(03.09.2017, 17:49)dominikk85 schrieb: Ich denke in Zukunft werden die Bemühungen der verletzungsprävention zunehmen. Es wurde lange nach dem motto hauptsache Leistung gehandelt und der rest ist kollateralschaden, aber gerade im teamsport findet da durch die explodierenden gehälter ein umdenken statt.
Die baseball major League teams zahlen nach schätzungen pro Jahr fast eine halbe Milliarde umsonst an spieler im Krankenstand (vor allem werfer) und im Fußball sind die summen sicher nicht zu verachten.
Ich glaube daher sind durchbrüche dahingehend aus den teamsportarten zu erwarten weil da der Preis von Verletzungen viel höher ist als in der “halbtagssportart“ Leichtathletik.
Die teamsportarten hingen der Leichtathletik in der Trainingsmethodik und Diagnostik lange hinterher und sie sind auch jetzt noch dabei viel aus der LA zu kopieren und aufzuschließen, aber in einigen Jahren werden sie wohl die LA was wissenschaftlichen einsatz angeht überholen.
Es kommt natürlich zum gegenseitigen "Befruchten". Man profitiert gegenseitig. Man "stiehlt" nicht nur gegenseitig hinsichtlich Verletzungsprophylaxe, sondern auch vor allem hinsichtlich Koordination. Es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen. Nur wenn´s an Übungskonstruktionen geht, muss man schon sehr viel detaillierter vorgehen, weil es einfach sehr viele spezifische Besonderheiten gibt. Man dringt immer weiter in die strukturellen Feinheiten ein. Ich bin sehr gerne dabei!!!
Diese Besonderheiten können nur eine Sache gegenseitiger Inanspruchnahme bedeuten. Keine/r kann alles wissen oder in Studien herausfinden. Ich habe mal einen Fachmann auf einem strukturellen Gebiet besucht und seine Gerätekonstruktion inspiziert. Mir gefiel ein Detail nicht, weil es nicht individuell angepasst und einzustellen war. Zudem werden Bewegungen in der LA nie genau schienenmäßig vorgegeben. Es besteht fast immer "Bewegungsfreiheit"!!! Ich habe zudem eine Besonderheit durch Zufall in einer Arbeit entdeckt, die ich auch bedingt integrieren wollte. Ich habe tagelang geknobelt und bin auf eine sehr "billige" Variante mit einem sehr einfachen Gerät, das ich besitze, gekommen. So fügt man manchmal Puzzleteile zur Verletzungsprophylaxe weitab vom Mainstream zusammen. Wie sagte Gerhard Schröder in einem Interview: "Ich war nie ein Mensch des Mainstreams. Es ist mein Leben!" Letztens sagte ein sehr guter Trainer zu mir: "Die LA ist immer eine Videoform, nie aussagekräftig nur durch Bilder." Deshalb stimmt sie genau in der Form nicht mit dem Gewichtheben überein, was uns nicht dazu verleiten sollte, alles dort Gefundene zu ignorieren. Nicht das Gewichtheben ist die Urform aller anderen Sportarten, sondern die LA mit den Inhalten laufen, sprinten, springen und werfen. Wir dürfen auch hier nicht Ansatz und Ursprung vertauschen - vor allem nicht hinsichtlich Verletzungsprophylaxe!!!
Man wirft mir manchmal vor, dass ich nicht teamfähig sei. Genau das Gegenteil ist der Fall! Ich fühle mich in starken Verbänden von Menschen sehr wohl und hasse es, Zeit durch mangelhafte Orientierung zu vergeuden. Auf dem Gebiet von Verletzungsprophylaxe habe ich Leute um mich herum, die alle hervorragend auf ihren Teilgebieten sind, von denen ich enorm in meiner Entwicklung profitiert habe.