02.07.2014, 02:31
Lieber Matthias, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich sagte doch, wer den Fosbury perfekt beherrscht, der soll sich um den Invers nicht kümmern. Vielleicht hab ich es etwas schüchterner formuliert, aber hier war dann der Klartext.
Du kommst wohl mit dem Fosbury bestens zurecht, einiges weist auch auf den Hochsprung-Tüftler hin. Du zählst eigentlich eher zu den Jungen und der Aktivenklasse – und bist damit auch nicht unbedingt der erste Adressat meines Invers-Angebotes.
In Deinem Alter bin auch 50 mal hintereinander gesprungen wie ein Frosch und nix hat wehgetan. Dies hier ist aber die Ü-30 Sektion und die fängt genau genommen erst so mit 50 an. Ü30 bis Ü45 ist eher die Ausklingphase der Aktiven.
So, und jetzt laß mal die etwas nervende Beharrlichkeit weg als könntest Du leichtfertig Ü50-70 großartige Ratschläge geben. Ließ mal den neuesten Post von Meister Thomas. Es ist leider die Realität, daß er, ich oder andere dieses AK-Bereiches trainieren wollen und öfters kein Antrieb da ist. Lustlos probiert man irgendwas aus und nach 10 Versuchen baut man die Ständer wieder ab. Die Muskeln haben Unterspannung, das (körpereigene) Kreuz ächzt, es hat einfach keinen Sinn an diesem Tag. Es ist nicht so daß nicht der Wille fehlte oder Konzepte fehlten wie systematisch an sich zu arbeiten wäre. Aber was willst Du da noch machen? Einige haben jahrelange Pausen eingelegt. Jetzt wieder der perfekte Kurvenlauf? 20 mal jeden Tag den Kurvenanlauf durchsprinten? In Erfurt und Budapest habe ich zwei AK’ler gegen den Ständer rennen sehen.
Ein gerader Anlauf hätte z. B. dafür gesorgt, daß die Ehefrauen der Ständertouchierer ihre Männer ohne Riesenbeulen an der Birne hätten wieder in die Arme schließen können.
Wie soll ich es noch ausdrücken? Bitte um Verschonung bestimmter Ansichten eines „Jungspundes“ für AK-Bereiche, die 30 Jahre über den Deinen liegen?
Zum theoretischen Teil: Der Flop ist KEINE Rückwärtsrotation sondern eine Vorwärtsrotation. In Bezug auf Untergrund und KSP geht der Oberkörper nach vorne in Laufrichtung und die Beine gehen nach hinten gegen die Laufrichtung. Daß sich der Körper dabei um um einiges um die Längsachse (Rücken waagrecht über Latte) dreht ist dabei unerheblich. Ein Pfui all denen, die diesen Schmarrn mit der Rückwärtsdrehung verbreiten. Bei einer Rückwärtsdrehung würden die Beine vor dem Körper hochgehen und als erste in die Nähe der Latte kommen.
Nr. 2: Vektorendarstellung der Kräfte. Jede Kraft, die nicht den KSP senkrecht trifft, erzeugt eine Rotation. Wenn ich meinen Körper im Sprung 15° aus der Anlaufrichtung „schmeiße“, dann fehlt beim vertikalen Vektor ein beträchtlicher Betrag. Dies entzieht Höhe in einem so starken Maße, daß jede Diskussion über eine Rechtfertigung kindisch ist. Dann zu sagen, „ja das leitet aber die schöne Seitwärts-Rückwärts-Rotation ein, na ja und es ja nur ein minimaler Verlust …“ kann ich nur zu einem Nachsitzen in einem fortgeschrittenen VHS-Mathematik-Kurs raten. Ich müßte das mal ausrechnen (bin zu faul), aber 15 ° seitliche Abweichung des KSP bis zur Landung riechen je nach Parametern so nach 5-15 cm Höhenverlust oder mehr.
Absolut unakzeptabel. Period.
Meine Vorstellung ist die Sprungkraft soweit wie möglich, und nahe bei 100 %, in Höhe umzusetzen. Die weiteren Rotationen kommen über die Geschwindigkeit aus dem Stemmschritt und aus dem Hochziehen des Nichtsprungbein vor den Körper weg von der Matte. Der notwendige Impuls für diese Drehung „um mich selber“ ist relativ gering, das bekommt das Nichtsprungbein ohne Probleme hin. Warum soll ich dann ausgerechnet vom Wertvollsten, der Sprungkraft 10 cm Höhengewinn „klauen“ für eine Drehung, die ich auch ohne Höhenverlust erzeugen kann?
Man kann das Ganze vielleicht noch etwas erklärlicher (wenn auch sachlich nicht zu 100 % richtig) formulieren. Da behauptet jemand, er springe schräg ab, sagen wir unter 79° vom Erdboden weg und sagt, er käme so am höchsten weil er aus der Schräge noch „Energie“ mitnähme. Das kann man mathematisch nur noch mit der Raumkrümmung begründen.
Bei den fortgeschrittenen AK müßte nach Deiner Logik der KSP immer stärker verfehlt werden, denn wer schon bei 1,45 m waagrecht über der Latte liegen muß, muß natürlich viel intensivere „Seitwärts-Rückwärts“-Rotationen einleiten. Also noch mehr Höhenverlust!
Ich sagte im übrigen ja auch, beim Invers mit geraden Anlauf kann man noch feilen. Eine beabsichtigte Verfehlung des KSP kriege ich auch mit dem Invers hin. Die Forderung nach 100 %iger Umsetzung der Sprungenergie in Höhe ist schon radikal, ist mir auch klar. Ob diese fallen gelassen werden muß ist mir noch nicht so ganz klar.
Unter orthopädischen Gesichtspunkten würde ich im übrigen den Hochsprung ab AK 40 verbieten lassen.
Du kommst wohl mit dem Fosbury bestens zurecht, einiges weist auch auf den Hochsprung-Tüftler hin. Du zählst eigentlich eher zu den Jungen und der Aktivenklasse – und bist damit auch nicht unbedingt der erste Adressat meines Invers-Angebotes.
In Deinem Alter bin auch 50 mal hintereinander gesprungen wie ein Frosch und nix hat wehgetan. Dies hier ist aber die Ü-30 Sektion und die fängt genau genommen erst so mit 50 an. Ü30 bis Ü45 ist eher die Ausklingphase der Aktiven.
So, und jetzt laß mal die etwas nervende Beharrlichkeit weg als könntest Du leichtfertig Ü50-70 großartige Ratschläge geben. Ließ mal den neuesten Post von Meister Thomas. Es ist leider die Realität, daß er, ich oder andere dieses AK-Bereiches trainieren wollen und öfters kein Antrieb da ist. Lustlos probiert man irgendwas aus und nach 10 Versuchen baut man die Ständer wieder ab. Die Muskeln haben Unterspannung, das (körpereigene) Kreuz ächzt, es hat einfach keinen Sinn an diesem Tag. Es ist nicht so daß nicht der Wille fehlte oder Konzepte fehlten wie systematisch an sich zu arbeiten wäre. Aber was willst Du da noch machen? Einige haben jahrelange Pausen eingelegt. Jetzt wieder der perfekte Kurvenlauf? 20 mal jeden Tag den Kurvenanlauf durchsprinten? In Erfurt und Budapest habe ich zwei AK’ler gegen den Ständer rennen sehen.
Ein gerader Anlauf hätte z. B. dafür gesorgt, daß die Ehefrauen der Ständertouchierer ihre Männer ohne Riesenbeulen an der Birne hätten wieder in die Arme schließen können.
Wie soll ich es noch ausdrücken? Bitte um Verschonung bestimmter Ansichten eines „Jungspundes“ für AK-Bereiche, die 30 Jahre über den Deinen liegen?
Zum theoretischen Teil: Der Flop ist KEINE Rückwärtsrotation sondern eine Vorwärtsrotation. In Bezug auf Untergrund und KSP geht der Oberkörper nach vorne in Laufrichtung und die Beine gehen nach hinten gegen die Laufrichtung. Daß sich der Körper dabei um um einiges um die Längsachse (Rücken waagrecht über Latte) dreht ist dabei unerheblich. Ein Pfui all denen, die diesen Schmarrn mit der Rückwärtsdrehung verbreiten. Bei einer Rückwärtsdrehung würden die Beine vor dem Körper hochgehen und als erste in die Nähe der Latte kommen.
Nr. 2: Vektorendarstellung der Kräfte. Jede Kraft, die nicht den KSP senkrecht trifft, erzeugt eine Rotation. Wenn ich meinen Körper im Sprung 15° aus der Anlaufrichtung „schmeiße“, dann fehlt beim vertikalen Vektor ein beträchtlicher Betrag. Dies entzieht Höhe in einem so starken Maße, daß jede Diskussion über eine Rechtfertigung kindisch ist. Dann zu sagen, „ja das leitet aber die schöne Seitwärts-Rückwärts-Rotation ein, na ja und es ja nur ein minimaler Verlust …“ kann ich nur zu einem Nachsitzen in einem fortgeschrittenen VHS-Mathematik-Kurs raten. Ich müßte das mal ausrechnen (bin zu faul), aber 15 ° seitliche Abweichung des KSP bis zur Landung riechen je nach Parametern so nach 5-15 cm Höhenverlust oder mehr.
Absolut unakzeptabel. Period.
Meine Vorstellung ist die Sprungkraft soweit wie möglich, und nahe bei 100 %, in Höhe umzusetzen. Die weiteren Rotationen kommen über die Geschwindigkeit aus dem Stemmschritt und aus dem Hochziehen des Nichtsprungbein vor den Körper weg von der Matte. Der notwendige Impuls für diese Drehung „um mich selber“ ist relativ gering, das bekommt das Nichtsprungbein ohne Probleme hin. Warum soll ich dann ausgerechnet vom Wertvollsten, der Sprungkraft 10 cm Höhengewinn „klauen“ für eine Drehung, die ich auch ohne Höhenverlust erzeugen kann?
Man kann das Ganze vielleicht noch etwas erklärlicher (wenn auch sachlich nicht zu 100 % richtig) formulieren. Da behauptet jemand, er springe schräg ab, sagen wir unter 79° vom Erdboden weg und sagt, er käme so am höchsten weil er aus der Schräge noch „Energie“ mitnähme. Das kann man mathematisch nur noch mit der Raumkrümmung begründen.
Bei den fortgeschrittenen AK müßte nach Deiner Logik der KSP immer stärker verfehlt werden, denn wer schon bei 1,45 m waagrecht über der Latte liegen muß, muß natürlich viel intensivere „Seitwärts-Rückwärts“-Rotationen einleiten. Also noch mehr Höhenverlust!
Ich sagte im übrigen ja auch, beim Invers mit geraden Anlauf kann man noch feilen. Eine beabsichtigte Verfehlung des KSP kriege ich auch mit dem Invers hin. Die Forderung nach 100 %iger Umsetzung der Sprungenergie in Höhe ist schon radikal, ist mir auch klar. Ob diese fallen gelassen werden muß ist mir noch nicht so ganz klar.
Unter orthopädischen Gesichtspunkten würde ich im übrigen den Hochsprung ab AK 40 verbieten lassen.