(18.07.2017, 00:01)dominikk85 schrieb: Sind heutzutage screenings bei denen dinge wie gelenkstellungen, Wirbelsäulenstellung, muskuläre disbalancen untersucht werden und ein Training darauf angepasst wird nicht standard bei weltklasse athleten?
Ich habe z.B. Momentaufnahmen eines deutschen Weltklasse-Sprungbereiches "messerscharf" analysiert. Was sich da trotz guter Leistungen an technischen Mängeln, an statischen Fehlern zeigt, ist einfach ungeheuerlich. Würde ich das hier veröffentlichen, würden mich einige Trainer wahrscheinlich nicht mehr grüßen. Die vorkommenden Verletzungen sind somit systembedingt. Man kann in manchen Fällen von einem enormen Belastungscrash sprechen und ihn mit einem Frontalaufprall gegen die Wand vergleichen. Ich bin bei derartigen Mängeln sehr rigoros und würde bestimmte Bewegungen temporär total ausklammern, um weitere Schäden zu vermeiden. Manchmal wäre es sogar besser, eine Saison nicht zu starten und erst einmal die Defizite zu beheben, die sicherlich eine gehörige Zeit benötigen. Bei derartigen vorliegenden Sachen wundere ich mich doch sehr, dass das DLV-Team es nicht schafft, solche gravierenden Fehler zu beheben. Vieles scheitert aus meiner Sicht anscheinend an gravierenden Wissenslücken. Wäre ich in der Verantwortung, würde ich einen großen Traineranteil auf bestimmten, sehr speziellen und differenzierten Wissensinhalten hart "in die Mangel nehmen"!!!
Mein Analyseansatz und Athletencheck differiert sehr stark vom allgemeinen Mainstream. Ich habe diese Sicht im Laufe der Zeit immer mehr verfeinert und verbessere permanent. Ich sehe ganz stark die disziplinären Belastungsanforderungen und individuellen Belastungsmöglichkeiten. Meine gesammelten Werke in der Hinsicht würden die deutsche Leichtathletik vielfach demontieren. Ich kann Athletinnen und Athleten nur den Rat geben: "Schaut euch bei Trainerwechseln nicht nur die eine Seite der Medaille an, sondern eben auch die Verletzungs- und OP-Statistik!!! Nicht jeder "Medaillenschmied" hat eine lupenreine Bilanz!
Gertrud