(15.08.2017, 11:24)dominikk85 schrieb: Wie machen das eigentlich leute die in beidem gut sind? Gibt es ja nicht oft aber mcleod läuft ja über die 100m an die 10.00. Ändert er dann seinen laufstil?
Ja, muss er beim Hürdenlaufen im Hürdenzwischenraum gezwungenermaßen. Es sind zwei sehr unterschiedliche Bewegungsabläufe. Würde er zwischen den Hürden sprinten, müssten die Hürden mindestens 10m auseinanderstehen. Das heißt aber doch nicht, dass er im Sprint schlecht sein muss. Schnelligkeit ist schon eine Allround-Fähigkeit. Hier ist bei passgenauen Übungen die Differenzierfähigkeit des Trainers enorm gefragt. Ich halte für die wichtigste Fähigkeit eines Trainers, die Probleme messerscharf vor allem exakt in den Elementen zu erkennen, wo die Ursache liegt und dann individuell punktgenau zu korrigieren.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Meinung vorherrscht, Zehnkämpfer brauchen in allen Disziplinen nur technische Halbheiten zu können und Zehnkampf-Trainer eben wissensmäßig auch nur an der Oberfläche zu schwimmen. Es ist sicherlich kein Fehler, sehr gute technische Einblicke aller Disziplinen zu haben. Das bedeutet bei sehr fundiertem Wissen einen enormen Zeitaufwand und sehr viel Verzicht auf eigene Freizeit. Man muss das leidenschaftlich wollen. Ich konnte in meiner Vergangenheit das Wort Freizeit nur schreiben.
Beim Frauen-Hürdenlauf liegen die Dinge anders. Es ist eine vornehmlich schnelligkeitsorientierte Disziplin - natürlich auch mit technischen Elementen.
Gertrud