die narrative der verletzungsepidemie gibt es wie gesagt auch in anderen Sportarten, aber ob das wirklich zunimmt, oder immer schon schlimm war ist eher unklar, outlier sollte man um diese aussage zu treffen jedenfalls eher nicht zur rate ziehen.
Ich habe den Eindruck, dass es früher weniger Muskel- und Sehnenverletzungen gab; aber die Verschleißerscheinungen sind schon gravierend. Ich nehme mal meine Nationalmannschaftskameradinnen der 60er Jahre. Es gibt in unserem Kreis sechs Hüft-Implantate bei den 14 Athletinnen. Die siebte Hüft-OP erfolgt im April. Jetzt kann man natürlich nie genau sagen, ob der Verschleiß bei jeder nur vom Leistungssport kommt. Ich selbst habe die Hüft-Operationen nur durch die Intervention von Prof. Dr. Klümper vermeiden können.
Die Belastungen und die Leistungen haben teilweise heute zugenommen (Kugelstoßleistungen der Frauen eher umgekehrt!)
Wir haben heute mit den Trainingsmitteln ganz andere Möglichkeiten, die Verschleißerscheinungen zu umgehen und ganz auszuklammern. Man muss es nur wissen. Es kommt noch ein ganz wichtiger Punkt dazu. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Möglichkeiten, die sich uns bieten, nicht immer voll ausgeschöpft werden - teilweise auch aus Unkenntnis. Ich wäre mal an einem hundertprozentigen Auswirtschaften der Möglichkeiten mit einer sehr talentierten Person von Jugend an interessiert. Ich würde alle Register meines Könnens ziehen. Diese minderprozentigen Lösungen sind nicht meine Intension. Ich bin dann felsenfest davon überzeugt, dass das Ganze wieder so gut wie verletzungs- und operationsfrei erfolgen könnte.
Gertrud